IFA 2017 | LG V30(+)-Hands-On: Das wahre LG-Flaggschiff des Jahres
Im Frühjahr konnte LG bei seinem vorgezogenen LG G6 nicht in allen Bereichen restlos überzeugen, wenngleich das annähernd randlose Design mit FullVision-Display im 18:9-Format durchaus gefiel. Ein zum Launchzeitpunkt bereits etwas veralteter Prozessor, ein LCD-Panel statt OLED, wenig Neues bei den Kameras und die fragwürdige Entscheidung, den besseren Quad-DAC aus dem V20 und Wireless Charging nicht weltweit in alle Modelle zu integrieren, sorgte allerdings bei einigen Testern für Kritik, zumal die Konkurrenz da besseres ablieferte.
Endlich mit Snapdragon 835
Alles neu macht dagegen der letzte August-Tag, der uns im Rahmen der IFA 2017 das V30 bringt, das LG-Gerät, das wohl als das wahre Flaggschiff des Jahres gelten darf. Hier hat LG nicht nur erstmals seit dem LG Flex2 wieder ein OLED-Panel aus eigener Fertigung integriert, auch im Kamera- und Audio-Bereich will LG Maßstäbe setzen. Letztlich ist hier auch erstmals bei LG in diesem Jahr der aktuelle Snapdragon 835-SOC mit von der Partie, zusammen mit 4 GB RAM und 64 GB (Standard-Modell) oder 128 GB (Plus-Modell) UFS 2.0-Speicher, der via Micro-SD-Karten erweiterbar ist.
OLED-Display aus eigener Fertigung
Das frontseitige 6 Zoll-FullVision-OLED-Display bietet wie im LG G6 2.880 x 1.440 Pixel und damit exakt das 2:1-Format. Etwas wenig Auflösung im Vergleich mit der Konkurrenz bietet die frontseitige Weitwinkel-Kameralinse, die nur 5 Megapixel bei F/2.2 Blende abliefert, Autofokus wie im Galaxy S8 dürfte ebenfalls nicht vorhanden sein. Die wahre Action spielt sich buchstäblich auf der Rückseite ab, wo LG oberhalb des Fingerabdrucksensors eine Dual-Cam platziert hat, die erstmals in einem Smartphone eine große Blende von F/1.6 bietet, zumindest bei der 16 Megapixel-Linse mit 71 Grad-Optik. Das soll bei schlechten Lichtverhältnissen Vorteile bringen, was natürlich zu überprüfen ist. Die zweite 13 Megapixel-Linse mit 120 Grad-Superweitwinkel-Optik hat dagegen eine konventionelle F/1.9-Blende.
Das Multimedia-Flaggschiff
Traditionell spannend bei der V-Serie von LG sind die manuellen Videoaufnahme-Modi. Auch das V30 enttäuscht mit seinem CineShot-Mode diesbezüglich nicht und liefert jede Menge manueller Eingriffsmöglichkeiten für Videoblogger oder angenehme Kamera-Männer und -Frauen. Bereits vor dem Launch hat LG jede Menge Details zu den erweiterten Audio-Features des V30 verraten, beispielsweise den verbesserten Quad-DAC mit Audio-Presets und RAM-Mode für hohe Aufnahmequalität. Fans von B&O dürften das V30 nicht nur wegen des rückwärtigen B&O-Logos lieben, auch die Play-Kopfhörer des dänischen Audio-Spezialisten liegen bei, wobei LG in der Pressemeldung einmal mehr warnt, dass Letzteres regional beschränkt sein könnte.
Stoßfest und wasserdicht
Das detaillierte Spec-Sheet zum 158 Gramm leichten V30 ist noch nicht verfügbar, weswegen wir Details zu den unterstützten LTE-Bändern schuldig bleiben müssen, ein paar weitere Informationen wie den 3.300 mAh-Akku, NFC, Dual-Band WLAN nach 802.11ac, Bluetooth 5.0 (ab Oreo), eine 3,5 mm-Klinkenbuchse und ein USB 3.1-scheller USB-C-Port sind allerdings bereits bekannt. Das in vier Farben erhältliche Gehäuse (nicht in allen Ländern) ist nicht nur nach IP68-Norm Wasser- und staubdicht sondern auch nach MIL-STD 810G-Standard stoßfest, was dem Gerät sicher langfristig gut tun wird. Wireless Charging wird laut LG unterstützt.
Verfügbarkeit und Preis
Das neue UX 6.0+-GUI, zu dem LG bereits einige Details verraten hat, basiert vorerst noch auf Android 7.1.2 und noch nicht auf Android 8 Oreo, wie manche Tech-Seiten schreiben, allerdings dürfte ein Oreo-Update mit Sicherheit geplant sein. Wie viel das 7,3 mm dünne V30 kosten wird und ob das Plus-Modell auch für Europa geplant ist, wurde noch nicht verraten. Auch einen Liefertermin hat LG noch nicht bekannt gegeben, in Südkorea ist das Gerät jedenfalls ab 21. September zu haben. Unten sind einige Hands-On-Videos von Kollegen anderer Redaktionen verlinkt. Das Feedback ist größtenteils positiv.