Das Team hinter dem bekannten AnTuTu-Benchmarktest ist selbst für die Tests des LG-eigenen Achtkern-Chips „Odin“ verantwortlich. So göttlich, wie der Name vermuten lässt, fällt die Leistung scheinbar nicht aus. Vielmehr wird der Chip vom Tegra-4-SoC recht deutlich abgehängt. Allerdings wurde der LG-Chip beim Test auf 100 Mhz-1GHz herunter getaktet. Das wiederum bedeutet, dass er selbst mit viel geringerer Leistung dem Tegra 4 nahe kommt. Was wiederum heißt, dass er mit voller Taktrate den Tegra 4 weit hinter sich lassen müsste. Aber das ist schwer zu sagen, bis der finale Chip fertig ist.
Aufschlussreicher sind da schon die neuen Infos, die in diesem Zusammenhang über „Odin“ (wir berichteten) bekanntgeworden sind. Demnach handelt es sich im Gegensatz zum MT6592 von MediaTek um keinen „wahren“ Octacore-Prozessor. Vielmehr nutzt der erste LG-eigene Chip die big.LITTLE-Architektur, kann also nicht alle Kerne zugleich auf voller Leistung nutzen, sondern nur vier Kerne. Die übrigen vier Kerne erledigen derweil einfachere Rechenaufgaben.
Ferner ist „Odin“ mit einem Grafikchip der mächtigen neuen Power VR Series 6 ausgestattet. Die ist auch für die Grafik auf dem Apple iPhone 5s zuständig – dort in der GPU-Variante G6430. Odin wird auf eine neuere GPU der Reihe setzen. Das Besondere daran ist die Tatsache, dass Apple bislang die versammelte Konkurrenz mit der reinen Grafikleistung seiner mobilen Geräte schlagen konnte – auch wenn sie viel zu selten von Spielen auch genutzt wird. Mit dem LG G3 könnte das Android-Lager endlich auch Apples Grafikobsession gefährlich werden. So treiben sich die Wettbewerber gegenseitig zu neuen Höchstleistungen. Die Ergebnisse der Benchmarks-Tests kann man sich auf den Screenshots unten ansehen – wie gesagt beruhen sie jedoch auf einem niedrig getakteten Prototyp. Möglicherweise wird LG seinen neuen Prozessor bereits auf dem Mobile World Congress im Februar vorstellen.