Kritik an Qualcomm's Ultraschallsensor Sense ID: Zu langsam (Video)
Wenn Smartphones mit immer dünneren Rändern und ohne Home Buttons ausgeliefert werden, müssen sich auch die Sensoren an der Frontseite den neuen Gegebenheiten anpassen. Manche, beispielsweise Samsung, lagern den Fingerabdrucksensor auf die Rückseite aus, andere versuchen den technisch aufwändigeren Weg über eine Integration direkt unterhalb des Displays. Die Voraussetzungen für Letzteres bietet Qualcomm's Sense ID-Technologie, die neueste Version des Ultraschall-Sensors, den der amerikanische Hersteller letzte Woche auf dem Mobile World Congress in Shanghai vorgestellt hat. Vivo ist der erste Hersteller, der die Technologie aktuell in Prototypen testet, für die Massenproduktion ist es aber noch zu früh.
Der Hersteller gibt das erste Quartal 2018 als Starttermin für erste Geräte an und hat bis dahin hoffentlich die Probleme mit der Technik im Griff. Kritik am aktuellen Stand der Technik äußerte kürzlich der bekannte KGI-Analyst Ming-Chi Kuo, der vor allem die Geschwindigkeit bei der Aktivierung sowie der Erkennungsleistung bemängelt. Das Video unten zeigt einen Test des Sensors in einem Vivo Xplay-Prototypen. Schon der Lernprozess dauert im Vergleich zu herkömmlichen kapazitiven Sensoren deutlich länger, bei den folgenden Erkennungsversuchen kommt es offenbar sehr viel stärker auf die Positionierung der Finger und die Dauer des Kontakts an. Ein kurzes Antippen der Sensorfläche mit dem Finger reicht in vielen Fällen aktuell offenbar nicht für eine erfolgreiche Erkennung.
Ming-Chi Kuo erwähnt in seinem Bericht noch andere potentielle Probleme mit der Ultraschall-Technologie, die einem breiteren Einsatz potentiell im Weg stehen. So funktioniert die Integration unter das Display offenbar nur mit flexiblen OLED-Panels und mit dünnerem Displayglas, das bieten nicht alle Smartphones. Zumindest die grundlegende Sicherheit hat Qualcomm aber offenbar im Griff: Mit simplen Attrappen lässt sich der Sensor nicht austricksen. Apple wird beim iPhone 8 wohl nicht auf Qualcomm's Technologie zurückgreifen und entweder auf eine Eigenentwicklung setzen oder gänzlich auf Touch ID verzichten, wird gemunkelt.