Kraftstoff aus Solarenergie: Erste industrielle Solar-to-Fuel-Anlage für synthetischen Treibstoff
Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts haben einen Weg gefunden, das klimaschädliche CO2 in etwas Nützliches umzuwandeln. In einem hohen Turm, der mit Spiegeln besetzt ist entstehen aus Wasser, CO2 und Sonnenlicht nachhaltige synthetische Kraftstoffe.
Diese können dann als Treibstoff für Autos oder Flugzeuge dienen und so dazu beitragen, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Das Vorhaben namens "Material Advancements for Solar Fuels Technology", kurz MAfoS wird am Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau HTL des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC zukunftsweisende Materialien durchgeführt. Ziel ist der Bau der ersten industriellen Solar-to-Fuel-Anlage.
Eine Pilotanlage gibt es bereits am Solarturm des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR in Jülich, betrieben vom Schweizer Projektpartner Synhelion. Die Solar-to-Fuel-Anlage nutzt die Kraft der Sonne, um aus Wasser und Kohlendioxid (oder Methan) synthetische Kraftstoffe herzustellen.
Wir wollten schon immer mit unseren klassischen Fraunhofer-HTL-Themen, den Hochtem-peraturbeschichtungen und -werkstoffen wie auch den keramischen Fasern, in das Feld Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Power-to-X und Power-to-Fuel vorstoßen. In diesem Projekt treten wir den Beweis an, dass wir kundenorientiert und nah am Markt mit unserem fachlichen Know-how gerade auch für kleine und mittelständische Unternehmen in diesem Bereich ein starker Kooperationspartner sind.
- Arne Rüdinger, Leiter der Abteilung Keramikfasern am Fraunhofer HTL
Herzstück der Anlage in Jülich ist ein Solarturm, in dem das Sonnenlicht durch Spiegel gebündelt und in Wärme umgewandelt wird. Mit dieser Wärme werden die Ausgangsstoffe in einem Reaktor bei hohen Temperaturen und Druck zur Reaktion gebracht. Dabei entsteht der gewünschte Treibstoff, zum Beispiel Kerosin. Eine Herausforderung des Projekts sind die besonderen Materialien, welche der hohen Hitze bis zu 1.500 Grad Celsius sowie dem Wasserdampf standhalten müssen.
Darüber hinaus ist es sehr schön, dass wir mit unserer Forschung einen so wichtigen Beitrag zur CO2-Reduzierung und damit zur nachhaltigen Transformation unserer Gesellschaft leisten können.
- Jonathan Maier, MAfoS-Projektleiter