E-Fuels aus CO2 sollen dank Open Source im Höchsttempo erforscht werden
Einfach Benzin und Diesel durch synthetischen Kraftstoff zu ersetzen, ist natürlich verlockend. Die alte Ölheizung kann weiterlaufen, Auto- und Flugverkehr müssten nicht aufwendig umgebaut werden.
Allerdings ist der Aufwand bei der Herstellung dieser E-Fuels aktuell so hoch, dass ein E-Auto mit der gleichen Menge Energie zehnmal so weit fahren könnte. Zumal die Mengen an aktuell verbrannten fossilen Treibstoffen so riesig sind, dass es nahezu ausgeschlossen scheint, sie komplett zu ersetzen.
Und dennoch wäre allein die Energiedichte dieser SynFuels, die knapp 20-mal so hoch ist wie bei den derzeit besten Akkus, ein gutes Argument, die Forschung voranzutreiben. Wenn sich daraus eine Methode ergibt, Energiespitzen bei Wind- und Solarstrom einzufangen und sinnvoll zu nutzen, umso besser.
Das schweizerische Forschungsinstitut Empa arbeitet an einer neuen Methode, synthetische Kraftstoffe doch noch nutzbar zu machen. Das heißt, dass die Energieeffizienz bei der Herstellung drastisch erhöht werden muss, während der Prozess selbst möglichst einfach gehalten sein muss.
Denn im Grunde sind nur Wasser, CO2 und Energie notwendig. Die entscheidende Frage ist aber, welcher Katalysator in welcher Menge mit welcher Elektrode und ihrer konkreten Beschaffenheit bei welchem Druck und welcher Temperatur den größten Erfolg verspricht.
Aus diesen endlosen Möglichkeiten wurde eine automatische Versuchsanordnung erstellt, in der aktuell zehn Experimente zur Erstellung von E-Fuels beziehungsweise SynFuels gleichzeitig stattfinden. So können nicht nur im Dauerbetrieb, sondern auch in zehnfacher Geschwindigkeit Versuche durchgeführt werden.
Die Daten werden unmittelbar bereitgestellt, sodass jede weitere Forschungseinrichtung Zugriff darauf erhält und selbst die vielversprechendsten Methoden zur Erzeugung der synthetischen Kraftstoffe nachvollziehen kann. Hier ist das Projekt bei Github zu finden.
Hat das Open-Source-Projekt Erfolg, wäre dies sicherlich ein weiterer Baustein, um vor allem im Bereich der Wärmeerzeugung schneller CO2-neutral zu werden. Denn Verbrennungsmotoren, ob im Auto, Schiff oder Flugzeug, sind eigentlich zu ineffizient, die hohe Energiedichte des Kraftstoffs hin oder her.