Kommen Mate 30 und Mate X ohne Google-Apps oder verzögert Huawei die Verfügbarkeit?
Recht intensiv wird auf der IFA 2019 in Berlin über die nahe Zukunft von Huawei-Produkten in Europa diskutiert. Nachdem die US-Regierung im Mai einen Tech-Bann gegen Huawei ausgesprochen hatte und die erhoffte Lösung, die US-Präsident Donald Trump im Sommer in Aussicht gestellt hatte, bisher offenbar nicht wirklich fruchtet, sieht der China-Konzern einmal mehr schwierigen Zeiten entgegen. Bestehende Huawei-Handys, etwa auch die Design-Neuauflage des P30 Pro, sind aufgrund einer Sonderregelung nicht betroffen, neuen Smartphones und Tablets, etwa dem kommenden Mate 30 Pro sowie möglicherweise auch bereits dem Mate X, könnte aber die Lizenz für die Google-Services und Google-Apps fehlen, weil diese als US-Technologie von Google gelten.
Hohe Verluste für Huawei
Bereits im August wurde seitens Google bestätigt, dass zumindest die Mate 30-Serie aktuell keine Zertifizierung durch Google erhalten kann, nun berichtet auch der Nikkei Asian Review, dass Huawei die Mate 30-Familie und das Mate X Falt-Handy ohne Googles Anwendungen ausliefern wird. Folglich erwarteten die Redakteure hohe Verluste für Huawei und beziffern diese mit mehr als 10 Millionen potentiell entgangener Verkäufe beziehungsweise 30 Prozent oder mehr, zumal sich in den USA offenbar keine Entspannung der harten Haltung gegenüber China abzeichnet. IHS Markt prophezeit sogar einen Rückgang um 13 Millionen auf 88 Millionen im Jahr 2019.
Ohne Google oder später?
Auch wenn es unter Tech-Enthusiasten möglicherweise einen kleinen Markt für ein Mate 30 Pro ohne Google-Apps gäbe - die Masse an potentiellen Interessenten wird ohne Gmail, Google Maps oder den vertrauten Google Play Store wohl eher zu Alternativen greifen. Angesichts dieser schwierigen Ausgangslage wird bereits recht offen über eine Verzögerungstaktik spekuliert, auch etwa unter Honor-Mitarbeitern, mit denen wir auf der IFA in Berlin sprechen konnten - unter der Hand natürlich, denn offiziell gibt es von Huawei hier noch kein Statement.
MediaPad M6 nur in China
Sehen wir uns die Situation bei den MediaPads an, dann kann man vielleicht schon erahnen, wie es international mit der Verfügbarkeit des Mate 30 und Mate 30 Pro in Europa aussehen könnte. Das aktuelle MediaPad M6 mit Kirin 980-Chip wurde in China bereits am 21. Juni des Jahres vorgestellt und ist danach auch im Handel gelandet, allerdings nicht in Europa, wo weiterhin nur der Vorgänger zu finden ist. Wenn Huawei das Mate 30 Pro am 19. September in München präsentiert, könnte sich die Verfügbarkeit der neuen Flaggschiffe ebenfalls vorerst auf den chinesischen Markt beschränken, bis Google vielleicht doch noch eine Ausnahme von der US-Regierung gewährt bekommt. Aber wie gesagt - aktuell, alles nur Spekulation.
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