Internetausbau: Download-Geschwindigkeit in Deutschland steigt laut Steam um 33 Prozent in einem Jahr
Nachdem es Deutschland bereits letztes Jahr nur ins europäische Mittelfeld bei der durchschnittlichen Download-Geschwindigkeit geschafft hat, offenbaren die neuesten Daten von Steam, dass Deutschland innerhalb der letzten 13 Monate sogar um einen Platz abgestiegen ist. Dabei ist die Download-Geschwindigkeit im Schnitt um 33 Prozent gestiegen, nur dass andere Länder eben stärker zulegen konnten. So konnte Slowenien mit seinen 62,19 Mbit/s knapp an Deutschland vorbeiziehen, das aktuell auf durchschnittlich 61,79 Mbit/s kommt. Das ist insgesamt doch deutlich schneller als die 46,19 Mbit/s von vor 13 Monaten.
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Gleichzeitig konnte sich die Schweiz in dem Ranking ein weiteres Mal behaupten und sich sogar relativ zu den anderen europäischen Ländern um zwei Plätze verbessern. Damit ist das Land ganz knapp an den Top 3 vorbeigeschlittert, da Schweden mit 109,08 Mbit/s nur unwesentlich schneller als die 108,6 Mbit/s der Schweiz ist. Im Gegensatz dazu ist Österreich deutlich abgerutscht und befindet sich jetzt mit 49,2 Mbit/s auf dem fünft letzten Platz.
Zwar geht der Glasfaserausbau in Deutschland weiter voran, nichtsdestotrotz dürfte die Steigerung der Download-Geschwindigkeit aktuell hauptsächlich auf den abgeschlossenen Ausbau des Docsis-3.1-Standards bei Vodafone zurückzuführen sein. Darauf deutet auch die Auswertung der einzelnen Anbieter hin. So konnte Vodafone seine durchschnittliche Geschwindigkeit leicht auf 92,77 Mbit/s steigern. Das ist besonders in Anbetracht der Tatsache spannend, da dieses Jahr die Kabel- und DSL-Tarife von Vodafone zusammengelegt wurden und die DSL-Verträge den Durchschnitt etwas runterziehen dürften.
Interessanterweise konnte die Deutsche Glasfaser, als einziger reiner Glasfaseranbieter im deutschen Ranking, seinen Downloadanteil nur minimal auf 2,0 Prozent steigern. Immerhin legte der Netzbetreiber bei der durchschnittlichen Geschwindigkeit von 108,65 auf 131,81 Mbit/s zu, womit sich das Unternehmen ungefähr auf dem Niveau anderer reiner europäischer Glasfaser-Anbieter bewegt.
In der Schweiz hingegen konnten alle Provider deutlich zulegen, was in Anbetracht der günstigeren Preise und der bis zu 25 Gbit schnellen Tarifen bei beispielsweise Init7 nicht unerwartet kommt. Da überrascht es auch nicht, dass Init7 mit durchschnittlich 207 Mbit/s die Liste anführt. In Österreich gab es zwar ebenfalls bei den meisten Providern ähnliche Steigerungen, nur fanden die auf einem deutlich niedrigeren Niveau statt.
Beschränkungen und Vorteile der Daten
Bei den verwendeten Daten muss man allerdings berücksichtigen, dass diese dadurch etwas verzerrt werden, dass viele Nutzer ihre Notebooks/Desktop PCs nicht per LAN-Kabel mit dem Router verbinden, sondern sich im WLAN befinden. Je nach Standard und Frequenz ist die Download-Geschwindigkeit hier deutlich langsamer. Zusätzlich dürfte gerade in Österreich dazu kommen, dass viele Nutzer einen unlimitierten Smartphone-Vertrag als Internet-Anschluss Zuhause verwenden. Diese sind allerdings häufig deutlich langsamer als stationäre Kabel- oder Glasfaser-Verträge. Gleichzeitig macht das die Daten umso interessanter, weil sie die tatsächliche Nutzer-Erfahrung mit Downloads widerspiegeln.
Quelle(n)
Steam Downloadstatistiken, eigene Auswertung