Intels 7nm-Drama: Anwaltskanzlei bereitet Sammelklage vor und untersucht Anleger-Betrug
Intel hat es derzeit wahrlich nicht leicht. Von AMD schon seit einigen Monaten performancetechnisch an die Wand gedrängt, ist spätestens seit dem 23. Juli 2020 auch im Management Feuer am Dach, nachdem die Aktie des Unternehmens als direkte Folge der Offenbarung, mit der 7 nm-Fertigung einmal mehr in Verzug zu sein, einen regelrechten Kurssturz hingelegt hat. Eine Woche nach der Präsentation der an sich sehr guten Quartalszahlen steht die Aktie nun etwa 23 Prozent im Minus und damit in etwa auf dem Niveau des 13. März 2020, bekanntlich der Finanzmarkt-Crash als Folge der Corona-Krise.
Intel-CEO Bob Swan hat zudem angekündigt, Teile seiner Produktion möglicherweise an den taiwanesischen Auftragsfertiger TSMC auszulagern, ein Paradigmenwechsel, den manche Beobachter sehr kritisch sehen, weil damit das Ende einer Ära für die Chip-Produktion in den USA eingeläutet würde. Intel kämpft aktuell also an mehreren Fronten, einerseits im Preis- und Performance-Krieg mit AMD, andererseits betriebsintern durch die Umstrukturierung der Produktion und die Fehlerbehebung bei der 7 nm-Produktion. Ungemach droht nun aber auch aus einer anderen Ecke.
Die Anwaltskanzlei Hagens Berman bereitet aktuell eine Sammelklage gegen Intel vor und stellt auch möglichen Betrug der Investoren in den Raum. Die Kanzlei will untersuchen, ob Intel Performance- und Herstellungsprobleme seiner 7 nm-Chips in der Vergangenheit falsch dargestellt oder verborgen haben könnte und sucht nicht nur Whistleblower, die unter dem SEC-(US Securities and Exchange Commission)-Whistlerblower-Programm nicht-öffentliche Informationen preisgeben wollen, sondern auch geschädigte Investoren, die vom jüngsten Kurssturz stark betroffen sind.
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