AMD jubelt: Probleme mit Intels 7nm Chips, sie verzögern sich erneut
Intel tat sich schwer mit der Abkehr vom 14 nm-Verfahren und die Tragödie wiederholt sich erneut mit dem Wechsel zu den noch kleineren 7 nm-Strukturen, wie aus dem neuen Quartalsbericht für das zweite Quartal 2020 hervorgeht. Ursprünglich sollte der führende Halbleiter-Hersteller bereits Ende 2021 auf 7nm CPUs wechseln, schon dieser Plan war zu optimistisch, nun also eine weitere Verzögerung bis Ende 2022 oder sogar Anfang 2023, insgesamt also vermutlich mehr als ein Jahr nach Plan.
Das hat Investoren jedenfalls nicht glücklich gemacht, der Kurs der Aktie stürzte nachbörslich um 10 Prozent wie Bloomberg berichtete. Gleichzeitig dürften viele Verkäufer zu AMD gewechselt haben, denn deren Aktienkurs stieg kurzfristig um 7 Prozent. Offenbar haben die Techniker bei Intel ein Problem mit der 7 nm-Fertigung identifiziert, das aktuell zu einer viel zu hohen Ausschussquote führt. Intel fertigt seine Prozessoren traditionell selbst, doch Intels CEO Bob Swan hat nun angedeutet, dass ein Outsourcing der Produktion künftig durchaus in Betracht gezogen wird.
All das überschattet die an und für sich sehr guten Nachrichten aus dem blauen Team: Die Einnahmen Intels sprangen im zweiten Quartal um 20 Prozent auf 19,7 Milliarden US-Dollar, die Einnahmen pro Aktie um 16 Prozent im Jahresvergleich. Zudem startet der 10nm Ice Lake-Nachfolger Tiger Lake mit seiner performanten Onboard-GPU wie geplant im dritten Quartal, Ice Lake-Server-CPUs sollen zu Jahresende folgen. Alder Lake, die 10 nm Desktop- und Mobil-Prozessoren angeblich mit ARM-ähnlicher Hybrid-Struktur, sollen im zweiten Halbjahr 2021 folgen.
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