Intel weit abgeschlagen: AMD startet mit der Ryzen 4000U-Serie bei Ultrabooks neu durch
Bereits zur CES hat AMD für einen Paukenschlag gesorgt und für dieses Jahr eine Revolution bei Ryzen-bestückten Ultrabooks angekündigt. Drei Monate später ist AMD nun so weit, die nahende Verfügbarkeit der ersten Ryzen 4000 Notebooks anzukündigen, die konkreten APU-Modelle vorzustellen und erste Benchmarks im Vergleich mit den Vorgängern der Ryzen 3000-Familie aber natürlich auch einigen CPUs der 10. Core-Generation von Intel zu veröffentlichen, die ja im Bereich dünner und leichter Notebooks aktuell Platzhirschen sind.
Die Ergebnisse dieser Benchmarks stammen direkt von AMD, wir werden allerdings in Kürze unsere eigenen Erfahrungen mit dem Ryzen 4000 veröffentlichen. Das Top-Modell der Ryzen 4000U-Familie mit 15 Watt TDP ist die erste 7 nm x86-CPU mit acht Kernen und 16 Threads auf Zen2-Architektur mit dem Codenamen "Renoir". Im Vergleich mit dem Vorgänger Ryzen 7 3700U liefert der Ryzen 7 4800U 25 Prozent mehr Single-Core-Performance, ähnliches gilt für die Peak Clock-Performance der 7 nm Vega-GPU, die zudem 77 Prozent mehr Speicherbandbreite bietet, insgesamt kann man von 59 Prozent höherer Performance pro Grafik-Kern ausgehen.
Richtig spannend wird natürlich der Vergleich mit Intels Angebot im ULV-Segment. Hier dominiert aktuell die 10. Core-Generation, die aus 10 nm Ice Lake- und 14 nm Comet Lake-Architekturen besteht, jede mit ihren individuellen Stärken und Schwächen. So weist AMD etwa darauf hin, dass die Quad-Cores der Ice Lake-Familie die bessere Iris Plus-Grafik besitzen, gegenüber den Hexa-Cores der Comet Lake-Familie mit ihrer schwächeren UHD-GPUs aber bei der Produktivität im Nachteil sind. Diesen Kompromiss müsse man mit den AMD Ryzen 4000-APUs nicht mehr eingehen.
Ein Ryzen 7 4800U tritt so etwa gegen den Intel Ice Lake Core i7-1065G7 an und erreicht 4 Prozent höhere Single-Core-Leistung, sogar 90 Prozent höhere Multi-Core-Performance und dominiert auch beim Thema Grafik mit 33 Prozent mehr Performance. Die gleiche CPU liefert gegenüber dem Comet Lake Core i7-10710U die exakt gleiche Single-Core-Leistung, 37 Prozent mehr Multi-Core-Performance und unschlagbare 153 Prozent mehr GPU-Performance, insgesamt also ein eindeutiger Vorteil für AMD im ULV-Lager - wie gesagt, auf Basis der AMD-Benchmark-Ergebnisse. Folgende SKUs wird es anfangs beim Ryzen 4000U geben:
SKU | Cores/Threads | Boost/Base Clock (GHz) | Cache (MB) | GPU Cores | GPU Frequency (MHz) | TDP (W) |
---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 7 4800U | 8/16 | 4.2/1.8 | 12 | 8 | 1750 | 15 |
Ryzen 7 4700U | 8/8 | 4.1/1.8 | 12 | 7 | 1600 | 15 |
Ryzen 5 4600U | 6/12 | 4.0/2.1 | 11 | 6 | 1500 | 15 |
Ryzen 5 4500U | 6/6 | 4.0/2.3 | 11 | 6 | 1500 | 15 |
Ryzen 3 4300U | 4/4 | 3.7/2.7 | 6 | 5 | 1400 | 15 |
Weitere Vorteile
AMD gibt eine Reduktion der Stromaufnahme von 20 Prozent an, die Instruktionen pro Watt haben sich verdoppelt, was nicht nur der kleineren Strukturbreite sondern auch der optimierten Architektur zu verdanken sei. Für Ultrabooks besonders wichtig ist ja nicht nur die Performance sondern auch die Effizienz und auch hier preist AMD die Ryzen 4000-Serie als ideale Prozessoren für dünne und leichte Notebooks an. Das Power Management soll Idle Times besser und schneller von Zeiten erhöhter Aktivität unterscheiden können und so 33 Prozent schnellere Reaktionszeiten liefern.
Abseits von Performance und Energie-Effizienz legt AMD auch in anderen Bereichen nach, etwa bei der Encoder-Performance (HEVC +31 Prozent), sowie Unterstützung für DDR4-3200 und LPDDR4X-4266 RAM. Auch mehr als 4 PCIe-Lanes bei NVMe-SSDs, Wi-Fi 6 und 5G werden prinzipiell unterstützt nicht alerdings Thunderbolt 3, was sich etwa beim neuen Lenovo Yoga Slim 7 negativ bemerkbar macht, da hier nur in der Intel Ice Lake-Variante Thunderbolt 3 geboten wird. Die TDP des Ryzen 4000 ist vom OEM zwischen 12 und 25 Watt konfigurierbar, letzteres würde gegenüber der 15 Watt-Standardvariante weitere 17 Prozent mehr Performance bringen.
Quellen
AMD Pressemitteilung