CES 2020 | AMD Ryzen 4000 Mobile vorgestellt: 8 Kerne und 16 Threads kommen in Ultrabooks
Nachdem AMD seinem größten Konkurrenten Intel bereits im Desktop-Segment in den letzten zwei Jahren massiv Marktanteile abgenommen hat, versucht der Chiphersteller dies im Notebook-Segment jetzt nochmal zu tun. So hat das Unternehmen heute eine ganze Reihe neuer Prozessoren vorgestellt, die es in sich haben. Hierbei handelt es sich um die Ryzen-4000-Serie, deren CPUs die weltweit Ersten sein werden, die in 7nm gefertigt werden. Dies ermöglicht es dem Hersteller, eine wesentlich höhere Energieeffizienz als bei vorangegangenen Generationen zu erreichen.
Die neu vorgestellten Chips teilen sich in zwei Gruppen ein: Die U-Prozessoren, die sich mit einer TDP von 15 Watt an Ultrabooks und Windows-Tablets richten, und die H-Prozessoren, die sich mit einer TDP von 45 Watt eher in dickeren Gaming- oder Workstation-Notebooks finden lassen werden.
Bei der U-Serie weiß besonders das neue Flaggschiff, der Ryzen 7 4800U, zu beeindrucken. Dieser kommt mit 8 Kernen und 16 Threads bei einem Basistakt von 1,8 GHz, der im Boost auf bis zu 4,2 GHz hochgehen kann. Damit könnte der Chip in seiner Klasse in nächster Zeit die neue Messlatte darstellen, da man bei Intels aktuellen Top-Prozessor der 10. Generation nur 6 Kerne mit einem Basistakt von 1,1 GHz bekommt, wobei dieser auch noch in 14nm gefertigt wird.
AMD zufolge soll der Ryzen 7 4800U den aktuellen Intel Core i7 1065G7 im Cinebench-R20t-Benchmark im Singlescore um 4 Prozent und im Multiscore sogar um ganze 90 Prozent übertreffen. Im Test mit 3DMark Time Spy schlägt der Chip die Konkurrenz von Intel um 28 Prozent. Auch beim Rendern mit Adobe Premiere (+49 Prozent) und bei der Nutzung von Transcode Handbrake (+40 Prozent) soll der 4700U den i7-1065G7 deutlich abhängen. Insgesamt wird die Performance pro Watt der Ryzen-4000-Chips die Leistung der Vorgängergeneration um das doppelte Übertreffen. Beim Arbeitsspeicher unterstützen die Prozessoren bis zu 32 GB LPDDR4x-RAM.
Sämtliche neu vorgestellten Prozessoren der U-Serie von AMD:
Modell | Kerne/Threads | Basistakt/Boost | Cache | GPU CUs | GPU-Takt | TDP |
Ryzen 7 4800U | 8/16 | 1,8/4,2 GHz | 12 MB | 8 | 1750 MHz | 15 Watt |
Ryzen 7 4700U | 8/8 | 1,8/4,1 GHz | 12 MB | 7 | 1600 MHz | 15 Watt |
Ryzen 5 4600U | 6/12 | 2,1/4,0 GHz | 11 MB | 6 | 1500 MHz | 15 Watt |
Ryzen 5 4500U | 6/6 | 2,3/4,0 GHz | 11 MB | 6 | 1500 MHz | 15 Watt |
Ryzen 3 4300U | 4/4 | 2,7/3,7 GHz | 6 MB | 5 | 1400 MHz | 15 Watt |
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Im Gegensatz dazu richten sich die zwei neuen CPUs der H-Serie mit einer TDP von 45 Watt eher an größere Notebooks, die über ein wesentlich besseres Kühlsystem verfügen. Dabei bekommt man auch hier wahlweise 8 oder 6 Kerne, die allerdings auf Dauer einen wesentlich höheren Takt halten können sollten.
Im Vergleich zum Intel Core i7-9750H soll der Ryzen 7 4800H beim Cinebench R20 im Multiscore 46 Prozent besser abschneiden, während er in der Einzelkern-Performance mit einem Abstand von +5 Prozent eine vergleichbare Performance erreicht. Auch beim 3DMarkt Firestrike Physics kann der 4800H die Konkurrenz mit 39 Prozent mehr Leistung abhängen.
Die Spezifikationen der zwei neuen Prozessoren der H-Serie von AMD:
Modell | Kerne/Threads | Basistakt/Boost | Cache | GPU CUs | GPU-Takt | TDP |
Ryzen 7 4800H | 8/16 | 2,9/4,2 GHz | 12 | 7 | 1600 MHz | 45 Watt |
Ryzen 5 4600H | 6/12 | 3,0/4,0 GHz | 11 | 6 | 1500 MHz | 45 Watt |
Mit diesen neuen Prozessoren erhöht der amerikanische Hersteller AMD weiter den Druck auf Intel. Gerade im Ultrabook-Segment, das seit jeher von Intel dominiert wird, könnte AMD jetzt zum ersten Mal bedeutende Marktanteile erobern. Insgesamt sollen dieses Jahr über 100 Systeme mit den neuen CPUs in den Handel kommen.
Es wird spannend sein zu sehen, wie die Konkurrenz jetzt auf die neuen Ryzen-Prozessoren reagiert. Für Intel bleibt zu hoffen, dass die Reaktion diesmal etwas überlegter ausfällt, da der Konzern vor zwei Jahren auf den Release der ersten Ryzen-Generation mit einer Flut neuer Core-Prozessoren antwortete, deren Bezeichnungen selbst Kenner der Szene irgendwann verwirrte.
Quelle(n)
AMD