Intel kündigt neue 45W Hexa-Core "Coffee Lake-H" CPUs (8th Gen) mit High-End Core i9-8950HK an
Intel veröffentlich endlich Details zu den neuen Coffee-Lake-H-CPUs (CFL-H) mit einer TDP von 45 Watt. Diese Prozessoren gehören der 8. Generation der Core-Chips an und werden in einem 14nm++-Prozess hergestellt. Bislang gab es nur die Coffee-Lake S-CPUs für Desktops, angefangen mit dem Quad-Core Core i3-8100 (65W) bis hinzu dem Hexa-Core Intel Core i7-8700K - Benchmarks and SpecsCore i7-8700K (95W). Gaming und Multimedia-Laptops haben stark von dem 45-Watt Kaby-Lake-Chips, allen voran dem Intel Core i7-7700HQ: First benchmarks of the Core i7-6700HQ successorCore i7-7700HQ, profitiert, da sie eine gute Mischung aus Leistung und Mobilität bieten. Jetzt will Intel mit den 45-Watt-Chips der 8. Generation noch einen drauflegen. Dazu gibt es zusätzliche Kerne und höhere Takte. Wir schauen uns an, was die neuen Prozessoren zu bieten haben.
Positionierung im mobilen Markt
Intel bietet ein sehr beachtliches Angebot an mobilen Chips für Enthusiasten. Die Baureihe der 8. Generation besteht aus den U- sowie H-Modellen. Die U-Prozessoren (Intel 8th gen Kaby Lake-R vs 7th gen Kaby Lake performance comparisonKaby Lake-R) sind mit einer TDP von 15 Watt spezifiziert und eignen sich damit vor allem für sehr mobile Geräte. Jetzt sind sie auch in Kombination mit den Iris-Plus-GPUs verfügbar, die einen deutlichen Leistungsvorsprung gegenüber den normalen UHD-Graphics-GPUs versprechen. Mit der H-Serie wird es interessant, denn hier tummeln sich Intels Kaby Lake-G samt integrierter Radeon Vega M Grafikkarte, die neuen 45W "Coffee Lake-H" Chips mit optionaler Platform-Expansion via Intel Optane und abschließend die Xeon E-CPUs mit Intel vPro (ebenfalls 45W).
Intel positioniert die normalen 45W CFL-H-Chips als Prozessoren für Gaming- sowie leistungsstarke Multimedia-Systeme, während sich die Platform-Extension-Varianten an den High-End-Bereich inklusive Virtual Reality, Gaming und gleichzeitigem Streamen richten, ohne dabei an Leistung zu verlieren (Mega-Tasking).
Core i9-8950HK — Der neue Champion
Die zusätzlichen Kerne sind nur ein Aspekt der neuen Prozessoren, denn neuerdings gibt es auch die mobilen Core-i9-CPUs, die sich speziell and mobile Enthusiasten richten und damit die bisherigen Core-i7-Chips erweitern. Wir haben bereits über die i9-Modelle spekuliert, wirklich überraschend ist der Schritt also nicht. Der Core i9-8950HK ist dabei der schnellste Prozessor, allerdings nicht wie man es vielleicht erwartet hat. Den Core i9 kennen wir bereits als High-End Desktop-Prozessor (HEDT) in Form des "Skylake-X" Core i9-7900X und Intel quietly announces the i9-7920X CPU in response to AMD's ThreadripperCore i9-7920X als Antwort auf AMDs Threadripper. Mit 10 Kernen und 20 Threads arbeitet der Core i9 mit einem Basistakt von 3,3 GHz und einem Turbo von bis zu 4,5 GHz, was aber auch zu einer TDP von 160 Watt und einem enorm hohen Preis führt. Der neue Core i9-8950HK ist allerdings nicht so extrem. Mit einem Basistakt von 2,9 GHz und einer TDP von 45 Watt erinnert das Modell zunächst stark an den alten Kaby Lake Intel Core i7 7820HK Laptop ProcessorCore i7-7820HK – und dieser Eindruck täuscht nicht. Interessant wird es jedoch, wenn man sich den Turbo Boost ansieht. Dazu gleich noch mehr.
Die neuen CPUs sind mit den Intel-300-Chipsätzen kompatibel, die erweiterte Anschlussmöglichkeiten bieten und zum ersten Mal auch integriertes Gigabit-WLAN und USB 3.1 Gen2 bieten. Normalerweise werden sowohl WLAN als auch USB-Controller von anderen Herstellern geliefert und sind dann via PCIe mit dem Mainboard verbunden. Die Gerüchte über die Integration con USB 3.1 und Gigabit-WLAN in den neuen 300er-Chipsätzen gibt es schon länger, und sie scheinen sich endlich zu bewahrheiten. Mit der direkten Implementierung von Gigabit-WLAN und USB 3.1 werden auch einige PCIe-Lanes frei. Da die 300er-Chipsätze insgesamt bis zu 24 PCIe-Lanes bereitstellen können hat das aber vermutlich keine großen Auswirkungen in der Praxis. Die neuen Chipsätze unterstützen zudem Intels Optane-Speicher und die Platform-Extension-Varianten der neuen Prozessoren bieten werksseitige Kompatibilität mit Optane-Speicher. Zusammen verspricht Intel deutliche Verbesserungen bei den Ladezeiten und eine Beschleunigung von alltäglichen Aufgaben.
Turbo Velocity Boost – Mehrwert oder Spielerei?
Der Core i9-8950HK weist zwar viele Ähnlichkeiten zu den Core i7-7820HK auf, inklusive dem freien Multiplikator, doch es gibt zwei große Unterschiede zwischen den beiden Modellen. Zunächst einmal wäre da der erhöhte L3-Cache, der von 8 auf 12 MB angewachsen ist. Dann ist da noch der sogenannte Turbo Velocity Boost, der in der Theorie Takte von bis zu 4,8 GHz ermöglicht. Laut Intel ermöglicht Turbo Velocity Boost die Erhöhung des Taktes um bis zu 200 MHz, wenn die Prozessortemperatur sowie das TDP-Budget es erlauben. Allerdings sind wir über die 4,8 GHz doch ein wenig verwundert. Der Skylake-X Core i9-7900X erreicht zwar bis zu 4,5 GHz, hat aber auch 160 Watt zur Verfügung, und beim 45W Core i7-7820HK ist bei 3,9 GHz Schluss. Wir müssen hier wohl kaum erwähnen, dass der Chip diesen Takt also nicht lange halten wird und Intel selbst weist ja darauf hin, dass die CPU-Temperatur gering genug sein (laut den Präsentationsfolien ~50 °C oder weniger) und es genug TDP-Reserven geben muss. Die beworbenen 4,8 GHz dürften also eher ein theoretisches Maximum darstellen, das man immer nur sehr kurz ausnutzen kann. Sobald wir den neuen Chip testen können, werden wir sehen, ob Turbo Velocity Boost (TVB) einen wirklichen Mehrwert bietet.
Leistung
Laut Intels eigenen Benchmarks bietet der Core i9-8950HK spürbar mehr Leistung als sein Vorgänger Core i7-7820HK; insgesamt spricht Intel von 29 % mehr Leistung. Gerade beim Spielen bietet der neue Chip bis zu 41 % mehr Leistung und auch die Leistung beim Bearbeiten von 4K-Videos konnte um 59 % gesteigert werden. Natürlich handelt es sich hierbei um Werte aus kontrollierten Testumgebungen, und die Praxistests werden noch zeigen ob das stimmt. Allerdings kommt AMD mit Ryzen 2 schon sehr nah an die Single-Core-Leistung der Intel-Chips heran, man dürfte also versuchen, den Vorsprung konstant zu halten, um Gamer vom Wechsel zu AMD abzuhalten.
Es gab bereits einige Cinebench-Ergebnisse der neuen CFL-H-CPUs, doch die Werte für den 8950HK passten nicht so recht zu den Spezifikationen. Wir freuen uns schon darauf, die neuen CPUs zu testen, sobald wir die ersten neuen Laptops mit den Chips bekommen.
Die "Coffee Lake-H" Produktfamilie
Der Core i9-8950HK ist definitiv die Hauptattraktion in der neuen Coffee-Lake-H-Produktfamilie, doch Intel bietet eigentlich passende Lösungen für alle Aufgabenbereiche und Geldbeutel. Es geht mit dem Core i5-8300H und 8400H los, die vier Kerne (8 Threads) und bis zu 8 MB L3-Cache bieten. Dann gibt es die Modelle mit 6 Kernen/12 Threads bestehend aus dem Core i7-8750H und 8850H mit 9 MB L3-Cache und Turbo-Takten von bis zu 4,3 GHz. Der 8850H hat einen teilweise freien Multiplikator, mit dem man den Chip in einem gewissen Rahmen übertakten kann.
Dann gibt es noch die mobilen Xeons mit Xeon E-2176M sowie E-2186M mit 12 MB L3-Cache. Diese Prozessoren richten sich mit speziellen Funktionen wie Intel vPro und Unterstützung für ECC-Speicher an professionelle Kunden. Typischerweise kommen diese CPUs in mobilen Workstations wie beispielsweise Dells Precision Modellen oder HPs ZBooks zum Einsatz. Dann gibt es natürlich noch den Core i9-8950HK, über den wir ja bereits gesprochen haben. Alle Prozessoren sind mit einer TDP von 45 Watt spezifiziert und untersützen Dual-Channel DDR4-2666-RAM sowie Intels Optane-Speicher. Neben den Xeons unterstützen auch der Core i7-8850H und der Core i5-8400H Intels vPro-Technologie.
Intel ist mit der aktuellen Situation rund um die AMD Ryzen-CPUs nicht sehr glücklich, denn diese bieten eine bessere Multi-Core-Leistung für einen geringeren Preis. Wir konnten bereits sehen, wie der Ryzen 7 2700U den Core i7-7700HQ beinahe in die Knie zwingt. Wir erwarten in den nächsten Monaten Laptops mit den neuen CFL-H-CPUs von allen großen Herstellern, inklusive dem lang ersehnten Dell XPS 15 9570. Wir werden daher schon bald sehen, wie sich die neuen Modelle gegenüber den alten Kaby-Lake-Chips und AMDs Ryzen 7 schlagen werden, aktuell sieht es aber so aus, als könnte Intel seinen Vorsprung als bester Gaming-Chip behalten und nun auch mehr Leistung bei der Erstellung von Inhalten (Content Creation) bieten.
Quelle(n)
Intel