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Intel Comet Lake-H: Exklusive Benchmarks & Details zu den Prozessor-Neuheiten

Intel stellt unter der Comet Lake-H-Serie gleich sechs neue Prozessoren für leistungsstarke Notebooks vor. (Bild: Intel)
Intel stellt unter der Comet Lake-H-Serie gleich sechs neue Prozessoren für leistungsstarke Notebooks vor. (Bild: Intel)
Mit Comet Lake-H legt Intel ordentlich nach: Die Notebook-Prozessoren der 45 Watt-Klasse sind da, um den Gaming- und Workstation-Bereich für sich zu beanspruchen. Wir fassen alle Daten zusammen und zeigen mit unseren eigenen Benchmarks der Chips, wie sich die CPUs im Vergleich zu ihren Vorgängern und zu AMD Ryzen Renoir schlagen.

Übersicht: Diese Chips und Features sind neu

An der Spitze der neuen Performance-Pyramide steht der Intel Core i9-10980HK, der direkte Nachfolger des Core i9-9980HK. Wie sein Vorgänger kommt der Prozessor mit 8 Kernen und 16 Threads, die maximale Taktfrequenz liegt nun aber bei 5,3 statt bisher bei "nur" 5,0 GHz. Dafür ist unter anderem Turbo Boost Max 3.0 verantwortlich, wodurch die CPU automatisch den schnellsten Kern identifiziert und die rechenintensivsten Aufgaben diesem Kern zuteilt.

Für die obere Mittelklasse bietet Intel gleich drei Core i7-Chips an, wobei sich der Intel Core i7-10750H und der i7-10850H hauptsächlich durch ihre Taktfrequenzen unterscheiden, die mittels Turbo Boost bis 5,0 respektive 5,1 GHz erreichen können. Beide Chips kommen mit 6 Kernen, 12 Threads und 12 MB Cache. Interessanterweise ist der direkte Nachfolger des Core i9-9880H nun als i7 gelistet – der Core i7-10875H bietet 8 Kerne, 16 Threads, Taktfrequenzen von bis zu 5,1 GHz und 16 MB Cache, wodurch er technisch dem neuen Core i9 recht ähnlich ist.

Mittelklasse-Gaming-Notebooks bleiben bei Intel auch im Jahr 2020 bei vier Kernen. Sowohl der neue Intel Core i5-10300H als auch der Core i5-10400H bieten wie ihre Vorgänger 4 Kerne, 8 Threads, 8 MB Cache und die übliche TDP von 45 Watt. Die Boost-Taktfrequenzen wurden im Vergleich zu ihren Vorgängern von 4,1 und 4,3 auf 4,5 respektive 4,6 GHz erhöht.

Comet Lake-H bietet allerdings auch einige neue Features, von denen alle Chips profitieren: Die Prozessoren unterstützen schnelleren DDR4-2933-Arbeitsspeicher, sie besitzen ein integriertes Intel Wi-Fi 6 AX201-Modem, und dank dem Intel Speed Optimizer lassen sich einige der Chips mit nur einem Klick übertakten.

Intel verspricht einen großen Performance-Sprung

Bevor wir zu unseren eigenen Benchmarks kommen, die zeigen, wie groß der Leistungsvorsprung im Vergleich zur direkten Vorgänger-Generation und eventuell auch zur Konkurrenz tatsächlich ist, lassen wir erstmal Intel sprechen. Der Konzern verspricht nämlich ein ordentliches Upgrade, zumindest für all jene, die einen drei Jahre alten PC besitzen.

Dieser Vergleich kann für die Upgrade-Entscheidung durchaus wichtig sein. So verspricht Intel beim Core i7-10750H im Vergleich zum Core i7-7700HQ eine bis zu 44 Prozent bessere Leistung bei Spielen, einen bis zu 70 Prozent schnelleren Export von 4K-Videos sowie eine insgesamt bis zu 33 Prozent bessere Performance.

In den von Intel ausgewählten Spiele-Benchmarks soll der aktuelle Core i9-10980HK im Vergleich zum damals schnellsten Chip der Serie, dem Core i7-7820HK, bei Red Dead Redemption 2 stolze 54 Prozent schneller laufen, bei Assassin's Creed Odyssey sind es immerhin 23 Prozent. 

Benchmarks: So schlägt sich Comet Lake-H wirklich

So viel zur Theorie, doch wie groß sind die Fortschritte im Vergleich zu ihren direkten Vorgängern? Und kann Intel damit die neuen AMD Ryzen Renoir-APUs übertrumpfen?

Im Cinebench R20 (Multi Core) kann der Core i7-10750H seinen Vorgänger um knapp 15 Prozent schlagen, beim Core i9 gibt's dagegen kaum erkennbare Fortschritte. AMD behält in diesem Benchmark die Nase vorn, selbst der Ryzen 7 4800H kann den teuersten Comet Lake-H-Chip um etwa 24 Prozent übertreffen. Das ältere Cinebench R15 zeigt eine ähnliche Reihenfolge, wenn auch mit geringerem Abstand.

Deutlich enger geht es bei 3DMark zu. Der Core i9 liegt beim Time Spy CPU-Benchmark praktisch gleichauf mit dem Ryzen 4900HS, wobei der AMD-Chip dieses Ergebnis trotz seiner TDP von nur 35 Watt erreichen kann. Bei Fire Strike Physics liegen ebenfalls die beiden AMD-APUs knapp in Führung, immerhin kann Intel hier die eigene Vorgängergeneration um bis zu 15 Prozent schlagen. Die Ergebnisse des i7-10750H im Passmark CPU-Test und den Physics-Tests des 3DMark sind jedoch wahrscheinlich auf den Pre-Sample-Status der Testgeräte zurückzuführen.

Insgesamt zeigen unsere ersten Benchmarks ein eher ernüchterndes Ergebnis. Durch die hohen Taktfrequenzen auf einem oder auch auf zwei Kernen könnte Intel bei Spielen und bei vereinzelten Aufgaben im Vergleich zu AMD dennoch die Nase vorn haben, wie unsere Cinebench-Ergebnisse (Single Core) bereits andeutet. Ob die gebotene Leistung reicht, um es am Markt mit Ryzen Renoir aufnehmen zu können, bleibt aber abzuwarten.

Cinebench R20 - CPU (Single Core)
Intel Core i7-10875H
508 Points
Intel Core i7-10750H
504 Points
Intel Core i7-10875H
500 Points
Intel Core i7-10750H
500 Points
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 4900HS (n=1)
495 Points
Durchschnittliche AMD Ryzen 7 4800HS (n=1)
482 Points
Durchschnittliche AMD Ryzen 7 4800H (462 - 491, n=17)
482 Points
Durchschnittliche Intel Core i9-9980HK (431 - 505, n=10)
471 Points
Intel Core i5-10300H
470 Points
Durchschnittliche Intel Core i9-9880H (441 - 474, n=7)
459 Points
Durchschnittliche Intel Core i7-9750H (416 - 486, n=55)
443 Points
Durchschnittliche Intel Core i5-9300H (398 - 427, n=9)
415 Points
Cinebench R20 - CPU (Multi Core)
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 4900HS (n=1)
4288 Points
Durchschnittliche AMD Ryzen 7 4800H (3692 - 4663, n=18)
4275 Points
Durchschnittliche AMD Ryzen 7 4800HS (n=1)
3869 Points
Durchschnittliche Intel Core i9-9980HK (2974 - 4150, n=10)
3530 Points
Intel Core i7-10875H
3380 Points
Intel Core i7-10875H
3366 Points
Durchschnittliche Intel Core i9-9880H (2953 - 3712, n=7)
3271 Points
Intel Core i7-10750H
2968 Points
Intel Core i7-10750H
2943 Points
Durchschnittliche Intel Core i7-9750H (2017 - 3133, n=55)
2564 Points
Intel Core i5-10300H
2154 Points
Durchschnittliche Intel Core i5-9300H (1530 - 1877, n=9)
1727 Points

Quelle(n)

Intel / Eigene Benchmarks

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Autor: Hannes Brecher,  2.04.2020 (Update:  4.11.2024)