Intel Comet Lake-H Core i7-10875H Performance-Vergleich: Vorteile bei der Single-Core-Performance werden durch die Multi-Core-Fähigkeiten von AMDs Ryzen 9 4900HS ausgeglichen
Laptops mit CPUs aus Intels 10. Generation Comet-Lake-H-Familie sind jetzt endlich verfügbar und eine nicht unerhebliche Anzahl an Testsamples hat es in unsere Testlabore geschafft. Zuvor hatten wir bereits exklusiv erste Benchmarks eines Comet Lake-H veröffentlicht, die uns aus industrienahen Quellen zugetragen wurden. Diese zeigten, dass Intel gegenüber AMDs Ryzen-4000-H-Serie weiterhin einen geringen, aber dennoch messbaren Vorsprung bei der Single-Core-Performance aufrechterhalten konnte.
Dank der nun verfügbaren Testgeräte konnten wir uns einen eigenen Eindruck des Core i7-10875H, der in Gigabytes Aero 17 HDR XB steckt, verschaffen. Unser vollständiger Testbericht des Laptops folgt in Kürze, hier aber schon mal ein paar Informationen wie sich der Core i7-10875H gegenüber seinen Vorgängern der 9. Generation sowie AMDs Renoir Ryzen 4000 schlägt.
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Details
Core i7-10875H – Cinebench R15 und R20
Im populären Cinebench-R15-Benchmark konnte sich der Core i7-10875H im Gigabyte Aero 17 HDR XB gegenüber dem Core i9-9980HK und dem Core i9-9880H im Single-Core-Test einen Vorsprung von 7 % und 11 % erarbeiten. Im direkten Vergleich zwischen dem Aero 15 Studio XB und dem Aero 17 HDR XB konnten wir feststellen, dass die erzielten Ergebnisse im Single-Core-Test fast gleichauf liegen und sich im Multi-Core-Test bestenfalls um 5 % unterscheiden. Dies deutet darauf hin, dass das größere 17-Zoll-Gehäuse keinen nennenswerten Einfluss auf die Performance des Systems hat. Die Ergebnisse der vollständigen Cinebench-Schleife müssen noch bis zum endgültigen Testbericht warten. Durchaus möglich, dass das größere Gehäuse bei langanhaltender Last doch Vorteile bietet.
Vergleicht man den Core i7-10875H mit dem AMD Ryzen 9 4900HS, wie er im Asus Zephyrus G14 steckt, liegt letzterer im Single-Core-Benchmark des Cinebench R15 um rund 9 % zurück. Verglichen mit dem Core i9-9880H war der Unterschied aber faktisch nicht vorhanden. Für AMD stellt dies einen gewaltigen Sprung bei der Single-Core-Performance dar. In Kombination mit dem nicht unerheblichen Vorsprung bei der Multi-Core-Performance könnte es durchaus darin resultieren, dass das Segment der Gaming-Laptops nicht mehr länger exklusiv Intel vorbehalten bleibt.
Im Cinebench-15-Multi-Core-Benchmark liegt der Ryzen 9 4900HS gleichauf zum Core i9-9900K. Sowohl der Ryzen 9 4900HS als auch der Ryzen 7 4800H liegen um 11 % und 10 % vor Intels jüngstem Core i7-10875H. Der Unterschied ist also durchaus signifikant und wer nicht unbedingt den extra Boost für zusätzliche Framerates oder kürzere Reaktionszeit benötigt dürfte mit dem Ryzen 9 4900HS laut diesem Benchmark besser bedient sein.
Im Single-Core-Benchmark des Cinebench R20 liegen die Kontrahenten so nah beieinander, dass es faktisch keinen Unterschied mehr gibt zwischen dem Core i7-10875H und dem Ryzen 9 4900HS. Im Multi-Core-Test ist der Unterschied dagegen gewaltig. Hier liegen Ryzen 9 4900HS und Ryzen 7 4800H um 25 % und 22 % vor Intels Core i7-10875H.
Core i7-10875H im Vergleich mit der Konkurrenz – weitere CPU-Benchmarks
In Tests wie Blender stellte sich Intels Core i9-9880H, wie er beispielsweise in Apples MacBook Pro 16 steckt, als schneller heraus als der neuere Core i7-10875H und übertraf diesen um 7 %, was in etwa auch dem Unterschied zum Ryzen 9 4900HS entspricht. Im Single-Core-Test von 7-Zip liegt der Core i7-10875H um gute 17 % vor dem Ryzen 9 4900HS, der diesen Vorsprung im Multi-Core-Test aber wieder aufholt. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Cinebench 4. In WinRAR liegt Intels CPU in allen Tests vorne, in den TrueCrypt-Tests dagegen AMDs Ryzen. In 3DMark Fire Strike Physics liegt wiederum AMD vorne, der Unterschied ist allerdings gering.
* ... kleinere Werte sind besser
Geht man also rein nach den Ergebnissen der CPU-Benchmarks liegen Intel und AMD nahezu gleichauf und stellen somit beide eine gute Wahl für das nächste Notebook dar. Die Unterschiede liegen im Detail und letztlich ist der eigene Workflow entscheidend. Intel scheint weiterhin bei der Single-Core-Performance die Nase vorne zu haben und mit guter Kühlung können die Comet-Lake-H-Prozessoren sehr hoch takten. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Generationen fallen da aber eher nicht ins Gewicht. Außerdem ist immer fraglich wie lange die CPUs im Zweifelsfall die hohen Turbo-Boost-Raten tatsächlich auch halten können.
Faktoren wie Energiebedarf und Energieeffizienz haben wir ebenfalls noch nicht beleuchtet. Auch das muss warten, bis unser ausführlicher Test des Gigabyte Aero 17 HDR XB in Kürze abgeschlossen ist. Intels 14-nm-Prozess ist mittlerweile nahezu antik und die Tatsache, dass Intel in der Lage ist auch das letzten Quäntchen Leistung aus CPUs zu kitzeln, die letztlich Skylake entsprechen, ist zwar beeindruckend, enttäuscht aber im Gegenzug auch die Erwartungen des Marktes und der Kunden.
AMD wiederum scheint mit Renoir Ryzen 4000 einen Quantensprung nach vorne gemacht und die Single-Core-Lücke zwar noch nicht ganz, aber zumindest größtenteils geschlossen zu haben. In Multi-Core-Tests führt der Ryzen 9 4900HS und wird sicherlich für Profis, die gelegentlich auch gerne spielen, die erste Wahl sein. Die TDP des Prozessors liegt bei gerade mal 35 W und kombiniert mit den Vorzügen des 7-nm-Herstellungsverfahrens und den vermeintlichen Verbesserungen der Akkulaufzeit könnte AMD diese Generation für sich entschieden haben.
Angesichts der beeindruckenden Ergebnisse der AMD-Prozessoren hoffen wir, dass sich genügend Hersteller finden, die ansprechende Ryzen-4000-Laptops auf den Markt bringen werden. Wir als Kunden hätten dann mehr Auswahlmöglichkeit.
Quelle(n)
Eigene