Huawei spioniert MWC-Besucher durch versteckten Chip
Huawei soll Besucher der MWC ohne ihre ausdrückliche Zustimmung getrackt haben. Offenbar hat Huawei einen kleinen Computerchip im Schlüsselband versteckt, das zusammen mit den Ausweisen an alle Besucher des Huawei-Messestandes im Rahmen des Mobile World Congress verteilt wurde. Wie Rolf Werner, seines Zeichens Senior Vice President bei Nokia, gegenüber Light Reading angegeben hat, könnte dieser Chip Tracking ermöglichen.
Die exakte Funktionalität dieses Chips ist nicht bekannt. Auf der Rückseite der Besucherausweise hat Huawei allerdings Kleingedrucktes versteckt, laut dem RFID- und Bluetooth-Technologie eingesetzt wird, um zu erkennen, wann Besucher den Stand betreten und verlassen, während der Standort der Besucher innerhalb des Messegeländes in Echtzeit aufgezeichnet wird. Diese Daten sollen ausschließlich dazu genutzt werden, das Interesse von Besuchern an den jeweiligen Produkten und Angeboten am Stand auszuwerten. Die Informationen sollen gemäß Huaweis Datenschutz-Richtlinien geschützt werden.
Laut einem Statement von Huawei sollte dieses Schlüsselband nur innerhalb des Huawei-Messestandes getragen, und beim Verlassen des Standes abgegeben werden, sodass Besucher im Rest der Messe nicht getrackt werden. Den Standort von MWC-Besuchern in Echtzeit zu tracken, ohne vorher explizit um Einverständnis zu bitten, ist aber nicht zuletzt deshalb problematisch, weil Huawei schon seit Jahren vorgeworfen wird, heimlich Daten zu sammeln. Das ist auch der maßgebliche Grund, aus dem die extremen US-Sanktionen gegen den Konzern verhängt wurden, welche dem Smartphone-Absatz von Huawei immens schaden. Die GSMA, die für die Organisation des Mobile World Congress verantwortlich ist, untersucht die Vorwürfe gegen Huawei.
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