Huawei Mate 70 bis Mate 70 RS Hands-On, SoC-Details und Benchmarks: Nicht überall steckt der neue Kirin 9020 drin
Huawei hat gestern das Mate 70, Mate 70 Pro, Mate 70 Pro+ sowie die neue Porsche Design Edition Mate 70 RS offiziell vorgestellt, die neuen Kamera-Flaggschiffe sind ab sofort in China erhältlich, zu einem globalen Launch liegen aktuell noch keine Informationen vor. Wie schon bei den Vorgängern und bei der Pura 70 Serie üblich, nennt Huawei offiziell im Datenblatt keine Details zu den eingesetzten Chipsätzen, die Mate 70 und Co. antreiben, mittlerweile ist allerdings durch chinesische Hands-On-Tester und deren Analysen der Hardware klar, was Huawei da konkret verbaut hat.
So ist mittlerweile bekannt, dass im regulären Mate 70 der gleiche SoC steckt, den man auch im Huawei Pura 70 Ultra findet, also der Kirin 9010. Der neue Kirin 9020 steckt erst ab dem Mate 70 Pro in den neuen Huawei-Flaggschiffen, also im Mate 70 Pro, Mate 70 Pro+ sowie Mate 70 RS. Das zeigt etwa das Hands-On vom chinesischen X-User @feni_book (siehe unten), das auch einen Screenshot eines Analysetools am Mate 70 Basismodell inkludiert.
Kirin 9020 hat wenig mit dem Kirin 9100 Leak gemein
Ursprünglich wurde ja aufgrund eines Leaks erwartet, dass der Kirin 9100 auf Basis eines ARM Cortex-X1 Performance-Cores in der Mate 70 Serie stecken würde. Dem erteilen die aktuellen Infos zum Kirin 9020 eine klare Absage. Wie man aus dem Screenshot des Analysetools am Mate 70 RS unten klar sehen kann, hat der Kirin 9020 mehr mit dem Kirin 9010 gemein als mit dem Kirin 9100 Leak.
Konkret handelt es sich um einen "virtuellen" 12-Kerner, virtuell deswegen weil Huawei beim Performance- und Mid-Cluster Hyperthreading nutzt. Demnach laufen 1 (2 mit HT) Kern mit 1,2 bis 2,5 Ghz, 3 (6 mit HT) Kerne mit 0,4 Ghz bis 2,1 Ghz und vier Cores mit 0,4 Ghz bis 1,6 Ghz. Vermutlich handelt es sich bei den Kernen wieder um Huaweis eigene HiSilicon-Architektur gepaart mit einem Effizienz-Cluster auf Cortex-510 Basis. Als GPU wird eine proprietäre Maleoon 920 mit bis zu 840 Mhz Taktfrequenz gelistet.
Performance im Multi-Core-Test auf Snapdragon 8 Gen 2 Niveau
Die Hands-On-Bilder oben zeigen insbesondere die Mate 70 RS Porsche Edition im Vergleich mit dem direkten Vorgänger Mate 60 RS, wobei sich am grundlegenden Design wenig geändert hat, auch in punkto Displayränder, wie der Hands-On-Tester anmerkt. Ausgeliefert wird die Mate 70 Serie mit HarmonyOS 4.3, Nutzer können sich allerdings optional für das "Android-freie" HarmonyOS Next entscheiden.
Nachdem es doch recht viele Ähnlichkeiten zwischen Kirin 9010 und dem Kirin 9020 gibt, ist zu erwarten, dass die Performance keine allzu großen Sprünge machen wird. Und das zeigt sich auch in ersten Geekbench-Listings eines Huawei PLA-AL10 Modells auf Kirin 9020 Basis mit 16 GB RAM. In Geekbench 6.3 werden 1.591 Punkte im Single-Core und 5.178 Punkte im Multi-Core-Test erreicht, das wären also 10 Prozent (Single-Core) respektive 15 Prozent über unseren Ergebnissen des Kirin 9010 und somit beim Single-Core fast Snapdragon 8 Gen 1 Niveau, beim Multi-Core in etwa der Snapdragon 8 Gen 2 Bereich.
Update 13:30 AnTuTu-Score zeigt deutliche Leistungssteigerung
Nun ist auch ein erster AnTuTu-Score des Kirin 9020 im Mate 70 Pro+ aufgetaucht (siehe Screenshot unten). Mit 1.248.520 Punkten erreicht der Kirin 9020 in diesem Benchmark-Programm um fast 30 Prozent mehr Punkte als der Kirin 9010 in unserem Pura 70 Ultra Test.
Quelle(n)
@feni_book, Geekbench (1, 2) via @faridofanani96, Experience More Weibo
Bild: Weibo