Huawei Mate 60 Pro: Überraschender Verkaufsstart in China liefert interessante Bilder und Specs, wirft aber Fragen auf
Wer eine lange Teaserphase erwartet hatte, wird von Huawei heute enttäuscht. Völlig aus dem Nichts heraus, ist in Huaweis chinesischem Online-Marktplatz plötzlich die Produktseite zu einem Mate 60 Pro mit 12 GB RAM und 512 GB Speicher aufgetaucht, das es dort aktuell auch bereits in vier Farboptionen zum Preis von 6.990 Yuan (887 Euro) zu bestellen gibt. In den technischen Daten werden auch weitere Speicheroptionen bis zu 1 TB angedeutet, zusätzlich unterstützt das Mate 60 Pro weiterhin Huaweis proprietäre NM Memory-Karten.
Hübsche Rückseite aber umstrittene Front
Die Renderbilder von der Rückseite entsprechen in etwa dem, was Leaks vorab bereits angedeutet hatten, insgesamt erinnert das Kamera-Design stark an das des Mate 40 Pro nur dass dort jetzt ein X-Image Schriftzug statt des Leica-Pendants zu finden ist. Zwei der vier Farboptionen sind mit Kunstleder überzogen. Überraschend und ersten Kommentaren in sozialen Medien zufolge recht umstritten ist das Triple-Punch-Hole-Design der 13 Megapixel Frontkamera mit Face ID ähnlicher 3D Gesichtserkennung. Wie bereits vorab angekündigt wurde, bietet HarmonyOS 4.0 auch eine Art "Smart Island", ähnlich wie Apples Dynamic Island auf aktuellen iPhones.
Die technischen Daten des Mate 60 Pro
Die Front besteht aus einem 6,82 Zoll AMOLED-Panel mit 2.720 x 1.260 Pixel Auflösung, hierbei handelt es sich um ein dynamisches OLED mit 1-120 Hz Refreshrate und Unterstützung des DCI-P3 Farbraums. Die Hauptkamera an der Rückseite ist ein 50 Megapixel-Sensor mit variabler Blende (F/1.4 bis F/4.0) sowie OIS. Dazu gibt es eine 12 Megapixel Ultraweitwinkel-Cam mit F/2.2 Blende sowie ein 48 Megapixel Ultra-Macro Telefoto mit F/3.0 Blende, OIS und 3,5x optischem Zoom, maximaler Zoombereich ist 100x. Der Akku fasst 5.000 mAh und wird mit bis zu 88 Watt via USB-C oder 50 Watt kabellos geladen. Ebenso unterstützt das Mate 60 Pro als offenbar erstes Smartphone nicht nur das SOS-Messaging via Satelliten sondern auch Satelliten-Anrufe - zumindest über Beidou.
Huawei Mate 60 Pro Hands-On-Bilder
Zwei Chipsätze und 5G inklusive?
Interessant ist vor allem auch, was nicht direkt im Datenblatt steht. So finden wir keinen Hinweis auf den verbauten Chipsatz und/oder auf die 5G-Fähighkeiten, die Huawei-Handys aufgrund der US-Sanktionen ja eigentlich verboten sind. Wie die vielen Hands-On-Berichte früher User aus sozialen Medien allerdings nahelegen, unterstützt das Mate 60 Pro sehr wohl auch den 5G-Empfang, Huawei wirbt damit auch ganz offensichtlich in Form von Teasern.
Official) Huawei is coming back with 5G pic.twitter.com/BeBIjfkyBs
— Revegnus (@Tech_Reve) August 29, 2023
Kirin-Comeback und Snapdragon 8+ Gen 1
Aktuell sieht es so aus, als gäbe es vom Mate 60 Pro in China zwei Varianten, eine 5G-Version mit einem Kirin 9000s und eine 4G Variante auf Snapdragon 8+ Gen 1 4G Basis. Die GPU ist beim Kirin 9000S nun eine Maleon 910 Eigenentwicklung und keine Mali oder Immortalis mehr, wie Device-Info-Screenshots zeigen. Zu einem internationalen Launch des Mate 60 Pro liegen aktuell noch keine Informationen vor.
Kirin 9000s. Snapdragon 8+ Gen 1
— Mochamad Farido Fanani (@faridofanani96) August 29, 2023
2 version ???????????????????????????????? pic.twitter.com/WCBRazAx7A
5nm????? pic.twitter.com/5dtpRYaYOy
— Revegnus (@Tech_Reve) August 29, 2023
Huawei acquired Chinese AI semiconductor startup AiFlyTek in June of this year. It appears that Huawei is currently developing its own GPU, which is applied to the Maleoon 910 GPU of the current Huawei's Kirin 9000s.
— Connor / 코너 / コナー (@OreXda) August 29, 2023
Update 12:00 Kirin 9000S auf AnTuTu und Geekbench
Mittlerweile liefern Benchmark-Seiten wie AnTuTu und Geekbench (via ITHome) weitere Infos zum Kirin 9000S. Es handelt sich demnach um einen 12-Kerner mit 2x Cortex-A34, 6x Cortex-A78AE sowie 4x Cortex-A510, maximal werden 2,62 Ghz erreicht. Die Performance ist aus AnTuTu-Sicht etwas oberhalb des Snapdragon 888 angesiedelt, kann aber einen Snapdragon 8 Gen 1 nicht schlagen, wobei AnTuTu noch nicht auf die neue GPU angepasst ist.