Huawei Mate 40 Pro: Trotz fehlender Google-Dienste eine gute Wahl
Das Huawei Mate 40 Pro nutzt Android 10 mit der hauseigenen EMUI 11 und den Huawei Mobile Services (HMS). Für Apps steht die AppGallery bereit, welche in Asien schon lange etabliert ist und aufgrund der Konsequenzen aus dem Handelsstreit zwischen den USA und China nun auch für die westlichen Märkte ausgebaut wird. Sicherlich sind einige Apps noch nicht dort zu finden, doch diese Lücke kann Huawei größten Teils mit Petal Search schließen. Dabei handelt es sich um eine Suchmaschine, die auch das Appdatenbanken und Herstellerseiten nach den Installationsdateien (APKs) der jeweiligen App durchsucht und einen direkten Download anbietet. Dies ist zwar nicht ganz so komfortabel wie eine App direkt aus der AppGallery heraus zu installieren, jedoch ist damit in der Regel nur eine zusätzliche Berührung des Bildschirms verbunden. Ein kleiner Nachteil ist zudem, dass die Aktualisierungen von Apps, die auf diesem Weg installiert wurden, meistens nicht automatisch erfolgt.
Mit Petal Maps gegen Googles Vormachtstellung
Ein weiterer Nachteil den HMS momentan gegenüber GMS noch inne hat, ist die fehlende Möglichkeit, mobil mit dem Smartphone zu bezahlen. Huawei besitzt zwar schon die notwendigen Voraussetzungen, ist momentan jedoch noch in Verhandlungen mit potenziellen Partnern. Der Konzern hofft, Anfang kommenden Jahres konkrete Termine und Partner nennen zu können. E ist jedoch absehbar, dass diese Lücke 2021 geschlossen wird.
Bislang fehlte HMS auch eine eigene Navigationslösung und es musste auf Drittanbieter ausgewichen werden. Dies wurde nun mit der ersten Beta von Petal Maps zumindest teilweise gelöst. Denn zum einen ist es noch eine Beta und zum anderen bietet die neue Navigationssoftware noch nicht den Umfang von Google Maps. So können bisher nur Routen für Kraftfahrzeuge geplant werden, jedoch keine für Fahrräder oder Fußgänger. Ein gutes Feature ist jedoch schon jetzt die Anzeige der Ampelanzahl auf der Strecke.
Das Thema DRM-Zertifizierung scheint Huawei zumindest bei seinen Spitzenprodukten gelöst zu haben, denn das Mate 40 Pro besitzt eine solche. Die Corona-Warn-App ist ebenfalls noch nicht für HMS verfügbar, jedoch hat das Unternehmen die technischen Voraussetzungen geschaffen, damit diese genutzt werden kann und wartet nur noch auf die Fertigstellung durch die Entwickler.
Sicherlich hat Huawei in summa noch eine Menge Arbeit vor sich, aber das Tempo mit welcher die Chinesen die Aufgabe angehen, ist erstaunlich.
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