Huawei Mate 40 Pro: Neuer Kirin 9000 Chip dominiert in ersten Benchmarks, hat aber einen strategischen Nachteil
Huawei wird die Mate 40-Serie am 22. Oktober offiziell im Rahmen eines globalen Launchevents präsentieren, mit an Bord ist auch wieder ein neuer Kirin-Chip, der allerdings aufgrund der US-Sanktionen nur in sehr geringen Stückzahlen verfügbar ist und heuer erstmals auch nicht im Rahmen der IFA in Berlin Premiere feierte.
Huawei hat sich noch nicht im Detail zu den Spezifikationen des offenbar Kirin 9000 benannten und früher auch Kirin 1000 oder Kirin 1020 bezeichneten Flaggschiff-SoC geäußert, da ein neues Huawei-Phone mit der Modellnummer NOH-NX9 nun aber mehrfach auf Geekbench und auch gleich in der AnTuTu-Datenbank aufgetaucht ist, können wir bereits erste Aussagen zu den Specs und der erwarteten Performance des neuen Kirin-Prozessors treffen.
Der Kirin 9000 basiert auf Cortex-A77-CPU und Mali-G78-GPU
Aus den AnTuTu-Ergebnissen unten sehen wir, dass Huawei offenbar vier Cortex-A77-Kerne mit maximal 3,13 GHz Taktfrequenz sowie 4 Cortex-A55-Cores kombiniert. An Bord ist zudem eine aktuelle Mali-G78-GPU. Das vermutete Mate 40 Pro hat 8 GB LPDDR5-RAM sowie 256 GB UFS 3.1 Speicher an Bord, das 90 Hz-Display dürfte mit einer Auflösung von 2772 × 1344 Pixeln arbeiten, wie Digital Chat Station schreibt. Wir sehen unten auch einen Vergleich mit Snapdragon 865, dem früheren Kirin 990 sowie - separat - einen AnTuTu-Lauf des neuen Exynos 1080-SoC von Samsung, der bald in der Vivo X60-Serie zum Einsatz kommen soll.
Daraus kann man ableiten, dass der neue Kirin-Chip natürlich deutlich schneller ist als der Vorgänger, in Sachen CPU-Leistung in etwa auf dem Niveau des Snapdragon 865 liegt, den Qualcomm-SoC aber mit der neueren Mali-G78-GPU übertrumpfen kann. Sehr interessant ist, dass zumindest im AnTuTu-Benchmark der Kirin 9000 auch besser abschneidet als der kommende Exynos 1080 obwohl letzterer auf die modernere Cortex-A78-Architektur von ARM setzt. Ob es bei diesem Benchmark mit rechten Dingen zuging, können wir nicht überprüfen. Bei den ermittelten Geekbench-Werten (siehe oben) zeigt sich die Dominanz des Kirin 9000 vor dem Snapdragon 865, die zuletzt kolportierten Werte von frühen Snapdragon 875- und Exynos 2100-Samples können aber nicht erreicht werden. Aufgrund der bereits älteren Cortex-A77-Kerne wird der Kirin 9000 zudem einen gewichtigen Nachteil gegenüber den 2021-Flaggschiff-SoCs haben, insbesondere wenn diese tatsächlich bereits auf den Cortex X1-Custom-Core setzen.