Hasselblad gibt Spiegelreflexkameras auf, begräbt das H-System
Der Markt für Spiegelreflex-Kameras schrumpft weiter – nachdem sich die Vollformat-Giganten Canon, Nikon und Sony bereits größtenteils von Kameras mit optischem Spiegelsucher verabschiedet haben, lässt nun auch Hasselblad die Technologie hinter sich.
Der Konzern hat gegenüber Capture Integration offiziell bestätigt, dass die Lagerbestände von Kameras und Objektiven des H-Systems ausverkauft sind, und die Produktion nicht mehr aufgenommen wird. Hasselblad dürfte für diesen Schritt ähnliche Gründe haben wie die Konkurrenz – spiegellose Systemkameras sind kompakter, elektronische Sucher vielseitiger, die durch den Spiegelschlag erzeugten Vibrationen sind durch den EVF überflüssig geworden.
Durch den Hasselblad XH Converter 0,8 können HC- und HCD-Objektive auf einer Hasselblad X1D oder X2D verwendet werden, die Brennweite wird durch die Optik des Adapters um den Faktor 0,8 verkürzt, um den gesamten Bildkreis der Objektive am kleineren Sensor des X-Systems nutzen zu können. Durch das Fokussieren des Lichts auf einen kleineren Bildkreis werden Objektive effektiv um eine 2/3 Blende lichtstärker. Autofokus wird allerdings nur mit ausgewählten H-Objektiven unterstützt.
Mit diesem Schritt verabschiedet sich Hasselblad aber keinesfalls vom Kamera-Markt, der Konzern konzentriert seine Ressourcen stattdessen auf das X-System, das derzeit aus der Hasselblad X2D-100C mit stabilisiertem 100 MP Mittelformat-Sensor und einem Sortiment aus 13 nativen Objektiven besteht. Nähere Details zur X2D gibt es auf der Webseite von Hasselblad.