Hands-On: Dell Vostro V13 Notebook
Alu für alle.
Nach dem Netbook-Hype lässt sich schön langsam ein Wechsel zu den ULV-Geräten erkennen. Diese zeichnen sich durch ihre besonders schlanke Bauform und ihr geringes Gewicht aus, wobei spezielle Stromspar-CPUs für eine Akkulaufzeit auf Netbook Niveau sorgen sollen. Für preisbewusste Business- und Privatkunden bringt Dell nun das neue Vostro V13. Ein Gehäuse gänzlich aus Aluminium und ein Einstiegspreis von unter 500 Euro sollen den 13-Zöller zum Verkaufshit machen.
Die aktuelle Vostro Serie bekommt Nachwuchs. Zu den bereits seit längerem verfügbaren Modellen gesellt sich ab sofort eine flache ULV-Variante mit komplett neuem Design. Am bestehenden Sortiment soll dies vorerst aber nichts ändern.
Keine Informationen gibt es bislang auch hinsichtlich weiterer Modelle der neuen Vostro Vxx Serie. Die Bezeichnung selbst lässt zwar Spekulationen über mögliche kommende Familienmitglieder zu, entsprechende Indizien fehlen bislang allerdings.
Gehäuse & Design
Kommen wir gleich eingangs zur wesentlichsten Neuerung des Vostro V13 im Vergleich zu den bisherigen Vostro-Modellen: Das gesamte Gerät wird nun in eine Hülle aus Aluminium gepackt. Dies verhilft dem V13 nicht nur zu einem besonders attraktiven Erscheinungsbild, auch in Punkto Stabilität kann das Notebook punkten. Bereits das präsentierte Pre-Sample wies eine ausgezeichnete Stabilität auf. Verformungen beim Hantieren mit dem Gerät konnten kaum beobachtet werden.
Allgemein war die Verarbeitung des Vorserienmodells bereits auf einem sehr hohen Niveau, jedenfalls ließ das Gerät die aktuellen Vostro Produkte subjektiv deutlich hinter sich.
Vielleicht noch mal zu den Eckpunkten des Gehäuses: Mit einer Höhe von 16.5 - 19.5 Millimetern und einem Gewicht von 1.6 Kilogramm (Angaben lt. Dell) spielt das 13-Zoll Notebook beinahe in der Netbook Liga. Der immense Vorteil liegt aber in den deutlich größeren und damit benutzerfreundlichen Eingabegeräten sowie dem größeren, ergonomischen Display.
Optisch auffällig ist auch die Scharnier-Lösung des Laptops. Nach dem Vorbild der Adamo-Serie, wurden die beiden Scharniere nach vorne in die Baseunit gerückt, was eine Platzierung von Ports an der Rückseite trotz der insgesamt besonders dünnen Gehäuseausführung ermöglicht. Der Klappmechanismus hinterlässt einen ebenso stabilen und dauerhaften Eindruck. Dell zufolge sollen die Scharniere mit Zink verstärkt worden sein.
Ausstattung
Zu den gebotenen Ports: Positioniert, allesamt an der Rückseite des Notebooks, findet man von links nach rechts einen LAN RJ-45 Anschluss, eine eSATA/USB Kombi, einen weiteren USB Port, einen analogen VGA-Port und den Stromanschluss. Ausnahme hinsichtlich der Positionierung bilden die beiden Audio-Ports (Kopfhörer, Mikrofon), die an der Vorderkante an der rechten Seite angebracht wurden.
An der rechten Seitenkante wird außerdem ein 34-Millimeter ExpressCard-Slot sowie ein SD-Cardreader geboten (5in1). Auf ein integriertes optisches Laufwerk wurde zugunsten der niedrigen Bauhöhe verzichtet. Zur Standardausstattung soll außerdem auch die integrierte 1.3 Megapixel Webcam samt integriertem Mikrofon gehören.
Spannend geht es bei den angebotenen Kommunikationsmodulen weiter. Nebst Gigabit Ethernet und WLAN, wahlweise Intel 802.11 a/b/g/n bzw. Dell 802.11b/g, integriert das V13 auch noch Bluetooth 2.1 ab Werk.
Besondere Freude wird uns Europäer wohl die angebotene UMTS-Option machen. Mit dem aufpreispflichtigen aber integrierten Dell 5540 Breitbandmodul, darf man das obligatorische USB-Modem getrost zu Hause lassen. Bei gerade mal zwei USB Schnittstellen und noch dazu beide an der Rückseite, sollten Käufer mit Interesse in Richtung „mobile broadband“ auf jeden Fall hier zuschlagen. Spannend bleibt allerdings noch, wie viel sich Dell für dieses Upgrade bezahlen lässt.
Der Punkt Anschlussausstattung lässt auch gleich Raum für erste Kritik, sofern alles so bleibt wie beim gezeigten Gerät: Eine digitale Bildschnittstelle hätte dem kompakten Laptop sicher nicht geschadet. Wie sich der verbaute VGA-Port bei hochauflösenden externen Displays schlägt, muss erst im Test geprüft werden. Hilfreich wäre mit Sicherheit auch eine Docking Option gewesen, die die Schnittstellenarmut insbesondere im stationären Betrieb entschärfen hätte können. Tja, ein Unterschied zu den wesentlich teureren Latitudes muss eben bestehen bleiben…
Eingabegeräte
Das gezeigte Sample verfügte über eine englische Tastatur, insofern kann man über das deutschsprachige Layout noch keine genauen Angaben machen. Die großzügigen Tasten im Bereich der einzeiligen Enter-Taste lassen aber eine zweizeilige Taste für die deutsche Version erhoffen. Auch ansonsten präsentierte sich die Tastatur im „chocolate“ Design großzügig, was die Größe der einzelnen Tasten betrifft. Vielschreiber sollten hier problemlos arbeiten können.
Nicht knauserig war man auch beim Touchpad. Das Eingabefeld verfügt über eine gut gewählte Größe und eine angenehm gleitfreudige Oberfläche. Auch die beiden Touchpad-Tasten sprachen einwandfrei an.
Display
Die zentrale Schnittstelle zum Benutzer stellt ein 13.3-Zoll WLED Display dar, das mit einer Auflösung von 1366x768 Pixel kommt und, man höre und staune, eine matte Displayoberfläche besitzt. Dies ist wohl ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu zahlreichen Produkten der Konkurrenz, positioniert im Business-Einsteigerbereich.
Speziell User die das Notebook auch unterwegs benutzen wollen und dabei nicht immer auf die Umgebungslichtsituation Rücksicht nehmen können, werden von diesem Feature enorm profitieren. Reflexionen und Spiegelungen werden durch die mattierte Oberfläche gebrochen und gestreut und wirken so deutlich weniger störend, was die Belastung der Augen senkt und auch einen langen Arbeitseinsatz des Laptops möglich macht.
Leistung
Was ist nun unter der Haube des kompakten Begleiters Dell Vostro V13 zu finden? Als Vertreter des Standes der ULV-Notebooks kommen hier natürlich entsprechende CPUs, wie soll es auch anders sein, von Intel, zum Einsatz. Dell listet vorerst eine Intel Celeron 743 CPU (1.2 Ghz, 1MB L2-Cache, 45nm, 5W TDP), eine Intel Core 2 Solo SU3500 (1.4 Ghz, 3MB L2-Cache, 45nm, 5W TDP) sowie als Top-Konfiguration die Intel Core 2 Duo SU7300 (1.3 Ghz, 3MB L2-Cache, 45nm, 10W TDP) CPU.
Je nach gewähltem Chip ist also mit einer auf die Basisfunktionen beschränkten Konfiguration bis hin zu einer durchaus stattlichen Office Lösung dank Zweikern-CPU zu rechnen. Nicht nur die Performance hängt direkt mit der Wahl der CPU zusammen, wohl auch der Verkaufspreis. Während Intel die Celeron ULV CPU mit 107 Dollar listet, steigt die Su3500 bereits auf 262 Dollar und erhöht sich bei der SU 7300 CPU nochmals auf 289 Dollar. Auch hier wird es spannend, wie Dell seine Preisgestaltung bei den einzelnen Upgrades ansetzt.
Empfehlenswert scheint auf jeden Fall die Dual-Core CPU, die bei den meisten gängigen Office Anwendungen ein flottes Vorankommen verspricht und speziell im Multitasking Betrieb die Nase vor der an sich schneller getakteten SU3500 CPU haben sollte. Hinsichtlich Stromverbrauchs dürfte sich der Core 2 Solo Chip als die beste Wahl empfehlen. Details können aber auch hier erst im Rahmen eines ausführlichen Tests geklärt werden.
Für die Berechnung der Darstellung zeigt sich eine integrierte Intel GMA 4500M HD Grafikkarte verantwortlich. Diese, auf niedrigen Energieverbrauch optimierte Lösung, bringt ausreichend Leistung um einen problemlosen Office-Einsatz des Notebooks zu gewähren. Auch bei der Wiedergabe von Videomaterial kann Sie den Prozessor entlasten.
Mit Computer Games hat diese Lösung nicht viel am Hut, altere Games könnten aber bei niedrigsten Anforderungen am Gerät laufen. Mehr dazu in unserer Spieleliste.
Ein weiterer Punkt soll beim Dell Vostro V13 nicht ohne Erwähnung blieben: Der Arbeitsspeicher. Dell führt maximal vier Gigabyte DDR3 (1066 MHz) Arbeitsspeicher für das Notebook an. Der eingesetzte Intel GS45 Chipsatz bietet im Vostro V13 nur einen einzigen RAM-Slot. Da Dell lt. Datenblatt vorerst aber offenbar ohnehin lediglich 32-Bit Betriebssysteme für das Notebook anbieten will, soll dies nicht weiter hinderlich sein. 2GB sollten Für den Office Betrieb mit Windows 7 ausreichend sein. Alternativ sind auch Windows Vista bzw. Windows XP (Downgrade) sowie Linux Ubuntu verfügbar.
Bleibt damit nur noch eine Komponente, die bisher außen vor gelassen wurde, die Festplatte. Dell führt hier klassische Harddisks mit einer Kapazität bis zu 500 Gigabyte und einer Geschwindigkeit, wahlweise 5400 bzw. 7200 U/min, an.
Dem mobilen Enthusiasten fehlt hier klarerweise ein Solid State Drive, das aber vorerst nicht erwähnt wird. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie es um die Zugänglichkeit der einzelnen Komponenten steht. Am gezeigten Vorserienmodell waren jedenfalls keine entsprechenden Wartungsöffnungen zu sehen.
Akkulaufzeit
Bei einem mobilen Gerät ist natürlich auch die Akkulaufzeit ein wichtiges Thema, insbesondere wenn, und jetzt kommt‘s ganz dick, wenn der Akku fest in das Gehäuse intergiert ist. Nein, ich spreche nicht von einem fest arretierten Akkupack, hier geht es um einen für den Benutzer nicht tauschbaren Akku im Inneren des Notebooks, ähnlich wie das Apple bei ihren Geräten teilweise handhabt.
Über Sinn- bzw. Unsinn dieser Vorgehensweise darf man gerne debattieren, fest steht damit allerdings auch, dass abgesehen von dem 6-zelligen Akku mit einer Kapazität von 32Wh so schnell wohl keine weiteren Upgrade-Möglichkeiten geboten werden.
Wie lange wird der Akku nun halten? Zufolge von ähnlich ausgestatteten Notebooks dieser Klasse kann man von einem Stromverbrauch von rund 10W bei wenig belastender Office-Tätigkeit ausgehen. Das würde eine Laufzeit von rund drei Stunden bedeuten. Je nach Nutzung des Notebooks kann dieser Richtwert entsprechend verlängert bzw. verkürzt werden. Von Marathon-Spezialisten aus der Netbook Sparte aber auch von diversen Slim Serien (Acer Timeline, Asus UL-Serie) dürfte das Dell Vostro V13 aber deutlich entfernt bleiben, zumindest solange es bei der im Pre-Sample gezeigten Akkulösung bleibt. Im Zweifelsfall gilt auch hier: Aufklärung bringt erst der ausführliche Test des Laptops.
Fazit
Neben der bestehenden „low-cost“ Vostro Serie positioniert Dell das neue Vostro V13 als hochwertigere Lösung für den SMB-Bereich und für Privatkunden die auf ein gutes Preis/Leistung Verhältnis Wert legen, auf ein schickes Design aber dennoch nicht verzichten wollen.
Geboten wird in der Tat ein gelungenes, weil stabiles und attraktives Gehäuse, dass sich für eine mobile Verwendung des Notebooks anbietet. Die Schnittstellenausstattung fällt eher mager aus, sollte aber ebenso für eine mobile Office Nutzung ausreichen.
Positiv ist das Display zu erwähnen, auch wenn bislang keine Messdaten verfügbar sind. Das Panel mit Anti-Glare Oberfläche unterstützt ebenso den mobilen Einsatz, ein mögliches Fettnäpfchen, in das viele andere „mobile“ Rechner zu Hauf treten.
Die Performance dürfte ULV-typisch, je nach Detailkonfiguration, ausreichend für leichte Office-Kost sein. Mit dem fest integrierten Akku sollte man auf jeden Fall immer ein Auge auf den Stromverbrauch haben, da ansonsten die bisher viel gepriesene Mobilität ein rasches unrühmliches Ende finden könnte. Wir sind jedenfalls gespannt auf die genauen Testergebnisse des Vostro V13. Ein entsprechendes Testsample ist natürlich bereits geordert.
Entscheidendes Kriterium wird für viele Interessenten letztlich der Preis sein. Auch hier können wir positives berichten. Die Einstiegskonfiguration soll bereits ab unter 500 Euro (ink. MWSt.!) verfügbar sein. Mit der Dual-Core CPU von Intel wird man wohl rund 200 Euro mehr berappen müssen. Details finden Sie ihm Online-Shop von Dell, wo das Vostro V13 in Kürze gelistet werden sollte.