HTC 10 Release - Erster Eindruck und exklusive Fotos
Viele der Gerüchte haben sich bewahrheitet: HTCs neues Flaggschiff heißt HTC 10, kommt mit einem 5,2-Zoll-Bildschirm und auch das Design entspricht im Großen und Ganzen vorab geleakten Bildern.
Das Gehäuse ist wie bei den Vorgängern aus einem Stück Aluminium gefräst und damit ein echtes Unibody-Chassis. HTC wollte diesmal individueller und etwas aggressiver sein als bei den Designs der Vorgänger, das Chassis ist kantiger, liegt aber dennoch gut in der Hand. Drei Farben werde sofort zum Release verfügbar sein:
- Carbon Grey: Ein klassisches Dunkelgrau mit matter Rückseite und schwarzer Front
- Glacier Silver: Ein helles Silber mit weißer Front
- Topaz Gold: Ein helles, recht neutrales Gold mit weißer Front
Die Front ist recht puristisch gehalten mit schmalen Rändern an den Seiten des Bildschirms. Es gibt eine Benachrichtigungs-LED und unter dem Bildschirm berührungsempfindliche Nav-Keys und einen Fingerabdrucksensor, der auch als Home-Button dient, so dass auf dem Bildschirm die gesamte Fläche zur Verfügung steht. Die Abmessungen betragen 145,9 x 71,9 x 9 Millimeter. Das Gehäuse ist nach IP53 vor Wasser und Staub geschützt und hat laut HTC zahlreiche Droptests hinter sich.
Unter der Haube werkelt ein Qualcomm Snapdragon 820 mit vier von Qualcomm entwickelten Kryo-Cores, 64-Bit und bis zu 2,2 GHz Geschwindigkeit. Als Grafiklösung kommt die Adreno 530 zum Einsatz. 4 GByte RAM unterstützen den Prozessor.
32 GByte Massenspeicher sind die einzige in Europa verfügbare Option für das HTC 10, dafür werden microSD-Karten bis zu 2 TByte unterstützt, die durch die Flex Storage Technologie wie interner Speicher verwendet werden können.
Der Bildschirm löst mit 2.560 x 1.440 Pixel auf. Die Pixeldichte liegt damit bei 564 PPI. Laut HTC deckt der Bildschirm 92% des NTSC-Farbraums ab. Es handelt sich um einen LCD-Bildschirm, den HTC als "Super LCD 5" bezeichnet und der die Vorteile von LCD und AMOLED-Displays verbinden soll. Die Schwarzwerte sollen also besser sein als bei herkömmlichen LCDs, dafür gibt es dennoch hohe Leuchtkraft und strahlende Farben. Unser subjektiver Eindruck ist tatsächlich sehr gut: Die Farben wirken sehr kräftig und schwarze Flächen tief.
In 120 Millisekunden soll der Touchscreen auf Eingaben reagieren und damit einer der schnellsten auf dem Markt sein. Das soll die gefühlte Geschwindigkeit verbessern, ebenso wie vorgenommene Optimierungen beim App-Launch und Wechsel zwischen Apps. In unserem kurzen Hands-On lief die Navigation wirklich sehr flüssig, ob es wirklich einen spürbaren Unterschied zu anderen High-End-Smartphones gibt, wird der ausführliche Test zeigen.
Der fest verbaute 3000-mAh-Akku soll bis zu 13 Stunden WLAN-Surfen ermöglichen. Auch diese Angaben können wir erst im Test überprüfen. Außerdem unterstützt das HTC 10 und das neu entwickelte Ladegerät Quick Charge 3.0 und soll damit den Akku in 30 Minuten auf 50% Ladung bringen. Apps im Hintergrund sollen permanent auf Akkuverbrauch überwacht und bei Bedarf gedrosselt werden, und es gibt sogar die Möglichkeit, Games in 1080p anstatt in der nativen Auflösung des Displays zu rendern, um den Akku zu schonen. Zudem ist wieder der Extreme Energiesparmodus an Bord, der die Funktionen auf ein Minimum reduziert und so auch bei niedrigem Akku noch lange Laufzeiten ermöglicht.
Für den Betrieb in einem Mobilfunknetzwerk brauchen Sie eine Nano-SIM. Cat.9 LTE mit Downloadgeschwindigkeiten bis 450 MBit pro Sekunde ist die schnellste Möglichkeit. Hier werden 12 Bänder unterstützt, außerdem jeweils vier Frequenzen für 2G und 3G.
Bei den Kameras ist HTC bekannt für seine Experimente mit größeren Pixeln, die mehr Licht aufnehmen und dadurch bei dunkler Umgebung tolle Bilder liefern sollen. Das klappte auch immer ganz gut, mit der neuen Generation (UltraPixel 2) ist man nun dank 12 Megapixel auch fähig, 4K-Videos aufzuzeichnen, weil der Sensor hoch genug auflöst. Außerdem gibt es einen optischen Bildstabilisator, einen Dual-Blitz und einen Laser-Autofokus, der mit einem normalen Autofokus kombiniert wird. Die Kamera unterstützt 12-Bit-RAW-Aufnahmen und ist mit der Google API 2.0 kompatibel, es lassen sich also auch andere Kamera-Apps problemlos nutzen. Laut HTC erreicht die Kamera im renommierten DXOMark eine Punktzahl von 88, dieselbe Punktzahl wie das Samsung Galaxy S7. Auch an der Front hat HTC die Kamera aufgerüstet und bietet 5 Megapixel, ebenfalls einen optischen Bildstabilisator und einen Screen-Flash, bei dem der Bildschirm als Blitz dient.
Im Bereich Audio haben HTC-Smartphones in der Vergangenheit einiges geleistet und hier will HTC natürlich auch diesmal vorangehen. Eine durchgehende Unterstützung für 24-Bit-HiRes-Audio, die Erstellung eines eigenen Soundprofils über Fragen oder sogar mittels Hörtest und die Aufteilung der hohen Töne auf den oberen Lautsprecher und der Mitten und Tiefen auf den jeweils unteren Lautsprecher sollen dabei helfen. Außerdem ist das beiliegende Headset ebenfalls HiRes-Audio zertifiziert.
Mittels HTC Connect lässt sich nun auch Apple AirPlay ansprechen, ein Novum für ein Androis-Gerät. Apropos Android: HTC installiert Android 6.0.1 vor. Außerdem hat man viele HTC Apps entfernt, die sich mit Google-Apps doppeln, wo Google aber eigentlich schon eine gute Lösung bietet. Dadurch sollen auch schnelle Updates auf künftige Android-Versionen möglich sein. HTCs Sense-Oberfläche gibt es aber natürlich weiterhin und auch Erweiterungen wie der BlinkFeed (nun mit Video-Wiedergabe) oder Zoe sind an Bord.
Insgesamt bietet HTC wieder einige echte Neuerungen, wie den optischen Bildstabilisator in der Frontkamera, die durchgehende HiRes-Audio-Unterstützung oder den Support für Apple AirPlay. Unser erster Eindruck ist sehr positiv, HTC versucht weiterhin durch echte Innovationen zu überzeugen. Wir sind schon gespannt auf den Test.
Anfang/Mitte Mai wird das HTC 10 verfügbar sein, der Preis wird wohl um die 700 Euro liegen. Das Smartphone kann ab sofort vorbestellt werden.
Quelle(n)
eigene, HTC Deutschland