HPs Sure-View-Panel mit 1.000 Nits ist zwar hell, erfordert aber Kompromisse bei der Bildqualität
HP ist einer der Vorreiter beim Thema eingebaute Sichtschutzfilter und bietet schon seit vielen Jahren Notebooks mit den sogenannten Sure-View-Displays an. Auf Knopfdruck kann die Blickwinkelstabilität begrenzt werden, wodurch ungewollte Blicke von anderen Personen verhindert werden können. Seit letztem Jahr sind wir bei der vierten Generation angekommen, die besonders hohe Helligkeitswerte bietet. Aktuell haben wir die 16-Zoll-Version im Business-Rechner EliteBook 865 G9 getestet, die mit rund 900 cd/m² auch sehr hell wird, allerdings gibt es hier einige Dinge zu beachten.
Zunächst einmal sind die Blickwinkel bereits stark beeinträchtigt, auch wenn die Sure-View-Funktion nicht aktiviert ist. Sobald man nicht im (ziemlich kleinen) Sweetspot direkt vor dem Display sitzt, kommt es sehr schnell zu deutlich sichtbaren Einschränkungen bei der Helligkeit sowie dem Kontrast, weshalb die subjektive Bildqualität leidet. Dazu kommt auch noch ein etwas körniger Bildeindruck auf hellen Oberflächen sowie das konstante PWM-Flimmern.
Das zweite Problem ist die Helligkeitseinstellung selbst, denn Sure View funktioniert nur in einem deutlich geringeren Helligkeitsbereich. Nachfolgend haben wir die Testergebnisse aus der Bildmitte bei verschiedenen Helligkeitsstufen eingeblendet:
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Details
Helligkeit | 100% | 90% | 80% | 70% | 60% | 50% | 40% | 30% | 20% | 10% | 0% |
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Sure View deaktiviert | 865 | 729 | 634 | 535 | 436 | 332 | 252 | 216 | 180 | 142 | 105 |
Sure View aktiviert | 157 | 146 | 136 | 125 | 115 | 104 | 94 | 83 | 72 | 62 | 51 |
Wie man sieht ist die maximale Helligkeit bei aktivierter Sure-View-Funktion auf maximal 150 cd/m² begrenzt, was vor allem in hellen Umgebungen kaum ausreicht. Da man Sure View aber vor allem unterwegs benutzt (z. B. an öffentlichen Plätzen, in der Bahn, etc.) wird der Einsatzbereich eingeschränkt. Das zweite Problem betrifft die Arbeit in dunklen Umgebungen, denn ohne Sure View erreicht man mindestens ~100 cd/m² bei der minimalen Helligkeit, was in gewissen Situationen schon zu viel sein kann.
Der eingebaute Sichtschutzfilter ist grundsätzlich natürlich schon praktisch, vor allem, wenn man oft unterwegs ist und mit sensiblen Daten arbeitet. Hier sollte man nach Möglichkeit testen, ob man mit der schlechteren subjektiven Bildqualität zurechtkommt. Für die meisten Nutzer (gerade bei einem 16-Zoll-Gerät) dürfte das reguläre IPS-Display aber die bessere Wahl darstellen. Wir konnten dieses Panel bereits im baugleichen HP ZBook Firefly 16 G9 testen und es hat einen guten Eindruck hinterlassen, auch dank dem geringeren Stromverbrauch.
Das Sure-View-Panel wirkt sich auch negativ auf die Gesamtwertung des EliteBook 865 G9, obwohl es in anderen Bereich sehr gute Leistungen abliefert und das Potenzial dazu hat, eines der besten Business-Notebooks zu sein. Für weitere Informationen zum EliteBook 865 G9 inklusive ausführlichen Messwerten und Benchmark-Ergebnissen steht unser Testbericht zur Verfügung: