Google-Suche: WSJ-Report deckt auf, wie Google die Suchergebnisse manipuliert
Jede Minute werden schätzungsweise rund 3,8 Millionen Abfragen in der Google-Suche eingegeben und dann auf Basis geheimer und hochkomplexer Algorithmen die Ergebnisse für Hotelpreise, Produkte oder die neuesten Nachrichten über US-Präsident Donald Trump ausgegeben. Dank der Allgegenwart der Google-Suche hat Google damit eines der mächtigsten Kontrollwerkzeuge unserer Zeit in der Hand, mit dem der Großteil der Informationen gesteuert wird, auf die Milliarden von Menschen im Internet täglich zugreifen.
Laut dem brisanten WSJ-Bericht habe die US-Zeitung bei eigenen Untersuchungen der Google-Suche einige Hinweise darauf gefunden, dass die Such-Algorithmen nicht ganz so "neutral" hinsichtlich der Bereitstellung von Informationen sind, wie sich das der Internetriese Google gerne auf die Fahnen malt. So will das WSJ beispielsweise entdeckt haben, dass Google mit der Suche offenbar größere Unternehmen gegenüber kleineren bevorzuge, einige Onlineplattformen wie Amazon.com und Facebook würden auf Kosten anderer bevorzugt.
Um seine Thesen zu stützen, führte das Wall Street Journal die Google-Suche parallel mit anderen Suchmaschinen wie DuckDuckGo und Microsoft Bing, um die Suchergebnisse miteinander zu vergleichen. Zudem zitiert die Zeitung zwei nicht näher benannte, ehemalige Google-Mitarbeiter, die angeblich bestätigen können, dass die Google-Suche alles andere als "neutral" bei den Suchergebnissen sei. Zudem würden Unternehmen, die ein Vermögen an Werbung für wichtige Google-Websites und -Apps ausgeben, von Google beraten, wie sie ihre Suchergebnisse verbessern können.
Die Europäische Kommission verhängte im März 2019 bereits eine Milliardenstrafe gegen Google wegen Missbrauchs der Marktmacht bei Suchmaschinen-Werbung. Gemäß der EU-Kommission missbrauchte Google seine marktbeherrschende Stellung, indem es durch restriktive Klauseln in Verträgen mit Websites Dritter verhinderte, dass Wettbewerber Werbeanzeigen auf diesen Websites platzieren konnten. Bereits 2017 hatte Google wegen der Vorzugsbehandlung seines Preisvergleichsdienst eine Milliardenstrafe bekommen, 2018 wegen illegaler Praktiken bei Android-Mobilgeräten zur Stärkung der beherrschenden Stellung der Google-Suchmaschine.
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