Google I/O: Project Ara lebt!
Project Ara, das modulare Smartphone mit austauschbaren Modulen ist nun schon einige Jahre alt. 2014 und 2015 fand es einige Male Erwähnung in den Medien, seitdem ist es aber ruhig um das Projekt geworden, auf dem letzten Mobile World Congress war kein modulares Gerät von Google zu sehen. Doch auf einer Session im Rahmen der Google I/O Entwicklerkonferenz wurden nun interessante Neuerungen und der Stand der Entwicklung rund um das innovative Projekt präsentiert.
Zuständigkeit
Laut Informationen von Google wird zukünftig nicht mehr die Advanced Technology and Products (ATAP) Gruppe für das Projekt zuständig sein, sondern die kürzlich neu gegründete Hardware-Abteilung rund um Ex-Motorola-Boss Rick Osterloh. Diese will bereits im Herbst des Jahres ein funktionierendes Modell an Entwickler ausliefern, die finale Version 1.0 werde dann nächstes Jahr für Konsumenten erhältlich sein. Ein ambitionierter Plan, hieß es doch schon mehrmals in der Vergangenheit, das modulare Smartphone werde nächstes Jahr ausgeliefert.
Etwas weniger modular
Dem Vernehmen nach, sind die Entwickler allerdings in der Vergangenheit auf einige Probleme gestoßen, die erste Version des fertigen Produkts soll daher etwas weniger modular sein als ursprünglich geplant. Google will gewisse Kernbereiche wie Display, SOC und Speicher fix verbauen und die austauschbaren Module ausschließlich für Zusatzfunktionen wie Kameras, Lautsprecher oder Sensoren anbieten. Das erkennt man sehr gut im veröffentlichten Teaser (siehe unten), wo die Kamera-Module sehr einfach beispielsweise gegen zusätzliche Lautsprecher getauscht werden um den Anforderungen an die jeweilige Umgebung, beziehungsweise den Anlass besser gerecht zu werden.
Ein Ökosystem an Modulen
Spaß wird man mit dem Projekt Ara-Smartphone in jedem Fall haben: so zeigte Google das Auswerfen eines Moduls per Sprachbefehl sowie das Andocken der magnetischen Module ohne System-Neustart. Das Hot-Swapping wirkt auf jeden Fall durchdachter als beispielsweise das LG G5 Friends-System, bei welchem nach jedem Austausch zwangsweise ein Neustart erfolgt. Auch Lenovo arbeitet ja an einem modularen Smartphone, dem Vernehmen nach soll die Moto Z-Serie, die Nachfolger der Moto X-Varianten durch "MotoMods"-Covers erweiterbar sein, allerdings wohl nur mit einem Cover pro Gerät gleichzeitig. Beim Projekt Ara-Smartphone werde man dagegen bis zu 6 Module parallel benutzen und austauschen können. Google hat angekündigt, das System für Fremd-Hersteller zu öffnen und dadurch ein lebendiges Ökosystem an Modulen zu schaffen, welche Design und Funktion der Basis-Einheit erweitern.