Giga Berlin: Tesla-Fabrik in Brandenburg ist nun mit einem Zugshuttle angebunden

Die Tesla-Fabrik in Brandenburg ist nun über den SPNV angebunden. Das geht aus einem Post auf twitter.com hervor, demnach nun der Zugverkehr von Erkner zur Endstation Tesla aufgenommen wurde. Ab sofort kann das Personal direkt zur Fabrik mit einem Zug fahren. Zum Einsatz kommt ein Dieseltriebwagen (DMU) des Typs Talent (Baureihe 643), den die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) bereitstellt.

Damit bestätigen sich entsprechend länger bekannte Gerüchte, dass die NEB den Betrieb im Auftrag von Tesla durchführt. Es ist kein typisches ÖPNV-Angebot, da es nicht Teil des lokalen Tarifverbunds ist. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen ist auch Besitzer der Heidekrautbahn und wird in naher Zukunft eines der größten Wasserstoff-Zugnetzwerke auf eben dieser Bahn betreiben.

Dazu kommen auch zahlreiche bereits bestellte Akkutriebwagen (BEMU). Prinzipiell könnte die NEB in Zukunft die Strecke zur Tesla-Fabrik auch vollelektrisch fahren, da ein großer Teil der bedienten Strecke unter Fahrdraht verläuft. Den kann ein Akkuzug während der Fahrt zum Laden nutzen. Nur das kurze Stück das von der Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn zur Teslafabrik abzweigt, ist nicht elektrifiziert (siehe Openrailwaymap). Ob das passieren wird, ist allerdings unbekannt.

Tesla gibt an, dass der Zug bis zu 400 Personen transportieren kann. Die Angabe dürfte allerdings nicht stimmen. Die NEB setzen einen dreiteiligen Bombardier Talent ein, der rund 300 Plätze bietet. Davon etwas weniger als die Hälfte als Sitzplätze. Im Eröffnungsvideo wird allerdings auch eine Doppeltraktion gezeigt, sprich bis zu 600 Personen könnten befördert werden. Die NEB selbst kommunizieren die Aufnahme des Betriebs nicht per Pressemitteilung. Es besteht noch die Möglichkeit, dass die NEB in der Praxis einen anderen Triebzug einsetzt.

Werksverkehre wie der Tesla-Zug sind vergleichsweise selten, aber nicht ungewöhnlich. Im Raum Mannheim gibt es beispielsweise ebenfalls solche Züge, die vorwiegend Personal transportieren und etwa zum Schichtwechsel verstärkt unterwegs sind. 

Nachtrag, 11:05 Uhr: Ursprünglich hieß es, der Talent gehört zur Baureihe 644. Der von der NEB eingesetzte Talent ist allerdings mit einem anderen (dieselmechanischen) Antrieb ausgestattet und fällt deswegen unter die Baureihe 643.