Die NVIDIA GeForce GT 620M ist eine DirectX 11 Grafikkarte der unteren Mittelklasse, welche im 1. Quartal 2012 vorgestellt wurde. Sie basiert auf dem GF117 Chip (28nm Version) oder den älteren GF108 (40nm Version), beide Ableger der Fermi-Architektur. Die 28nm Version besitzt jedoch keine eigenen Monitorausgänge und kann daher nur in Verbindung mit Optimus genutzt werden. Es wird voraussichtlich verschiedene Versionen mit bis zu 620 MHz Kerntaktrate sowie einem 64 oder 128 Bit breiten DDR3-Speicherinterface geben.
Architektur
Beim GF117 handelt es sich um einen optimierten 28nm-Shrink des noch in 40nm gefertigten Vorgängers GF108 auf Basis der Fermi-Architektur. Dementsprechend besitzt der Chip 96 Shader-ALUs (inkl. Hot Clock), 16 TMUs sowie eine ROP-Partition (= 4 ROPs). Weitere Details zur Fermi-Architektur finden Sie auf der Seite der GT 435M. Laut Hersteller wurden verschiedene Überarbeitungen vorgenommen, um die GPU optimal auf den neuen Herstellungsprozess anzupassen und die Leistung/Watt zu maximieren. Die eigentlichen Rechenwerke (SM, Streaming-Multiprozessoren) hat man hingegen ohne größere Änderungen beibehalten. Als Besonderheit besitzt der GF117 keine eigenen Displayausgänge, was den Chip kleiner und effizienter macht, jedoch zwingend den Optimus-Betrieb in Kombination mit einer Prozessorgrafikkarte voraussetzt.
Leistung
Die 3D-Leistung der GeForce GT 620M (128 Bit) entspricht in Verbindung mit dem nur minimal höheren Kerntakt recht genau der GT 525M der Vorgängergeneration. Jedoch können die Notebook-Hersteller bei genügend Kühlleistung auch höhere Taktraten vorgeben bzw. einen Turbo implementieren, der die Leistung über das Niveau einer GT 540M hebt. Aktuelle Spiele sind damit in mittleren Auflösungen und Detailstufen flüssig spielbar, besonders anspruchsvolle Titel wie Anno 2070 erfordern allerdings auch noch weiter abgesenkte Einstellungen. Von der Version mit nur 64 Bit breitem Speicherinterface ist eine deutlich geringere Leistungsfähigkeit zu erwarten.
Features
Die Features des GF117 dürften sich zu großen Teilen mit dem älteren GF108 decken. So können die Shader Cores (auch CUDA Cores genannt) durch die Schnittstellen CUDA, DirectCompute 2.1 und OpenCL auch für generelle Berechnungen (z.B. Video Transcoding) angesprochen werden. Über PhysX können auch Physikberechnungen auf die GPU verlagert werden, wofür der Chip in den meisten aktuellen Spielen jedoch zu langsam sein dürfte. 3D Vision ist beim GF117 nicht möglich.
Die Leistungsaufnahme der 28nm GeForce GT 620M sollte deutlich unterhalb der GT 525M liegen, da Nvidia eine im Vergleich zur 500M-Serie verdoppelte Energieeffizienz verspricht. Die 40nm Version sollte jedoch ziemlich der GT 525M entsprechen. Im Leerlauf kann die GPU mit Hilfe der Optimus-Technologie vollständig zugunsten eines IGP deaktiviert werden.
Die NVIDIA GeForce GT 640M LE ist eine DirectX 11.1 Mittelklasse Grafikkarte für thin-and-light-Notebooks, welche im 1. Quartal 2012 vorgestellt wurde. Sie basiert auf dem GK107 Chip der Kepler-Serie und wird in 28nm bei TSMC hergestellt. Die LE-Variante unterscheidet sich von der normalen GT 640M durch eine deutlich geringere Kerntaktrate von lediglich 500 MHz. Achtung: Gerüchten zufolge soll es auch Fermi-basierte und somit in 40nm gefertigte Modelle geben, deren technische Daten (96 Shader-ALUs, 762 MHz Kerntaktrate, DDR3/GDDR5) auf eine umbenannte und nur leicht modifizierte GT 550M/555M deuten. Die Leistungsaufnahme dieser Version dürfte jedoch deutlich höher sein. Nachfolgend beziehen wir uns auf die Variante mit Kepler/GK107-Chip.
Architektur
Mit Kepler löst Nvidia die bisherige Fermi-Architektur ab, die unter anderem bei verschiedenen Chips und Modellen der GeForce-500M-Serie zum Einsatz kam. Der GK107 verfügt als derzeit kleinster Kepler-Chip über 2 Shader-Blöcke, die vom Hersteller mit dem Kürzel SMX bezeichnet werden. Zusammen mit zwei Polymorph Engines und einer gemeinsamen Raster Engine bilden diese einen sogenannten GPC (Graphics Processing Cluster). Da die Shader keine eigene Takt-Domain mehr besitzen (Hot Clock), entspricht die Rechenleistung der 384 ALUs in etwa 192 Einheiten der Fermi-Architektur mit doppelter Taktrate. Diese Änderung ist einer der Gründe dafür, dass sich laut Nvidia die Energieeffizienz gegenüber dem Vorgänger verdoppelt hat. Auch die Tesselations-Leistung soll, speziell bei hohen Faktoren, noch einmal deutlich verbessert worden sein. Als zusätzliche Neuerungen werden zudem erstmals PCIe 3.0 sowie ein noch nicht näher bezeichneter, optionaler Turbo-Modus unterstützt. Dieser kann, ausreichende Kühlungsreserven vorausgesetzt, die Kerntaktrate um bis zu 15 Prozent anheben. Da der Turbo vom BIOS gesteuert wird, steht er, falls vom Notebook-Hersteller implementiert, unabhängig vom Betriebssystem zur Verfügung.
Leistung
Die Performance der GeForce GT 640M LE liegt durch die geringe Taktrate von nur 500 MHz etwa 20 Prozent unterhalb der GT 640M, dies entspricht etwa dem Niveau der GT 635M beziehungsweise GT 555M. Besonders gut präsentiert sich der Chip in Shader-lastigen DirectX-11-Benchmarks wie dem 3DMark 11, etwas schwächer ist die Leistung, wenn das vergleichsweise schmale Speicherinterface (128 Bit DDR3) stark gefordert wird. Varianten mit GDDR5-Speicher können in diesen Fällen deutlich schneller sein. Anspruchsvolle aktuelle Spiele sind in mittleren Einstellungen meist flüssig darstellbar (Stand Frühjahr 2012).
Features
Das aktualisierte Featureset umfasst nun die Unterstützung von bis zu 4 aktiven Displays (mit Optimus u.U. weniger), die mit einer maximalen Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln zum Beispiel über DisplayPort 1.2 oder HDMI 1.4a angebunden werden können. HD-Audio-Formate wie Dolby True HD und DTS-HD lassen sich als Bitstream an einen geeigneten Receiver senden. Wie in der Vergangenheit kann jedoch auch weiterhin 3D Vision nicht mit Optimus-Unterstützung kombiniert werden.
Der PureVideo HD Videoprozessor der fünften Generation (VP5) wurde vom GF119-Chip übernommen. Dieser kann die Formate MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4, H.264 und VC1/WMV9 bis zu einer Auflösung von 4k decodieren und somit den Prozessor entlasten. Auch zwei parallele Streams, beispielsweise für Picture-in-Picture bei einer Blu-Ray, sind möglich. Eine weitere Neuerung ist die Integration eines dedizierten Videoencoders ähnlich Intels Quick Sync, der über die NVENC-API angesprochen werden kann.
Die Leistungsaufnahme der GeForce GT 640M LE liegt etwa im Bereich der GT 520M, womit sich die Grafikkarte kleinere oder besonders dünne Notebooks eignet. Bei geringer Last helfen zusätzliche Taktstufen dabei, Energie einzusparen, im Leerlauf kann die GPU mit Hilfe der Optimus-Technologie zugunsten eines IGP auch vollständig deaktiviert werden.
Average Benchmarks NVIDIA GeForce GT 620M → 100%n=12
Average Benchmarks NVIDIA GeForce GT 640M LE → 129%n=12
- Bereich der Benchmarkergebnisse für diese Grafikkarte - Durchschnittliche Benchmarkergebnisse für diese Grafikkarte * Smaller numbers mean a higher performance 1 This benchmark is not used for the average calculation
Spiele-Benchmarks
Die folgenden Benchmarks basieren auf unseren Spieletests mit Testnotebooks. Die Performance dieser Grafikkarte bei den gelisteten Spielen ist abhängig von der verwendeten CPU, Speicherausstattung, Treiber und auch Betriebssystem. Dadurch müssen die untenstehenden Werte nicht repräsentativ sein. Detaillierte Informationen über das verwendete System sehen Sie nach einem Klick auf den fps-Wert.