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Gaming Handheld: Worauf kommt's wirklich an?

Handheld-Gaming: Valve Steam Deck und Lenovo Legion Go S (Bildquelle Notebookcheck)
Handheld-Gaming: Valve Steam Deck und Lenovo Legion Go S (Bildquelle Notebookcheck)
Der Markt für Gaming-Handhelds explodiert geradezu! Überall sprießen neue Geräte aus dem Boden, verschiedene Hersteller wagen den Einstieg in das Segment. Doch bei so viel Auswahl sollte man bedenken, was ein gutes Handheld ausmacht.

Acer, Asus, Lenovo und MSI sind relativ spät in den Markt rund um das Handheld-Gaming eingestiegen. Asiatische Firmen wie OneX oder Ayaneo waren dagegen die Ersten, welche dem Steam Deck von Valve zumindest einige Marktanteile abnehmen konnten. 

Der Markt ist mit diversen ultrakompakten Gaming-Handhelds nahezu gesättigt. Für den Kunden heißt das, es gibt eine große Auswahl, bei der man schnell den Überblick verliert. Hersteller suchen aber immer neue Lücken und Nischen, um diese mit ihren Geräten zu füllen. Unser Test des Lenovo Legion Go S hat gezeigt, dass es viele Faktoren gibt, die ein gutes Gaming-Handheld ausmachen. 

So stellt sich die Frage: Worauf kommt es an, bei einem Handheld?

Software: Mehr als nur ein Betriebssystem

Windows ist für viele Gaming-Handhelds die erste Wahl, da es die größte Spieleauswahl bietet. Aber auch Linux kann eine Alternative sein, wie Valve mit dem Steam Deck zeigt. Wichtig ist eine übersichtliche und intuitive Benutzeroberfläche. Das klappt bei Valve tatsächlich besser. Aber ohne zusätzliche Software ist man beim Steam Deck an das Angebot von Steam gebunden.

Windows 11 ist hingegen nur mäßig für die Eingabe per Touchscreen und Gamecontroller optimiert. Viele Hersteller bieten zusätzliche Software an, um die Leistung des Handhelds zu optimieren oder weitere Funktionen bereitzustellen. Launcher sorgen zudem für eine Optimierung der Steuerung.

Ergonomie und Design: Über lange Strecken bequem zocken

Ein Handheld sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch gut in der Hand liegen. Leicht und kompakt sollte es sein, damit man auch mal länger zocken kann, ohne dass die Hände schmerzen. Hochwertige Materialien und eine gute Verarbeitung sind ebenfalls wichtig. Und natürlich darf eine effiziente Kühlung nicht fehlen. Niemand will ein Handheld, das heiß läuft und sich anfühlt wie ein Bügeleisen.

Controller: Präzision ist Trumpf

Der Controller ist das Herzstück eines jeden Handhelds. Er sollte eine präzise Steuerung ermöglichen und alle Bedienelemente sollten bequem erreichbar sein. Hochwertige Tasten mit gutem Druckpunkt, präzise Analogsticks und zusätzliche Eingabemöglichkeiten wie Touchpads oder programmierbare Tasten sind wichtig. Und natürlich darf ein gutes haptisches Feedback nicht fehlen. Dafür verantwortlich sind meist Vibrationsmotoren oder wie beim Steam Deck speziell entwickelte Haptikmotoren. Hier kann es je nach Modell schon starke Unterschiede geben. Wichtig ist auch, dass die Hersteller möglichst langlebige Steuerelemente einsetzen. Hall-Effekt-Sensoren haben sich hier in den letzten Jahren besonders hervorgetan. Wärend man an einer Playstation oder der Nintendo Switch recht schnell Controller tauschen kann, ist beim Handheld oft eine Reparatur mit hohem Aufwand und langen Wartezeiten verbunden, wenn es denn überhaupt Ersatzteile gibt. 

Bildschirm: Augenfutter für Gamer

Ein Bildschirm, der nur "okay" ist, ist keine Option für ein Gaming-Handheld. Helligkeit und Kontrast sind wichtig, damit man auch bei Sonnenschein noch etwas erkennt. Und natürlich sollte die Auflösung stimmen. Bei Geräten bis 7 Zoll (ca. 18 cm) reichen 720p oder 1080p. 2,5K-Displays sind nett, verbrauchen aber auch mehr Strom und wollen vom Grafikchip auch entsprechend befeuert werden. Zusätzlich sollten die Reaktionszeiten der Displays stimmen. Ein helles IPS-Display ist das Minimum. OLED-Displays sind hier die Königsklasse.

Leistung satt: Mehr Power, mehr Spaß, weniger Ausdauder

Klar, ohne die richtige Power unter der Haube geht beim Zocken nichts. Aber selbst die 15 Watt APU vom Steam Deck sorgt für ein brauchbares Handheld. Moderne iGPUs wie die Intel Arc mit 128 EUs oder die AMD Radeon 780M und aufwärts sind hier die Zauberworte. Damit laufen aktuelle Spiele mit ordentlichen Bildraten. Aber Achtung: 16 GB RAM sind das absolute Minimum, denn die iGPU teilt sich den Arbeitsspeicher mit dem Prozessor. Damit sind schon mal mindestens 4 GB RAM für die Grafik reserviert. Natürlich darf eine schnelle NVMe-SSD mit mindestens 512 GB, besser 1 TB, nicht fehlen. Wobei hier etwas mehr wirklich besser ist. Denn Windows lässt von dem halben Terabyte noch etwas mehr als 400 GB übrig. Große Spiele benötigen dann noch 60 bis 90 GB an Speicherplatz. So ist eine kleine SSD schnell randvoll. Windows möchte auf der SSD jedoch gerne mindestens 10 % freien Speicher, sinnvoller ist es, maximal 75 % des vorhandenen Speicherplatzes zu nutzen. Volle SSDs werden langsamer beim Lesen und vor allem beim Schreiben.

Akkulaufzeit: Oder Steckdosen-Stress

Ein gutes Handheld sollte nicht nur Power haben, sondern auch lange durchhalten. Die Balance zwischen Leistung und Akkulaufzeit ist entscheidend. Ein Akku mit hoher Kapazität ist daher wichtig für lange Spielsessions. Softwareseitige Optimierungen können die Akkulaufzeit zusätzlich verlängern. 

Da stehen Spielern bei modernen Handhelds viele Optionen offen. Upscaling in Kombination mit einer Begrenzung der FPS lässt so manchen AAA-Titel bei wenig Watt stabil laufen. 

Lenovo Legion Go S

Aus unseren aktuellen Testberichten ist das Lenovo Legion Go S ein interessantes Gerät, das in einigen Bereichen durchaus Potenzial hat. Unser Test hat jedoch gezeigt, dass es auch Schwächen gibt, die man vor dem Kauf berücksichtigen sollte. Daher ist es wichtig, sich vorab genau zu informieren und die eigenen Bedürfnisse zu definieren. Je nachdem, was man für ein Handheld ausgeben möchte und was man auf dem Gerät letztlich Zocken will, sind die unterschiedlichsten Geräte denkbar.

Das Legion Go S glänzt etwa mit einer hervorragenden Haptik. Wenig überzeugend ist dagegen die Leistung der verbauten APU. Der Ryzen Z2 Go hohlt uns nicht gerade vom Hocker, hat aber auch seine Vorteile. Gerade im Vergleich mit dem Steam Deck kann das Legion Go S so bei der Leistung überzeugen. Aber andere Moderne Handhelds sind hier deutlich besser aufgestellt.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2025-02 > Gaming Handheld: Worauf kommt's wirklich an?
Autor: Marc Herter, 17.02.2025 (Update: 17.02.2025)