Gamescom 2022: 265.000 Besucher, Twitch-Star MontanaBlack wird gefeiert, Prügelei zwischen Tanzverbot, Orangemorange und Scurrows
Indie statt Mainstream, treue Fans, Influencer im "Gott-Modus" und Beef unter den Twitch-Streamern. Das war die Gamescom 2022 in kurz und knapp. Die Veranstalter melden für die Gamescom 2022 insgesamt 265.000 Besucher. Das sind 110.000 Personen weniger als 2019. Im letzten Jahr vor der Corona-Pause 2019 besuchten die Messe für Computer- und Konsolenspiele 373.000 Gaming-Fans.
Die Gamescom 2022 verzeichnete zwar weniger Messebesucherinnen und -besucher vor Ort, dafür legte die Spielemesse bei den Livestreams und Video-on-Demand (VoD) Abrufen deutlich zu. Bis Samstagabend (27. August) generierte die Gamescom 2022 mehr als 130 Millionen Views.
Das Comeback der Gamescom 2022
Angesichts der schlechten Vorzeichen für die Gamescom 2022, die schon vor dem Messebeginn von einer sehr langen Liste mit Absagen großer Aussteller wie Activision Blizzard, CD Projekt, Electronic Arts, Epic Games, Nintendo, Sony Interactive und Wargaming geprägt war, darf das Comeback der Gamescom als Livepublikums-Event nach der Corona-Pause von den Veranstaltern durchaus als Erfolg verbucht werden.
Dafür schlug auf der Gamescom 2022 die Stunde der Indie-Games. Statt der großen Blockbuster-Ankündigungen und AAA-Games dominierten auf der diesjährigen Messe auf dem Indie Arena Booth die Developer und Publisher von mehr als 124 Game-Studios aus 32 Ländern. Die gamescom 2023 läuft vom 23. bis 27. August. Die Eröffnungs-Show Gamescom: Opening Night Live findet am 22. August 2023 statt.
Twitch-Star MontanaBlack im God-Mode
Die Gamescom ist nicht nur Treffpunkt für Entwickler und Publisher mit ihren Fans und Communitys, sondern auch die Bühne für Influencer und deren Fanbase. Wie groß mittlerweile der Einfluss von Twitch-Stars und großen YouTubern ist, demonstrierte auf der Gamescom 2022 der Streamer MontanaBlack (bürgerlich Marcel Eris, 34). Der Influencer hat sich mit seinen Präsenzen auf Instagram (3,5 Mio Follower), Twitch (4,6 Mio. Followers) und YouTube (2,91 Mio. Abonnenten) sowie einer gewaltigen Fangemeinde, ein Millionenvermögen angehäuft.
MontanaBlack sorgte mit seinem Besuch der Gamescom 2022 für einen Ausnahmezustand. Die Fans des Twitch-Stars rasteten aus und brachten die Security der Messe an ihre Grenzen. Der bekannte Streamer hatte auf Twitter am Donnerstag (25. August) seinen Besuch auf der Gamescom 2022 angekündigt: "Bin Samstag und Sonntag Gamescom und vermute es wird leicht eskalieren. Beide Tage IRL Stream". Am gestrigen Sonntag (28.8.) gestand MontanaBlack dann ein, dass er offenbar selbst nicht mit so einem gewaltigen Ansturm gerechnet hat: "Wir haben die #gamescom2022 übernommen. Hab sowas noch nicht erlebt", twittert MontanaBlack fassungslos.
Tanzverbot, Orangemorange und Scurrows prügeln sich wie Halbstarke - "peinlich und beschämend"
Während große Stars wie MontanaBlack den Messebesuch auf der Gamescom 2022 mit ihren Fans feierten, sorgten die Twitch- und YouTube-Streamer Tanzverbot, Orangemorange und Scurrows auf der Spielemesse für einen Eklat. Die drei Streamer pöbelten sich an und der Beef eskalierte. Der korrekte Ablauf der Auseinandersetzung des Trios lässt sich im Nachhinein wegen der gegensätzlichen Darstellungen dazu nur schwer nachvollziehen. Jede Seite schiebt der anderen die Schuld für den Streit zu. Allerdings gibt es ein Handyvideo, das direkt bei den Akteuren gemacht und in einem Winkel aufgenommen wurde, der den Hergang des Streits recht deutlich zeigt.
Offenbar liegt der eigentliche Grund für den handfesten Streit der Drei aber schon etwas länger zurück. Tanzverbot kritisierte Orangemorange und Scurrows mehrfach wegen deren Streamings von Casino-Content im Zusammenhang mit Spielsucht. Deswegen war Tanzverbot auch schon mit MontanaBlack aneinandergeraten. Das Aufeinandertreffen und die gegenseitigen Provokationen brachten das Fass auf der Gamescom dann offenbar zum Überlaufen.
Während sich Orangemorange in seinem Statement zur Nachbetrachtung der Vorfälle zum Streit deeskalierend als Ehrenmann zeigt und sich und der Öffentlichkeit einfach eingesteht, dass er Fehler gemacht hat, geht Scurrows in seiner Videobotschaft ganz anders damit um.
Orangemorange gibt zu, Tanzverbot konkret mit "Halt's Maul, Du fette Sau!" beschimpft zu haben und bewertet das mit "das war nicht cool". Die eigentliche Auslöserin der aggressiven Auseinandersetzung sei eine Begleiterin von Tanzverbot gewesen.
Ganz anders bewertet Scurrows den Gamescom-Vorfall und sieht keine Schuld bei sich. In seiner Videobotschaft zeigt sich Scurrows uneinsichtig und versprüht weiter toxische Beleidigungen wie "asoziales Pack" (Follower-Modus im Chat), oder auf die Aufforderung im Chat, mit Tanzverbot das Gespräch zu suchen, mit der Antwort: "das ist nicht möglich, der Typ ist aus meiner Wahrnehmung wirklich geisteskrank".
Laut seiner Betrachtung zum Streit auf der Gamescom ging die Provokation von Tanzverbot aus, da dieser ihn unter anderem mit Sprüchen wie "… denkst Du, ich bin so eine YouTuber-Schwuchtel" angemacht habe. Dies wird auch von Orangemorange in seinem Statement so bestätigt. Scurrows räumt allerdings ein, dass auch er Tanzverbot nach dessen vorangegangen Provokationen mit "fettes Schwein" beschimpft hat.
Unge findet die ganze Aktion nur "peinlich und beschämend", MontanaBlack kommentiert die Vorgänge mit "Gewalt ist ziemlich uncool". Die bislang verfügbaren Statements zu diesem Vorfall findet ihr unten in der Linksektion. Hört und schaut euch die Videobotschaften einfach selber an und macht euch eine eigene Meinung zu den Vorfällen.