Foxconn: Erste Fotos enthüllen Foxtron Elektroauto des iPhone-Herstellers beim Verladen
Foxconn ist bisher vor allem als größter Auftragshersteller von Apple für das iPhone bekannt. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres gab der Branchenriese aus Taiwan seinen Einstieg ins Milliardengeschäft mit Elektroautos bekannt und präsentierte seine eigene Plattform für Elektroautos namens "MIH". Im Januar diesen Jahres folgte dann der Einstieg beim angeschlagenen E-Auto-Hersteller Byton, gefolgt von einer Partnerschaft mit dem japanischen Elektromotoren-Hersteller Nidec für die Entwicklung von Elektroantrieben, die bei Foxconns E-Auto-Plattform MIH zum Einsatz kommen sollen.
Ende Februar kündigte US-Autohersteller Fisker die Zusammenarbeit mit Foxconn für ein revolutionäres Elektroauto an, dessen Markteinführung für Ende 2023 geplant ist. Anfang Oktober hat Foxconn jüngst den in finanzielle Nöte geratenen E-Auto-Entwickler Lordstown Motors und dessen Werk im US-Bundesstaat Ohio aufgekauft. Chairman und CEO Henrik Fisker ließ noch am gleichen Tag über Twitter verlauten, dass die "E-Auto-Revolution" Fisker Pear im Zuge der Foxconn-Übernahme in Ohio eventuell schon früher auf den Markt kommen könnte.
Jetzt wurde das erste Elektrofahrzeug von Foxconn heimlich beim Verladevorgang fotografiert. Die Fotos machen bereits die große Runde in praktisch allen chinesischen Medien und zeigen eine große, dunkle und elegante Limousine im Coupé-Stil mit großen, zweifarbigen Alurädern, versteckten Türgriffen und einem großen Fahrerdisplay im Innenraum des Foxtron. Die großflächig geschlossene Frontpartie des Foxtron-Erlkönigs zeigt eine schlanke, durchgängig verlaufende LED-Lichtleiste. Prägnant im oberen Knick des dicken Frontspoilers prangt groß das Markenlogo "Foxtron".
Im August diesen Jahres kündigte die Hon Hai Group (Foxconn) an, 2023 mit der Massenproduktion von Elektrofahrzeugen in den USA und Thailand zu beginnen und Fabriken in den USA und an anderen Orten zu errichten. Foxtron soll auf Basis der MIH E-Auto-Plattform eine Vielzahl von Modellen wie Schräghecklimousinen, SUVs und MPVs planen. Die MIH-Plattform von Foxconn unterstützt Frontantrieb, Hinterradantrieb und Allrad. Bei den Akkus werden Batteriepacks mit einer Kapazität von mindestens 93 kWh sowie Batteriepacks mit größerer Kapazität wie 100 kWh und 116 kWh genutzt. Eine Batterieladung soll modellabhängig für 600 bis 700 Kilometer reichen.
Laut Berichten haben sich Foxconns modular aufgebauter Elektroautoplattform MIH bereits mehr als 1.600 Lieferanten angeschlossen, darunter Hersteller von Batterien, elektronischen Steuerungen, Chips und Netzwerk-Cloud-Diensten, die für intelligente Elektrofahrzeuge erforderlich sind. Auch Spezialisten für intelligente Vernetzung und autonomes Fahren sind an Bord. Zukünftig will Foxconn zudem Dienstleistungen wie Gießarbeiten für den Fahrzeugbau, Lieferung von Chassis und Optik sowie Vertrieb von Plattformtechnologie erbringen. Foxconn strebt außerdem an, innerhalb von 5 Jahren den technischen Support und Teilelieferungen für 10 Prozent der weltweit rund 3 Millionen Elektrofahrzeuge bereitzustellen.