Falscher Alarm: Analyse der Zwischenablage bei OnePlus halb so schlimm
Einmal mehr steht OnePlus aktuell wegen Datenschutz- und Sicherheitsbedenken im Rampenlicht, diesmal dürfte die Wahrheit allerdings weniger dramatisch sein als ursprünglich angenommen. Auf einer Beta-Firmware des OnePlus 3T wurde eine Funktion entdeckt, die Inhalte der Zwischenablage offenbar an chinesische Server des großen chinesischen Alibaba-Konzerns sendet. OnePlus hat sich auf Nachfrage nicht im Detail und befriedigend geäußert und nur bekräftigt, dass diese Funktion exklusiv für chinesische OnePlus-Nutzer gedacht sei.
International werde diese Funktion nicht implementiert und für China sei sie "normal", was doch ein schräges Licht auf das Datenschutzverständnis des OnePlus-Teams wirft. Auf Reddit wurde die Funktion nun aber näher untersucht und bewertet. Fazit der teils recht technischen und detailliert beschriebenen Analyse: Auch bei chinesischen OnePlus-Nutzern werden nicht wahllos Inhalte der Zwischenablage an fremde Server gesendet. Die Funktion ist zur Umgehung einer Link-Blockade im chinesischen IM-Dienst Wechat gedacht (einer Art Whatsapp-Konkurrent des Tencent-Unternehmens), die Chinesen vor Fake-Produkten auf Alibaba schützen soll, so die offizielle Erklärung.
Hinter der Blockade steckt aber offenbar ein Machtkampf zwischen Alibaba und Tencent, weswegen die Analyse der Zwischenablage exklusiv diese blockierten Links umgehen und wiederherstellen soll, eigentlich also ein "Service für Alibaba-Kunden". Andere Inhalte als die analysierten Links sollen nicht übermittelt werden. Warum OnePlus diese Erklärung nicht öffentlich im Detail publiziert, liegt wohl an der etwas heiklen Natur der Sache, für europäische OnePlus-Kunden ist die Funktion in jedem Fall nicht aktiviert.
Quelle(n)
https://www.reddit.com/r/oneplus/comments/7prvrj/i_looked_into_what_actually_is_being_sent_and/
via: https://www.phonearena.com/news/OnePlus-Clipboard-app-Chinese-servers_id101604