Fake-Tests: Kasse machen mit Verbrauchertäuschung
Betrügen leicht gemacht: Für Verbraucher wird es immer schwieriger zu erkennen, welche der unzähligen Informationen im Internet wahr oder falsch, welche Quellen seriös oder unseriös sind. Stiftung Warentest hat jetzt die besonders dreiste und lukrative Masche mit gefälschten oder sogar frei erfundenen Tests untersucht. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, wie fies die Verbraucher auf zahlreichen Fake-Testsseiten getäuscht werden, sondern auch dass damit richtig viel Geld verdient wird.
Viele Verbraucher freuen sich, wenn sie im Internet ein Testurteil zu einem Produkt im Netz finden. Das nutzen betrügerische Geschäftemacher aus, küren vermeintliche Testsieger und kassieren mit Links üppige Provisionen. Viele große Unternehmen und Marken machen bei diesem "Affiliate"-Geschäft mit. Die Fake-Test-Seiten vermehren sich laut Warentest deshalb so rasant, weil sich die Websites einfach und kostengünstig einrichten lassen.
Ein Beispiel: Ein mit Schadstoffen belasteter Kinderwagen bekam von der Stiftung Warentest das Qualitätsurteil "mangelhaft", ein Vergleichsportal pries diesen an und behauptete, er entspreche "rundum den Empfehlungen der Stiftung Warentest". Das ist schlicht gelogen. Zahlreiche Test-Portale verstoßen mit diesen Fake-Tests gegen geltendes Recht, etwa das Urheber-, Wettbewerbs- oder Presserecht.
Deshalb mahnen Verbraucherschützer die Macher der Tests regelmäßig ab. Oft ist das schwierig, weil auf den Seiten kein oder ein fragwürdiges Impressum zu finden ist. Um die Verwirrung perfekt zu machen, tummeln sich neben reinen Fake-Test-Portalen auch Webseiten mit Links zu Onlineshops, deren Mitarbeiter mal ein Produkt ausprobiert oder Kundenrezensionen ausgewertet haben. Danach erstellen sie eine fragwürdige Bestenliste und küren einen sogenannten Vergleichssieger.
Bei Googles Suchmaschine landen die Fake-Tests und Fake-Test-Portale in der Suche im Ranking ganz oben, seriöse Quellen haben das Nachsehen. Um das Verwirrspiel für den Verbraucher komplett zu machen: Auch prominente Medien und bekannte Medien machen bei der Verbrauchertäuschung fleißig mit, binden ominöse Fake-Test-Portale teilweise sogar einfach in ihre Webseiten ein.
Wie man sogenannte Fake-Test-Portale erkennt, wird in der August-Ausgabe der Zeitschrift test erklärt.
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