Fake News: Mehrheit der Deutschen sieht Regierung und Behörden in der Pflicht
Für die einen gehören Fake News zum Entertainment. Fake-News-Generatoren als "Spaß" gibt es viele. Mal eben die Freunde mit einer frei erfundenen Nachricht reinlegen ist noch immer nicht aus der Mode. Andere sehen in Fake News jedoch auch ein großes Gefahrenpotenzial. Vor allem, wenn gezielte Falschmeldungen völlig falsche Ratschläge geben, beispielsweise zu medizinischen Behandlungen. Falsche Berichterstattung und Imagemanipulation sorgten laut Experten zudem in den letzten zwei Jahren für erhebliche Schadenssummen bei deutschen Unternehmen.
Laut der aktuellen Studie "Digital Household 2022" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY fordert eine Mehrheit in Deutschland (59 Prozent), dass Regierung und Behörden mehr tun müssen, um die Verbreitung von Fake News zu verhindern. Im internationalen Vergleich sind die Deutschen allerdings vergleichsweise zurückhaltend. Nur die Schweden (50 Prozent) sehen hier noch weniger Handlungsbedarf. Deutlich mehr Bürger wollen die Behörden in Spanien (71 Prozent), Frankreich (69 Prozent) und Großbritannien (68 Prozent) wegen der Verbreitung von Falschmeldungen in die Pflicht nehmen.
Noch vorsichtiger sind die Deutschen und Schweden hinsichtlich einer stärkeren grundsätzlichen Regulierung von Fake News. Laut der EY-Studie befürworten in Deutschland nur 35 Prozent der Bundesbürger schärfere Gesetze, in Schweden liegt dieser Anteil noch niedriger bei 31 Prozent. In Frankreich (69 Prozent), Großbritannien und Italien (55 Prozent) gibt es für solche Forderungen hingegen deutliche Mehrheiten.
Wie sich aus der Studie weiter entnehmen lässt, haben die Deutschen (24 Prozent) im internationalen Vergleich die geringsten Sorgen vor schädlichen Auswirkungen von Fake News, Gewaltvideos oder Verschwörungstheorien. In Italien (50 Prozent) und Spanien (49 Prozent) sind dagegen knapp die Hälfte der Befragten vor schädlichen Inhalten im Internet besorgt.