Europawahl: Deutsche befürchten Einfluss von Fake News
Die BürgerInnen der Europäischen Union wählen vom 23. bis 26. Mai 2019 zum neunten Mal das Europäische Parlament. Die Bundesregierung hat am 19. September 2018 als Wahltermin für die Europawahl in Deutschland den 26. Mai 2019 bestimmt. Sieben von zehn Deutschen halten Falschmeldungen als sogenannte Fake News für eine große Gefahr.
Fake News und Social Bots: Wachsende Gefahr für die Demokratie
Dies ist eines der Kernergebnisse der repräsentativen Umfrage "Fake News 2019: Einfluss auf die Europawahl?", welche die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) durchgeführt hat. Ein weiteres Ergebnis der Befragung lautet: 44 Prozent meinen, sie könnten Fake News wahrscheinlich nicht sicher erkennen und seien dadurch in ihrer Wahlentscheidung beeinflussbar.
Auch die Europäische Union befürchtet, dass es bei der Europawahl zu Manipulationen kommt und beanstandet, dass Technologiefirmen wie Google, Facebook und Twitter zu wenig gegen diese Desinformation unternehmen. Außerdem erwägt die EU, Parteien finanziell zu bestrafen, wenn sie im Wahlkampf Falschinformationen verbreiten. Über ein Schnellwarnsystem können Mitgliedsstaaten zudem Informationen über ausländische Desinformationskampagnen austauschen.
Die PwC-Befragungen haben außerdem ergeben, dass das Vertrauen in die Medien seit 2016 gesunken ist. Insbesondere die sozialen Medien haben einen deutlichen Vertrauensverlust erlitten. Gründe dafür sind vor allem mangelnde Objektivität und fehlende Kontrollmechanismen. Klassische Medien wie die öffentlich-rechtlichen Sender und Printmedien haben zwar auch mit Vertrauensverlust zu kämpfen. Doch immerhin noch 70 Prozent der Bevölkerungen halten diese Medien für glaubwürdig.
Erschreckend: Laut der PwC-Befragung hat jeder Dritte in Deutschland noch überhaupt keine Aufklärung über Fake News mitbekommen. Hier sei dringend Aufklärung nötig, zum Beispiel an Schulen, um die Medienkompetenz zu steigern und zu vermitteln, wie man Fake News identifizieren kann und was eine seriöse Nachrichtenquelle ausmacht, sagt Experte Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC in Deutschland.