FCH2Rail: CAF will neuen Wasserstoffzug auf anspruchsvoller Zaragoza–Canfranc-Bahnstrecke testen
CAF hat mit den Tests eines neuen Wasserstoffzugs begonnen, der zwischen Zaragoza und Canfranc in Aragonien, Spanien fährt (Openrailwaymap-Karte). Die Strecke ist besonders anspruchsvoll, denn es gilt etwa 1.000 Höhenmeter in den Pyrenäen zu überwinden. Dabei muss der Zug mit seinen Brennstoffzellen teilweise mit zwei Prozent Steigung fahren können.
Dazu kommt, dass der überwiegende Teil der fast 200 Kilometer langen Strecke nicht elektrifiziert ist. Für rein akkubetriebene Züge wäre das ein Problem, auch wenn der Zug auf der Rückfahrt nach Zaragoza abwärts fährt und damit seine Akkus füllen könnte.
Da die Garnitur bereits in Canfranc einmal angekommen ist, ist die Erstfahrt bereits geglückt. Später soll der Zug auch in Galizien oder um Madrid fahren, wo die Verhältnisse nicht so anspruchsvoll sind.
Bei der Zuggarnitur handelt es sich um einen Civia von CAF, der in Spanien oft zu sehen ist. Die Version ist allerdings umgebaut worden, um die angetriebenen Drehgestelle über Batterien und Brennstoffzellen mit Energie zu versorgen. CAF nennt das einen Bi-Mode Hydrogen Train.
Gebaut wurde der Zug durch das FCH2Rail-Konsortium, dem neben CAF, Renfe (spanischer Bahnbetreiber) und Adif (spanischer Bahninfrastrukturbetreiber) auch das DLR, Toyota und Stemmann Technik angehört. Das Projekt hat bis Ende 2024 ein Budget von 14 Millionen Euro.
Bei der Strecke nach Canfranc handelt es sich um eine Strecke nach spanischer Breitspur. Züge mit einer Spurweite von 1.435 mm können dort nur teilweise fahren. Die Strecke hat allerdings nur im unteren Bereich entweder ein Normalspurgleis oder ein Dreischienengleis. Die Normalspur wird in Spanien in der Regel für Hochgeschwindigkeitszüge benutzt. Spanien besitzt für die bessere Durchbindung deswegen auch umspurfähige Schnellzüge.
Konkurrenten des CAF Civia sind unter anderem Stadlers H2 Flirt, von dem wir auf der Innotrans berichtet haben und der Siemens Mireo Plus H, in dem Notebookcheck auf dem Prüfcenter Wegberg-Wildenrath mitfahren konnte.
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Presseaussendung