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Exklusiv: Killt Huawei seine Matebooks? Notebookgeschäft durch US-Bann in Gefahr

Die Huawei MateBooks könnten bald eine Zwangspause einlegen, wie Berichte aus der Lieferkette nahe legen.
Die Huawei MateBooks könnten bald eine Zwangspause einlegen, wie Berichte aus der Lieferkette nahe legen.
(Update 12.06. Huawei-Boss-Statement) Huawei steht offenbar kurz davor, sein Notebookgeschäft gänzlich oder teilweise auf Eis zu legen. Noch stärker als die Android-Smartphones des vom US-Bann stark getroffenen Erfolgskonzerns aus China sind die MateBooks von Intel und Microsoft-Technologie abhängig - Berichte aus der Lieferkette lassen wenig Gutes für die Zukunft erahnen.

Huawei steht offenbar kurz davor, seinen erst vor drei Jahren begonnenen Ausflug in die Welt der Laptops und 2-in-1-Convertibles wieder einzustellen oder zumindest für einige Zeit auf Eis zu legen, wie Berichte aus der Lieferkette nahe legen. Aktuell liegen uns zwei Hinweise vor, die zumindest darauf schließen lassen, dass die Zukunft der MateBooks durchaus in ernsten Schwierigkeiten ist.

Viele Gerüchte über ein bevorstehendes Ende

Im Rahmen der vergangenen Computex in Taiwan wurde uns etwa unter der Hand berichtet, dass Huawei einen Auftrag über neue 16 Zoll Notebook-Panels storniert habe und es unter den Zulieferern Gerüchte über ein Ende der Notebooksparte des erfolgsverwöhnten China-Konzerns gäbe. Die heutige Print-Ausgabe der Digitimes (siehe Bild unten) bekräftigt nun unsere Vermutungen, dass hier definitiv was im Busch ist.

Huawei ruft Lieferstopp für seine MateBooks aus

Auch die Redakteure des Branchenblatts haben offenbar entsprechende Hinweise erhalten, konkret soll Huawei alle seine Zulieferer über einen Stopp der Lieferungen informiert haben. Konkrete Details sind aktuell noch rar, es macht aus unserer Sicht aber durchaus Sinn, dass die MateBooks noch mehr in Gefahr sind als die Android-Smartphones. Erstens genehmigte die US-Regierung bei Letzteren noch eine Ausnahme für Googles Android und zweitens ist Huawei hier ein Stück weit unabhängiger von den USA als bei den Laptops.

Erstes Opfer im Handelskrieg: Die MateBooks

Die Notebooks sind ohne US-Technologie wie Intel-Chips und Microsoft Windows kaum an den Mann oder die Frau zu bringen und das gilt im Gegensatz zu den Android-Smartphones auch für den Heimatmarkt in China. Durchaus möglich, dass der von US-Präsident Trump im Mai ausgerufene Technologie-Bann mit den MateBooks also sein erstes konkretes Opfer fordern wird, sofern nicht bald eine Lösung im Handelskrieg zwischen den USA und China gefunden wird.

Noch kein Statement von Huawei

Wir haben übrigens vergangene Woche bei Huawei Deutschland nachgefragt, aber keine Bestätigung oder Dementi zu den Gerüchten erhalten. "Wir haben diesbezüglich keine Informationen" hieß es schlicht.

Update 11:00

Mittlerweile berichtet auch die Digitimes-Webseite über die negativen Entwicklungen (hinter eine Paywall) und erwähnt zudem, dass Huawei auch die Entwicklung seiner MateBooks komplett eingestellt habe.

Update 12.06.

Richard Yu, Chef der Consumer-Sparte bei Huawei hat mittlerweile bestätigt, dass Pläne für ein neues MateBook aufgrund der US-Sanktionen auf Eis gelegt wurden. Der neue Laptop hätte diese Woche im Rahmen der CES Asia 2019-Tradeshow in Shanghai vorgestellt werden sollen. Ob das neue MateBook zu einem späteren Zeitpunkt starten wird, hänge von der Dauer des Technologie-Banns ab, erklärte Yu gegenüber CNBC.

Digitimes berichtet am 10.06.2019 ebenfalls über einen Lieferstopp für Huawei MateBooks.
Digitimes berichtet am 10.06.2019 ebenfalls über einen Lieferstopp für Huawei MateBooks.
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Autor: Alexander Fagot, 10.06.2019 (Update: 12.06.2019)