Erster Eindruck: Lenovo Yoga 3 Pro im Test
Vor kurzem noch auf der Showbühne, jetzt bereits im Test bei Notebookcheck - Lenovos Yoga 3 Pro ist ein würdiger Träger für den ersten Einsatz brandneuer Intel-Prozessoren-Technologie. Aber nicht nur die neuen Intel Core-M CPUs ("Broadwell") lenken besonderes Interesse auf dieses Gerät, das Yoga 3 Pro verfügt auch abgesehen davon über jede Menge Innovationen, die ihm eine Position im Rampenlicht sichern: Etwa das neue Glieder-Scharnier, das eine 360°-Rotation des Displays ermöglicht und zudem eine noch dünnere Ausführung des Gehäuses verglichen zu den Vorgängern ermöglicht. Für gespannte Blicke sorgt außerdem das hochauflösende QHD+-Multi-Touch-Display mit 3.200 x 1.800 Pixeln. Integriertes AC-WiFi, über 7 Stunden Akkulaufzeit und ein Gesamtgewicht von nur 1,2 Kilogramm für das 13-Zoll-Gerät komplettieren eine erste Auflistung der Eckpfeiler des Yoga 3 Pro.
Um die Zeit bis zum Erscheinen unserer gewohnt umfangreichen Analyse zum Yoga 3 Pro etwas zu verkürzen, stellen wir Ihnen hier unsere ersten Messergebnisse und Benchmarks zur Verfügung.
Der vollständige Testbericht zum Lenovo Yoga 3 Pro steht mittlerweile ebenso hier auf Notebookcheck zur Verfügung.
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Details
Erster Eindruck
Bereits beim ersten Anfassen wird spürbar, was der Größenvergleich in Folge auch bestätigt: In unseren Händen halten wir die gefühlt dünnste Baseunit, die wir bisher bei einem vergleichbaren Gerät erlebt haben. Gerade einmal 12,8 Millimeter nennt Lenovo als Maß für die "Dicke" des Systems. Intels Ultrabook-Limits wirken dagegen beinahe antik. Nachteil dieser radikalen Schlankheitskur: Bereits normale USB-Stecker liegen auf der Unterlage auf, etwas Dickere können das Gerät bereits anheben. Von einem dauerhaften Anschluss sollte hier Abstand genommen werden. Überraschend gut fällt indes die Stabilität der Baseunit aus. Nur mit viel Kraft ist diese um wenige Millimeter verdrehbar. Das dünne Display lässt im Vergleich schon eher Verformungen zu und gibt dabei auch leichte Knarrgeräusche von sich. Druck auf den Bildrand provoziert sichtbare Wellen auf dem LCD.
Der Materialeindruck generell stimmt. Bei den sichtbaren Bauteilen dürfte ein Mix aus Magnesium- und Aluminiumteilen zum Einsatz kommen, das matte Finish wirkt zugleich hochwertig und auch nicht allzu schmutzempfindlich. Der Bereich um die Tastatur ist gummiert und liefert damit die bekannte weiche Softtouch-Haptik. Reinigungstechnisch ist diese Art von Oberfläche allerdings weniger gut aufgestellt. Auch die Verarbeitung unseres Testgerätes liegt auf einem hohen Niveau, geringfügige Passungenauigkeiten konnten wir nach erster intensiver Suche nur im Bereich einiger Kanten entdecken.
Einen guten Eindruck machen auch die neuen Scharniere, die überraschend wenig Spiel zeigen und den Deckel fest im Griff haben. Zum Öffnen des Bildschirms sind beide Hände gefragt.
Eingabegeräte
Bei der Tastatur werden bald die fehlenden F-Tasten auffällig. Auch auf diverse Zusatztasten verzichtet Lenovo vollständig. Stattdessen werden die Zahlentasten mit Sekundär- und Drittfunktionen belegt. Die Tastatur verfügt über eine weiße Hintergrundbeleuchtung, die sich allerdings nicht dimmen lässt. Der Anschlag der Tasten fällt vergleichsweise hart aus, den gebotenen Hubweg würden wir nach dem Erstkontakt als normal beschreiben, trotz der überaus dünnen Baseunit. Insgesamt stimmt der Eindruck der Tastatur, beim Schreiben wird kein Klappern auffällig, die Tasten lösen korrekt aus und der Druckpunkt ist gut definiert.
Das Touchpad weist eine gute Größe auf und verfügt über eine gleitfreudige glasähnliche Oberfläche. Die Präzision passt nach dem Erstkontakt, der Druckpunkt das Pads (Clickpad) fällt eher kurzhubig und knackig aus.
Display
Neue Höhenflüge macht das Lenovo Yoga 3 Pro bei der Displayauflösung, die auf QHD+ gesteigert wird (3200 x 1800 Pixel). Weniger glorreich fallen allerdings unsere Messwerte des Displays aus. Die maximale Helligkeit liegt demzufolge bei knapp 300 cd/m2, der maximale Kontrast mit 362:1 nur auf niedrigem Niveau. Die Farb- und Graustufendarstellung geht mit einem DeltaE von knapp über 3 im Auslieferungszustand in Ordnung. Unser erster Versuch einer Kalibrierung des Displays scheiterte. Die Ausleuchtung fällt mit 88 % sehr gut aus, auch mit bloßem Auge sind kaum Lichthöfe erkennbar.
Auch subjektiv wirkt das dargestellte Bild nicht besonders kontraststark. Bei vertikalem Blickwinkel fällt das gezeigte Bild gut aus, bei schrägen Blickwinkeln wird Schwarz allerdings leicht gräulich, trotz IPS-Displaytechnologie. Unterm Strich bleibt hier dennoch ein positiver Eindruck, nicht zuletzt dank der hohen Auflösung und der folglich hohen Bildschärfe.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 287 cd/m²
Kontrast: 362:1 (Schwarzwert: 0.792 cd/m²)
ΔE Color 3.08 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.36 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.5
Lenovo Yoga 3 Pro HD Graphics 5300, 5Y70, Samsung SSD PM851 256 GB MZNTE256HMHP | Lenovo Yoga 2 13 HD Graphics 4400, 4010U, WD Blue UltraSlim WD5000MPCK-22AWHT0 | Lenovo ThinkPad Yoga HD Graphics 4400, 4200U, Samsung PM841 Series MZ7TD128HAFV-000L1 | Lenovo Yoga 2 Pro HD Graphics 4400, 4200U, Samsung SSD PM841 MZMTD128HAFV mSATA | Lenovo IdeaPad Yoga 13 HD Graphics 4000, 3317U, Samsung MZMPC128HBFU | |
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Bildschirm | 14% | -0% | 22% | 42% | |
Helligkeit Bildmitte | 287 | 269 -6% | 400.5 40% | 371.5 29% | 286 0% |
Brightness | 280 | 249 -11% | 370 32% | 340 21% | 268 -4% |
Brightness Distribution | 88 | 86 -2% | 85 -3% | 87 -1% | 87 -1% |
Schwarzwert * | 0.792 | 0.4 49% | 0.641 19% | 0.749 5% | 0.31 61% |
Kontrast | 362 | 673 86% | 625 73% | 496 37% | 923 155% |
Delta E Colorchecker * | 3.08 | 2.95 4% | 6.19 -101% | 3.14 -2% | |
Delta E Graustufen * | 3.36 | 4.19 -25% | 5.4 -61% | 1.24 63% | |
Gamma | 2.5 88% | 2.5 88% | 2.71 81% | 2.44 90% | |
CCT | 6087 107% | 6771 96% | 5829 112% | 6461 101% | |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 62.1 | 42.96 | 40.49 |
* ... kleinere Werte sind besser
Leistung
Da ist er nun, Intels erster Broadwell-Prozessor in Aktion im Lenovo Yoga 3 Pro. Die Intel Core M-5Y70 wird im neuen 14-Nanometer-Verfahren gefertigt und stellt damit einen Shrink seines Vorgängers (Haswell) dar. Die neuen Broadwell-Prozessoren sind vorwiegend für den Einsatz in dünnen und schlanken Geräten gedacht und für passive Kühlung konzipiert. Nicht so beim Yoga 3 Pro, hier wird trotzdem ein Lüfter eingesetzt. Die Bandbreite der Taktfrequenz beträgt 1.100 bis 2.600 MHz. Weitere Detailinformationen zum Chip finden Sie auf unserer Detailseite zur M-5Y70. Als integrierte Grafikeinheit kommt eine neue Intel HD Graphics 5300 zum Einsatz. Details zu dieser Grafiklösung finden Sie ebenso auf unserer GPU-Seite zur HD Graphics 5300.
Bei unseren ersten Leistungschecks können wir den Turbo der CPU voll ausreizen, allerdings nur kurzzeitig. Auch parallele Last auf GPU und CPU führte zu einem Throttling des Chips. Nichtsdestotrotz wirkt das Yoga 3 Pro im Alltagseinsatz überaus performant, der Turbo fängt Lastspitzen ab, Unterschiede zu Haswell-ULV-Systemen können wir im ersten Test nicht spüren. Die Spieletauglichkeit dürfte aufgrund der Throttling-Problematik bei zeitgleicher CPU- und GPU-Last unter der aktueller HD-4400-Systeme liegen. Unser System integriert eine 256-GB-SSD, da es sich hier um ein Modell für den US-amerikanischen Markt handelt. In Deutschland werden vorerst nur Systeme mit 512-GB-SSD in den Handel kommen.
Unsere ersten Benchmarks im Cinebench R11.5 Rendering Test sieht die Core M-5Y70 im Bereich der i5-4210Y im HP Split x2 13. Systeme mit i5-4200U (hier Thinkpad Yoga und Yoga 2 Pro) sind im unter Belastung eines Kerns rund 16 bis 19 % schneller, im Muticore Test gar 38 bis 45 %. Im Cinebench Open GL-Test platziert sich die HD-5300-Grafiklösung knapp hinter der HD 4400 des Thinkpad Yoga und des Yoga 2 Pro.
Update vom 06.11.2014: Bei einer erneuten Durchführung des Cinebench R11.5 konnten wir eine Leistungssteigerung zwischen 10 bis 20 Prozent feststellen, sodass wir von einem Fehler – möglicherweise durch eine Hintergrundaktivität – bei der ursprünglichen Messung ausgehen. Nachfolgend finden Sie die bereits aktualisierten Werte.
Emissionen
Entgegen ersten Annahmen müssen wir hier dediziert nochmals darauf hinweisen, dass es sich beim Lenovo Yoga 3 Pro NICHT um ein lüfterloses Gerät handelt. Im alltäglichen Betrieb beobachten wir einen hin und wieder anspringenden Lüfter, der aber auf dezentem Niveau bleibt. Selbst unter Volllast hält sich der Lärmpegel in Grenzen. Die Temperaturen bleiben durchwegs im unkritischen Bereich, sowohl im Inneren direkt an den Bauteilen als auch an den Geräteoberflächen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.9 / 30.1 / 30.1 dB(A) |
Last |
| 31.5 / 31.9 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (+0.5 °C).
Energie und Akkulaufzeit
Mit einem Verbrauch von 3,7 Watt (niedrigste Displayhelligkeit) bis hin zu 10,7 Wall im Idle-Betrieb lässt sich bereits eine doch hohe Abhängigkeit von der Helligkeit des Displays erkennen. Unter Last konnten wir äußerst kurzfristige Spitzen von über 30 Watt beobachten, der Verbrauch pendelte sich dann bei rund 20 Watt ein. Angesichts dieser Messungen und der Windows-Laufzeit-Prognose sehen wir die praxisnahe Laufzeit in unserem WLAN-Test bei rund 6 Stunden. Detaillierte Messungen folgen im umfangreichen Test.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 3.7 / 8.9 / 10.7 Watt |
Last |
22 / 19.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Extech Power Analyzer 380803 |
Fazit
Zusammenfassend können wir hier unseren ersten Eindruck und unsere ersten Messergebnisse wie folgt umschreiben: Das Yoga 3 Pro scheint ein hochwertiges Gerät zu sein, das zum einen durch seine schlanke Bauform sowie die innovative Displaylösung für neidische Blicke sorgt. Intels Broadwell Prozessor liefert eine zufriedenstellende Leistung auf für dünne Geräte bekanntem Haswell Niveau, dürfte aber hinsichtlich Thermik engen Grenzen unterliegen - trotz aktiver Kühlung im Yoga 3 Pro. Das QHD+-Display liefert ein gutes Bild, könnte aber dennoch etwas heller und kontrastreicher sein. Auch ein Laufzeitwunder zeichnet sich beim Lenovo Yoga 3 Pro nicht ab.
Der vollständige Testbericht zum Lenovo Yoga 3 Pro steht mittlerweile ebenso hier auf Notebookcheck zur Verfügung.