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Erste ARM-Roadmap für Laptops verspricht echte Intel-Alternative

ARM will mit künftigen Cortex-Designs Deimos und Hercules Intel im Ultrabook-Bereich überholen.
ARM will mit künftigen Cortex-Designs Deimos und Hercules Intel im Ultrabook-Bereich überholen.
Während Intel dem 14 nm-Verfahren weiter treu bleiben muss, winkt die ARM-Konkurrenz bereits mit der nahenden 7 und 5 nm-Zukunft, in der die Cortex-A76-Nachfolger Deimos und Hercules Intel bei der Leistung pro Watt einholen und sogar übertrumpfen will. Schon 2019 soll es soweit sein.

ARM hat gestern Abend eine Roadmap für größere Mobilgeräte veröffentlicht, die nicht explizit der Smartphone- und Tablet-Kategorie zuzuordnen sind. Erstmals sieht sich die Designschmiede in direkter Konkurrenz mit Intels Angeboten für den Ultrabookmarkt, sprich als Alternative zu Intels Core U-Serie mit maximal 15 Watt TDP. Die "Windows on ARM"-Initiative, die im Vorjahr von Qualcomm und Microsoft ins Leben gerufen wurde, findet nun also auch bei ARMs künftigen Chip-Designs ihren Niederschlag, schon den zur Computex 2018 angekündigten Cortex-A76 vergleicht ARM mit Intels 7. Core-Generation.

Der etwas einseitige Vergleich des Cortex-A76 mit Intels vorletzter CPU-Generation.
Der etwas einseitige Vergleich des Cortex-A76 mit Intels vorletzter CPU-Generation.

Hier stellt ARM den noch nicht als käufliches Produkt erhältlichen Cortex-A76 direkt gegen einen Dual-Core Intel-Prozessor der nicht mehr ganz taufrischen 7. Core-Generation von Intel, den Core i5-7300U. Ein etwas unfairer Vergleich zwar, immerhin erreicht der Cortex-A76 hier aber bei 5 Watt die gleiche Integer-Leistung (SPECINT2K6) wie Intels Vertreter im Turbomodus. Wie Anandtech einwirft, ist aber auch die angegebene Wattzahl etwas irreführend, denn Intels 15 Watt-Angabe bezieht sich auf die maximale Verlustleistung bei Multi-Thread-Last, die reale Wattzahl dürfte dagegen eher 9 bis 10 Watt betragen. Mangels Testgeräten mit Cortex-A76 lassen sich ARMs Angaben hier zudem noch nicht überprüfen. 

Noch mehr Performance sollen dann die Nachfolger dieser neuen Cortex-Version bringen, die ARM für 2019 mit dem Codenamen "Deimos" und 2020 als "Hercules" entwickelt. Hier zeigt ein Graph (siehe erstes Bild oben) etwas 15 Prozent Performancegewinn für Deimos und nochmal in etwa 5 Prozent mehr für Hercules, womit ARM dann endgültig Intel im Low-Voltage-Bereich überholt haben will, zumindest in der Marketing-Folie, dessen Darstellung ebenfalls recht einseitig wirkt. So fehlt nicht nur Intels 8. Core-Generation, die mit Quad-Cores im Ultrabook ja handfeste Vorteile brachte, auch Intels anstehende 9. Core-Generation wird hier noch nicht berücksichtigt, ganz abgesehen von Intels bis 2020 vermutlich dann doch mal auftauchenden 10 nm-Chips. 

Mit Deimos und Hercules arbeitet sich ARM bis 2020 in den 5nm-Bereich vor.
Mit Deimos und Hercules arbeitet sich ARM bis 2020 in den 5nm-Bereich vor.

Auf jeden Fall ist ARM bei der Verkleinerung der Strukturbreiten dem mächtigen Gegner voraus. Während Intel wohl noch mindestens ein Jahr lang dem 14 nm-Verfahren treu bleiben muss, wird bereits der Cortex-A76 in der modernen 7 nm-Produktion gefertigt. Mit Hercules 2020 soll es dann sogar schon in den 5 nm-Bereich gehen, hier wohl primär beim Auftragsfertiger TSMC. ARM sieht sich jedenfalls gut positioniert, nicht nur für den ohnehin dominierenden Smartphone-Bereich, auch für künftige "Always-Connected-PCs" mit potentieller 5G-Anbindung. Dass Qualcomm bereits an entsprechenden Lösungen in Form des Snapdragon 1000 arbeitet, ist ohnehin ein offenes Geheimnis, wobei der endgültige Name für diesen optimierten ARM-Chip wohl anders lauten wird.

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Autor: Alexander Fagot, 17.08.2018 (Update: 17.08.2018)