Wenn es um das Thema Digital Signage geht, dann dominierte vor allem eine Technik die Integrated Systems Europe in Barcelona: LED, genauer gesagt dvLED für Direct View LED, denn die Branche hat das Problem ihre echten LED-Bildschirmlösungen von den vermeintlichen LED-Fernsehern zu unterscheiden, die eigentlich LCD-Technik verwenden und nur LEDs für die Hintergrundbeleuchtung nutzen.
Die LED-Displays für den Digital-Signage-Bereich versprechen hingegen sehr große Leinwände, unterschiedliche Formen, Transparenzen und enorme Helligkeit. So hell, dass man sich in den Messehallen mitunter eine Sonnenbrille wünschte. Das Angebot war riesig. Wer sich für LED-Wände interessierte, fand hier nicht nur Größen wie Samsung, LG und NEC, die übrigens auf der ISE 2025 nur noch als Sharp auftraten, sondern auch zahlreiche kleinere Anbieter.
Doch ein Signage-Hersteller fiel besonders auf: Epson. Denn der setzt nach wie vor auf Projektoren und hatte sich einen Platz auf der Messe gesichert, an dem fast jeder Besucher vorbeimusste. Dort spielte der Hersteller seine Stärken aus: Eine Projektion wurde mit zahlreichen Geräten auf eine Wand gerichtet, die auf einer Seite mit großen Blättern von künstlichen Pflanzen bestückt wurde. Die Projektion bekam dadurch eine dreidimensionale Komponente und war zudem sehr hell. Ein gutes Dutzend Projektoren sorgte für die notwendige Helligkeit.
Solche Installationen sind eine Stärke von Epson, wie das Unternehmen im Gespräch mit Notebookcheck.com sagte. Projektionen auf beliebige Flächen machen die Technik attraktiv. Epson nannte etwa ein Skateboard, auf das das Design im Geschäft projeziert wird, welches man sich aussucht. Zudem setzen auch der Kunstbereich und Museen gerne auf die Technik. Epson verspricht Projektoren für alle Eventualitäten. Große Modelle lassen sich zusammenschalten, um große Flächen zu bestrahlen oder auch einfach die Helligkeit beispielsweise zu verdoppeln. Prinzipiell ist auch beides möglich. Über Partner gibt es entsprechende Softwarelösungen, die die Einrichtung übernehmen.
Aber Epson gab im Gespräch auch offen zu: Wenn es um Helligkeit draußen geht, dann hat die LED-Technik Vorteile. Epson konzentriert sich also lieber auf Felder wie Projektionen am Abend oder in Gebäuden
Die Vorteile liegen laut Epson dann vor allem bei der (schnellen) Installation. Es muss keine Last an Wänden beachtet werden, Bohrungen für die Paneele braucht es nicht und die bestrahlte Fläche fällt nicht durch hohe Hitzeentwicklung auf. Dafür muss natürlich ein Standort für die Projektoren gefunden werden. Die Installation auf dem Epson-Stand war ein Beispiel dafür.
Es zeigt sich aber: Digital Signage per LED und per Projektion belegen teilweise unterschiedliche Szenarien.
Christie, vor allem für seine Kinoprojektoren bekannt, war ebenfalls auf der ISE zu sehen. Der Hersteller zeigte aber nicht nur Projektoren, sondern gleichzeitig auch diverse LED-Lösungen.
Das Thema E-Paper war im Signage-Bereich übrigens nur selten zu sehen. Immerhin war das E-Ink-Panel Spectra 6, das wir 2023 noch als Prototyp auf der Display Week bewundern konnten, auf einigen Ständen zu sehen.
Die Displaytechnik hat Ende 2024 die Entwicklung verlassen und Hersteller wie die Samsung-Ausgründung Solum oder TCL CSOT zeigten das E-Ink-Display als fertige Lösung für den Digital-Signage-Markt. TCL konzentrierte sich dabei auf klassische Displays für die Wand. Solum hatte ein Sandwich-Prinzip gezeigt, das auf einer Seite Spectra 6 und auf der anderen Seite ein klassisches LC-Display setzte. Für unterschiedliche Lichtsituationen dürfte das ein interessanter Einsatzzweck sein.
Quelle(n)
Epson / ISE 2025