Energiespeicher-Unboxing: Bluetti Mega-Power-Station- und 350-W-Faltsolarpanel
Die Nachfrage an Power Stations, also Energiespeicher mit integriertem Wechselrichter und diversen gängigen Anschlüsse von USB bis hin zur normalen 230-V-Steckdose wächst gerade enorm. Lithium-Akkus werden etwas erschwinglicher, Solarpanels sind dies schon seit Längerem, Balkonkraftwerke sind sowieso schwer in Mode. Energie selbst zu produzieren und am besten auch zu speichern ist "In", Energiewende und gewünschte Autarkie von den großen Energielieferanten tun ihr Übriges.
Letzten Monat haben wir die kleine Power Station Anker 521 getestet. Sie ist tragbar und daher sehr flexibel, hat von der Kapazität und der Leistung aber auch klare Grenzen. Jetzt wollen wir wissen was aktuell angebotene Speicher wirklich drauf haben und drehen alles eine ganze Nummer größer.
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Details
Bluetti hat uns ein Megaset aus großer Power Station AC200MAX (2.048 Wh) plus zwei 350-W-Faltsolarpanel zum Testen geschickt und wir nehmen die Herausforderung an. Die erste bestand sogleich darin, die 30-Kilo-Kiste, die der Paketbote verständlicherweise nicht nach oben tragen wollte, sondern nur im Hausflur abstellte, die Treppe hoch zu hieven. Das Gleiche dann ein paar Tage später mit den beiden Panels. Für den Strand haben wir hier also eher nichts, dafür jede Menge potentielle Energie. Das gleiche Pack, allerdings mit nur einem 350-W-Panel, bekommt man für um die 3.000 Euro bei Bluetti. Ein zweites Panel dazu kostet nochmals 850 Euro - kein ganz preiswertes Unterfangen also.
Doch was haben wir hier eigentlich?
Die Power Station AC200MAX bietet eine Kapazität von 2048 Wh, kostet alleine schon 2.099 Euro und kann zudem erweitert werden, wahlweise mit zwei B230-Packs (mit jeweils 2048 Wh, je 1.400 Euro) zu insgesamt 6.144 Wh oder mit zwei B300-Packs (mit jeweils 3.072 Wh, je 2.400 Euro) zu insgesamt 8.192 Wh.
Zum Vergleich: Normale Powerbanks (nicht Stations) für Smartphones haben eine Kapazität von etwa 5 bis 20 Wh.
Was kann man damit machen?
Dass man USB-Geräte anschließen kann, ist klar. Dazu bietet die Power Station gleich vier 230-V-Steckdosen an. Außerdem gibt es auf der Oberseite noch zwei Wireless Charging Pads. Aber entgegen der Anker 521, bei der beispielsweise elektrisches Werkzeug wegen zu hoher (Anlauf-)Leistung den Dienst versagt, kann man mit der AC200MAX auch größere Geräte betreiben. Beispielsweise einen elektrischen Grill, oder eben Werkzeug. Die Dauerleistung liegt bei 2.200 Watt, die Spitzenlast gar bei 4.800 W für 100 ms.
Die Energie reicht dabei laut Hersteller, um für über 50 Stunden eine 10-W-LED-Lampe zu betreiben, die Kaffeemaschiene 70 Portionen zubereiten zu lassen und so weiter, siehe Bild unten. Einiges davon werden wir im Hands-On nachprüfen, wer soll nur den ganzen Kaffee trinken wenn man eher Saft mag?
Wo setzt man das ein?
Das sehr hohe Gewicht der Power Station (28 kg) sowie der Panels schreibt indirekt einen stationären Einsatz vor. Zwar sind vor allem die Faltsolarpanel durch Griff mobil, aber Größe und Gewicht sprechen wie bei der AC200MAX nicht für intensives Umhertragen. Möglich ist es aber.
Sinnvoller aber wird das Set eher beim Einsatz im Camper, im Garten, oder auch wenn man einen großen, sonnenbeschienenen Balkon hat und die Energie lieber selbst speichern möchte, anstatt sie wie beim Balkonkraftwerk ins Netz einzuspeisen. Man braucht also vor allem einen Sonnenplatz und einen nicht allzu häufig wechselnden Standplatz der Komponenten.
Wie kommt die Energie rein?
Richtig Spaß macht so ein Energiespeicher erst, wenn man ihn nicht über den heimischen Stromanbieter mit steigenden Kosten, sondern über kostenlose Sonnenenergie befüllen kann. Ok, die Anschaffung eines Panels zum Umwandeln dieser Energie ist keineswegs kostenlos, ein PV350 kostet rund 850 Euro. Mit maximal 900 W kann die Station geladen werden, zwei Panels ergeben also durchaus Sinn, 1.900 Euro sind allerdings auch nicht gerade wenig. Muss es kein semi-mobiles Faltpanel sein, kann man deutlich günstigere Preise erreichen (ab 100 W ~ 130 Euro). Allerdings werden die Stromanbieter ja auch ständig teurer, Solarpanels eher preiswerter. Das Aufladen geht aber natürlich auch zu Hause, maximal 500 W verträgt der Speicher aus dem mitgelieferten Adapter, der jedes Laptopnetzteil geradezu winzig erscheinen lässt.
Hands-On?
Ich werde das Set auf dem Balkon und im Garten ausprobieren und schauen, ob die teure Anschaffung für meine Anwendungsbereiche Sinn ergibt. Für Besitzer von Campingmobilen sind die Komponenten womöglich nochmals interessanter, mir fehlt jedoch ein solches.
Ich teste wie lange man Laptops und andere Geräte, also was man wie lange an der Power Station betreiben kann, wie gut sie sich vor allem über die Panels aufladen lässt, wie die Bedienung per Display sowie per App funktioniert und was es sonst noch über das Setup zu berichten gibt.