Elektroschrott: MMD meldet erfolgreichen Abschluss des Monitor-Pilotprojekts zur nachhaltigen Reduzierung von Monitorabfall
Der Monitorhersteller MMD und Markenlizenzpartner für Philips-Monitore hat bewiesen, dass Nachhaltigkeit und Vermeidung von Elektroschrott bei Monitorabfall nicht nur leere Worthülsen bleiben müssen. Wie wir berichteten, hat MMD bereits im Oktober 2021 mit seinen Philips-Monitoren am Pilotprojekt der Prevent Waste Alliance, einer Initiative des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), zur nachhaltigen Reduzierung von Elektroschrott teilgenommen.
Pilotprojekt zur Vermeidung von Monitor-Elektroschrott
Das Pilotprojekt zur Vermeidung von Monitor-Elektroschrott sollte zeigen, wie sich defekte Monitore in Nigeria umweltschonend und wirtschaftlich recyceln lassen. An diesem anspruchsvollen Recycling-Projekt waren ebenfalls maßgeblich Closing the Loop, ein weltweiter Anbieter von Dienstleistungen im Bereich umweltfreundlicher Beschaffung, TCO Development, die Organisation hinter der weltweit führenden IT-Nachhaltigkeitszertifizierung TCO Certified, und weitere Partner beteiligt.
Erfolgreiches Geschäftsmodell einer zertifizierten Lösung für abfallneutrale Monitore
Gemeinsam mit ihnen entwickelte MMD ein erfolgreiches Geschäftsmodell, wie eine zertifizierte Lösung für abfallneutrale Elektronik auf Monitore ausgeweitet und so neue Standards für eine umweltfreundliche Beschaffung gesetzt werden können. Denn Elektroschrott (E-Schrott) bleibt mit rund 50 Millionen Tonnen pro Jahr eine der dringendsten Herausforderungen, mit denen unsere Gesellschaft heute konfrontiert ist. Entsorgt wird dieser Abfallberg laut einem Bericht der Platform for Accelerating the Circular Economy (PACE) und der UN E-Waste Coalition überwiegend per Schiff in afrikanische oder andere Schwellenländer.
Computer-Monitore gelten mit ihren nur sehr kleinen eingebauten Platinen sowie den eingebrannten Chemikalien wie Blei und Quecksilber allgemein als Sorgenkind des Recyclings und der Kreislaufwirtschaft. In Afrika kann ein Großteil davon nicht ordnungsgemäß recycelt werden, da es an geeigneten Anlagen und Ressourcen fehlt und sich mit ordnungsgemäßem Recycling bislang kein Geld verdienen lässt.
Elektroschrottkompensation
Ein nachweislich erfolgreicher Ansatz zur Eindämmung und Bewältigung dieser gigantischen Herausforderung ist das Konzept der "Elektroschrottkompensation", das im öffentlichen Beschaffungswesen bereits als grüne Lösung für Handys, Laptops und Tablets anerkannt ist und den Kreislauf des Lebenszyklus von Elektronikgeräten schließt. Dabei wird über eine Gebühr, die auf den Kaufpreis neuer Elektronikgeräte aufgeschlagen wird, die Sammlung von Altgeräten finanziert, um diese dann sicher recyceln zu können. Die auf diesem Wege gewonnenen Rohstoffe werden dann wieder für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt, die dadurch abfallneutral werden.
Philips Monitore unterstützte im Rahmen seines Engagements für nachhaltigere Monitortechnologien Closing the Loop und eine Koalition aus länderübergreifenden Partnern, wie dem Forschungsinstitut Öko-Institut e.V. und den lokalen nigerianischen Partnern Verde Impacto, Hinckley Recycling sowie SRADev Nigeria, über anderthalb Jahre darin, ein Geschäftsmodell aufzubauen, das aufzeigt, wie das Abfallkompensationsprogramm auf Monitorabfälle ausgeweitet und die Zertifizierung TCO Certified Edge, E-waste Compensated ausgedehnt werden kann. Über 5.500 nicht mehr verwendbarer Monitore wurden dazu von den Partnern für das Projekt eingesammelt.
Erste Schritte in Richtung einer wirklich nachhaltigen Zukunft
Zu Beginn des Projekts gab es in Nigeria kaum Erfahrung mit der Wiederverwertung von Flachbildschirmen. Ausrangierte Monitore stapelten sich auf Mülldeponien und stellten damit ein beachtliches Risiko für Mensch und Umwelt dar. Der Recyclingpartner wurde daher zunächst in der manuellen Demontage von Flatscreens geschult. Dazu gehörte die sichere Entfernung der quecksilberhaltigen Schwarzlichtröhren, die sichere Demontage aller anderen elektronischen Bauteile sowie die Identifizierung und Trennung der verschiedenen Arten von Kunststoffen, einschließlich solcher, die gefährliche bromierte Flammschutzmittel enthalten.
Am Ende des Projekts war der Recycler in der Lage, Flachbildschirme auf sehr sichere und effiziente Weise zu demontieren, die dafür erforderlichen Kosten um mehr als die Hälfte zu senken und Rohstoffe in den Kreislauf zurückzuführen. Auch wenn der Weg noch lang ist, sind dies ermutigende erste Schritte in Richtung einer wirklich nachhaltigen Zukunft.