Einzige Laptop-Fabrik in Europa: Ein Blick in das Panasonic-Toughbook-Werk in Cardiff
Laptops werden heutzutage in der Regel in einem asiatischen Land hergestellt - vor allem natürlich in China, aber teilweise auch in Ländern wie Indien, Japan, Taiwan oder Vietnam. Laptop-Fabriken in Europa dagegen gibt praktisch nicht mehr, ein letztes prominentes Werk von Fujitsu in Augsburg wurde in 2018 aufgegeben. Damals hieß es in der Presse, dass "Europas letzte Laptop-Fabrik dicht macht".
Allerdings gibt es immer noch eine Fabrik, in der Laptops hergestellt werden. Diese findet man in walisischen Cardiff und sie gehört Panasonic.
Panasonic ist kein großer PC-Hersteller und konzentriert sich, neben dem japanischen Heimatmarkt, vor allem auf einen Bereich: Rugged PCs für institutionelle Kunden, vor allem große Unternehmen und das Militär. Aktuelle Modelle, wie das Panasonic Toughbook 55, kosten mindestens 2.000 Euro. Der Preis in Kombination mit ihrem zweckdienlichen Design macht Panasonic Toughbooks zu Laptops für eine Nische und nicht für den Massenmarkt.
Damit hat Panasonic als PC-Hersteller für den Durchschnittskunden wahrscheinlich keine allzu große Relevanz außerhalb Japans, doch die Fokussierung auf diesen kleinen, hochpreisigen Bereich hat auch Vorteile. Einer davon: Panasonic leistet sich weiterhin eine Fabrik in Europa.
Der Vollständigkeit halber muss allerdings gesagt werden, dass Panasonic seine Toughbooks nicht zu 100 Prozent in Europa fertigt. Der Großteil des Herstellungsprozesses läuft in Asien, in den Werken in Japan und Taiwan. Dort werden die Toughbook Laptops zu 75 Prozent fertig gestellt, in Cardiff läuft also nur die Endmontage. Das ist aber ein wichtiger Schritt, denn hier werden die Laptops für den Kundenwünschen entsprechend konfiguriert. Panasonic Toughbooks sind nicht nur robust, sondern auch modular aufgebaut, entsprechend viele Anpassungen können die Kunden vornehmen.
Neben der Endmontage hat das britische Panasonic-Werk, das ehemals deutlich größer war und auch mal Fernseher herstellte, noch weitere Funktionen: Einerseits dient es als Testcenter, um sicherzustellen, dass die Geräte den hohen Qualitätsstandards entsprechen. Zweitens wird hier auch Hardware entwickelt, genauer gesagt Halterungen für die Toughbooks und ihre Docks, die dann zum Beispiel beim mobilen Einsatz in Einsatzfahrzeugen und militärischem Gerät gebraucht werden. Und drittens ist das Panasonic-Werk auch gleichzeitig das Panasonic-Service-Center für den Europäischen Markt - bei einem Garantiefall wird ein Toughbook also hier repariert.
Momentan besteht das Toughbook-Portfolio aus vier verschiedenen Modellen: Das Panasonic Toughbook 40 und das Panasonic Toughbook 55 sind normale Clamshell-Laptops, wobei das Toughbook 55 "semi-rugged" ist und das Toughbook 40 "fully rugged". Daneben gibt es mit dem Toughbook 33 (verfügbar bei Amazon für 3.500 Euro) und Toughbook G2 noch zwei 2-in-1-Tablets mit abnehmbarer Tastatur-Basis. Auf dem japanischen Markt hat Panasonic auch noch die sogenannte "Let's Note"-Reihe auf dem Markt, die aber ausschließlich dort vertrieben wird. Panasonic Let's Note wird als "business rugged" eingestuft und ist damit vergleichbar mit Lenovo ThinkPads, HP EliteBooks und Dell Latitudes.
Transparenz
Der Autor hat Informationen zu diesem Artikel im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers erhalten. Etwaige Reise- und Unterbringungskosten wurden vollständig oder teilweise vom Hersteller übernommen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die Berichterstattung gab es nicht. Es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.
Quelle(n)
Eigene
Panasonic