Opinion | Ein Snapdragon 625 im Redmi Note 5 könnte der größte Fehler werden, den Xiaomi macht
Für den originalen Englischen Artikel, siehe hier.
Xiaomis Redmi-Note-Serie hat sich den Namen erarbeitet, gegen Ende des Jahres erstaunlich viel Leistung für’s Geld zu erbringen. Die letzte Version, das Redmi Note 4, war einer der Hauptfaktoren für den drastischen Sprung der Verkaufszahlen im vergangenen Jahr. Ein Zuwachs, der Redmi nicht nur in Indien fest etabliert, sondern Xiaomi faktisch zum fünftgrößten Smartphone-Hersteller weltweit katapultiert hat. In der Rangliste hat Xiaomi damit den ebenfalls aus China stammenden Hersteller Vivo überholt.
In den kommenden Wochen soll der Nachfolger erscheinen, bis dato sind die Angaben über die Spezifikationen jedoch eher widersprüchlich. Von Gerüchten eines Snapdragon 660 über Berichte zu einem mit Snapdragon 636 laufenden Gerät war alles dabei. Will man der öffentlichen Meinung Glauben schenken, wäre der 636 perfekt gewesen. Derzeit ist die Stimmung allerdings im Keller, nachdem ein weiteres Gerücht vor wenigen Tagen von einem Redmi Note 5 mit Snapdragon 625 berichtete.
Nicht schon wieder.
Was sich fast schon wie ein Déjà-vu-Erlebnis anfühlt ist unter Fans bereits zu einem running joke geworden. Es wirkt fast so, als hätte Xiaomi ein paar Milliarden Snapdragon-625-CPUs gekauft und müsse diese nun um jeden Preis irgendwie loswerden; weshalb dieser SoC in insgesamt sechs unterschiedlichen dieses Jahr erschienenen Xiaomi-Modellen zu finden ist: Redmi Note 4, Redmi Note 4X, Redmi 4 Prime, Mi Max 2, Mi 5X und Mi A1. In Anbetracht der Gesamtzahl von gerade mal 10 Neuerscheinungen im vergangenen Jahr ist das beachtlich.
Der Erfolg der Firma - oder zumindest der Smartphone-Abteilung der Firma - steht und fällt mit der Redmi-Serie. Bisher in dieser Serie veröffentlichte Geräte des Jahres 2017, wie das Redmi Note 5A und seine Abkömmlinge, sind am Markt nicht sonderlich gut angekommen. Das Redmi Note 5 muss perfekt werden wenn Xiaomi hofft weiterhin auf prognostiziertem Kurs zu bleiben. Allerdings haben wir langsam unsere Zweifel ob das tatsächlich klappen wird.
Bekannt sind bisher die folgenden Daten: Dual-Kamera an der Rückseite, ein 18:9 Full-HD+-Bildschirm und ein 4.000-mAh-Akku. Letzterer gilt als Garant für die Fortführung der Tradition, dass ein Redmi Note mit die beste Akkulaufzeit auf dem Markt bietet. Abgesehen vom Prozessor dürfte es also ein solides Smartphone werden.
Objektiv betrachtet könnte das Redmi Note 5 selbst mit Snapdragon 625 das beste Einsteiger-Smartphone auf dem Markt werden. Der 625 hat keine bekannten Schwächen, ist weniger als ein Jahr alt, performant genug und basiert auf einem effizienten 14-nm-Fertigungsverfahren. Er hat also keine echten Nachteile - abgesehen natürlich von seinem Namen. Die Anwender haben den Snapdragon 625 langsam aber sicher satt und wollen etwas neues, selbst wenn es so simpel wie ein Snapdragon 625.1 ist. Die Wiederverwendung des Prozessors des Vorjahresmodells zeigt eine gewisse Verstocktheit und das ausgerechnet bei einer Firma, die primär mit ihrer Benutzerfreundlichkeit groß geworden ist.
Andererseits wäre es nichts Neues, denn Xiaomi scheint eine Vorliebe für halbgares Wiederaufgewärmtes entwickelt zu haben. Vom bereits erwähnten Redmi Note 5A bis zur kürzlich erschienenen Redmi-Y-Serie. Das rasante Wachstum der vergangenen Jahre war erstaunlich, aber unter Fans macht sich langsam die Sorge breit, dass es nicht ewig so weitergehen kann und wird. Ein Snapdragon-SoC der Vorgängergeneration im Redmi Note 5 könnte ein erstes Anzeichen für ein verlangsamtes Wachstum in einer Zeit sein, in der die Konkurrenz sich immer besser darin positioniert mit Xiaomi-Smartphones mitzuhalten. Wie zum Beispiel im Falle des neuen Honor 7X.
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