EU: Google muss 1,5 Milliarden Euro Strafe wegen AdSense zahlen
Es gibt vermutlich nicht viele Namen, die die Manager der Tech-Giganten im Silicon Valley derart auf die Palme treiben, wie Margrethe Vestager, der dänischem EU-Kommissarin für Wettbewerb. Sie hat sich mittlerweile international damit einen Namen gemacht, es auch mit den größten Tech-Giganten aufzunehmen.
Ihr Liste an Erfolgen auf dem Gebiet ist beachtlich: 2015 musste Facebook 13 Milliarden US-Dollar plus Zinsen an Steuergeldern an Irland zurückzahlen. 2017 musste Google 2,42 Milliarden Euro wegen der Ausnutzung der Marktposition seiner Suchmaschine bezahlen. 2018 war Google dann nochmal dran, diesmal wegen seinem Betriebssystem Android. Hierbei wurden 4,3 Milliarden Euro fällig. Anschließend erhielt Vestager vom TIME-Magazine die Bezeichnung "Googles schlimmsten Alptraum".
Und es scheint, als würde dieser Alptraum nicht aufhören, Google wegen seiner Marktmachenschaften zur Rechenschaft zu ziehen. So wurde heute bekannt, dass Google weitere 1,49 Milliarden Euro zahlen muss, wobei es diesmal um AdSense geht. Konkret hat Vestager in einer Pressekonferenz diese Strafe damit begründet, dass Google über das gesamte letzte Jahrzehnt hinweg die dominante Stellung seiner Werbeplattform AdSense missbraucht hat, um die Konkurrenz in Schach zu halten. Google tat dies über Verträge, die Plattformbetreiber unterschreiben mussten, wenn sie die Google-Suche in ihre Plattformen integrieren wollen. Hierbei zwang Google die Betreiber dazu, alternative Suchmaschinen wenn überhaupt deutlich weniger prominent darzustellen, als die eigene. Als die EU-Kommission dann 2016 bekannt gab, sie würde wegen dieser Praktiken ermitteln, hat Google diese Vertrags-Praxis sofort eingestellt. Trotzdem war zu diesem Zeitpunkt das Kind bereits in den Brunnen gefallen und der Konzern hat jetzt die Rechnung in Höhe von 1,49 Milliarden Euro erhalten.
Damit musste Google bis jetzt stolze 8,2 Milliarden Euro Strafe an die EU zahlen. Bei einem Nettojahresgewinn von über 30 Milliarden Dollar dürfte das für den Mutterkonzern Alphabet allerdings auch keinen all zu großen Schaden bedeuten. Nichts desto trotz haben diese Strafen dazu geführt, dass der Konzern letztes Jahr in der EU mehr Strafe zahlen musste, als der Konzern weltweit Steuern zahlt. Gewaltig Ärgern dürfte dies den Konzern auf jeden Fall.
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