EF-24: Elektrische Hydrofoil-Fähre EF-24 soll in England ab Ende 2025 fahren
Redfunnel will zusammen mit Artemis Technologies noch 2025 den elektrischen Fährbetrieb mit einem Tragflächenboot (Hydrofoil/E-Foil) starten. Das wird allerdings noch über ein Jahr dauern, da das Ende des Jahres als Ziel gesetzt wurde. Das EF-24 genannte Schiff kann mit einer Reichweite von maximal 70 nmi (ca. 130 Kilometer) bis zu 150 Personen transportieren.
Es ist das bisher größte Schiff, das Artemis in seinem Programm hat. Die anderen Angebote sind normalerweise nicht für den Personentransport geeignet oder allenfalls sehr eingeschränkt geeignet. EF-24 ist außerdem sehr viel größer als P-12-Schiff vom Konkurrenten Candela.
Das EF-24-Schiff selbst ist rund 25 Meter lang und wird von zwei 640-kW-Elektromotoren angetrieben.
Der Akku wird beim EF-24 über das Megawatt Charging System (MCS) aufgeladen, dass derzeit vor allem mit einem Fokus auf Lastkraftwagen entwickelt wird, aber auch für viele andere Anwendungsbereiche geeignet und entsprechend vorbereitet ist. Das MCS wird aber nicht voll ausgenutzt. Maximal 320 kW werden zur Ladung der 28 Akkus genutzt.
Mit 36 Knoten oder rund 67 km/h ist EF-24 zwar recht schnell, kommt aber noch nicht an die Geschwindigkeit einer Boeing 929 (Jetfoil) an, die zuletzt 2020 von Kawasaki Heavy Industries produziert wurde, jedoch auf sehr alte Technik von Boeing setzt. Die Entwicklung von Hydro- oder Jetfoil-Fahrzeugen ist in den letzten Jahrzehnten nicht sehr weit gekommen. Dabei können Hydrofoils durchaus als Flugalternative auf dem Seeweg eingesetzt werden, wie das über viele Jahre zwischen Busan und Fukuoka der Fall war. Mittlerweile sind dort aber andere, langsamere Schiffe unterwegs.
Mit Herstellern wie Artemis oder Candela wird der Technik im Zuge der Elektromobilität wieder mehr Beachtung geschenkt.
Ob solche Fähren Verbreitung finden werden, ist schwer zu sagen. Red Funnel arbeitet in einem Kurzstreckenbereich. Der Vorteil dürfte eher die Elektrifizierung und weniger die Geschwindigkeit sein. Dazu kommt ein in Europa schwieriges Marktumfeld für große Personenfähren. Viele Fährverbindungen sind für den Transport von Fahrzeugen ausgelegt. Dementsprechend sind nicht wenige Häfen nur mit Aufwand zu Fuß oder per ÖPNV erreichbar, da dies nur ein Nebengeschäft ist.
Ein Beispiel wäre etwa die Gedser-Rostock-Fähre. Ein Schiff des Typs EF-24 könnte hier fahren, die Reichweite reicht für einmal hin und einmal zurück. Zwischen Dänemark und Deutschland könnte sie auch ihre Geschwindigkeit gut ausfahren. Die Fahrtzeit könnte von derzeit zwei auf unter eine Stunde reduziert werden. Allerdings wurden die Bahnverbindungen zum Hafen sowohl auf dänischer als auch deutscher Seite seit langem abgeschafft, was die Verbindung im ÖPNV-Kontext wenig attraktiv macht.
Es gibt aber auch Fährterminals mit guter ÖPNV- und Stadtanbindung. Zu nennen wären etwa Helsinki oder auch Oslo.