Die neue Mittelklasse: AMD Radeon RX 6700 XT Desktop GPU mit 12-GB-VRAM

Der Grafikkartenmarkt ist leider nach wie vor völlig überlastet, was sich in der sehr schlechten Verfügbarkeit diverser Grafikkarten widerspiegelt. Ob es AMD gelingt, das die AMD Radeon RX 6700 XT nicht das gleiche Schicksal erleidet, wird sich in naher Zukunft zeigen.

Mit der AMD Radeon RX 6700 XT gibt es nun eine weitere Grafikkarte auf Basis der neuen RDNA-Architektur, die bereits Ende letztes Jahr ihr Debüt feierte. Auf die neuen Features wird bei dem neuen Mid-Range-Modell aber nicht verzichtet. So gibt es SAM- (Smart-Access-Memory) aber auch Raytracing-Support. Wir haben direkt von AMD das Referenzmodell erhalten, welches im Vergleich zu aktuellen Grafikkarten recht kompakt erscheint. Somit muss man an dieser Stelle nicht viel bei der Gehäusekompatibilität beachten. Bei Custom-Designs, welche meistens auch mit einem höheren Power-Target und dementsprechend auch einer größeren Kühlung ausgestattet sind, kann es aber schon wieder anders aussehen.

Positiv finden wir den Trend, mehr VRAM zu verbauen. Aufgrund des Speicherinterfaces von 192 Bit sind 6 oder 12 GB möglich. AMD hat sich glücklicherweise für die 12-GB-Variante entschieden. Den gleichen Schritt hat Nvidia mit der GeForce RTX 3060 auch vollzogen. Damit nimmt man den Kritikern gleich einmal den Wind aus den Segeln und präsentiert hier keinen Speicherkrüppel mit nur 6-GB-VRAM. Überraschend hoch taktet der Navi-22-Grafikchip, obwohl der Basistakt nur 1.569 MHz beträgt. Der sogenannte „Game Clock“ liegt aber schon bei 2.424 MHz und der maximale Boost sogar bei 2.639 MHz. Diese hohen Taktraten konnten wir in unserem Test so weit bestätigen, wenngleich aber der maximale Boost nur von sehr kurzer Dauer ist. Meistens taktete die GPU beim Spielen mit 2.580 MHz.

Mit der AMD Radeon RX 6700 XT zielt der Hersteller primär auf die Zielgruppe der Gamer, die vorrangig in 1.440p zocken. Diese Aussage können wir so bestätigen und in den zahlreichen Spiele-Test zeigte sich, dass sich die AMD Radeon RX 6700 XT in der QHD-Auflösung noch nicht überfordert ist. Noch nicht ist hier das Stichwort, denn auch die AMD Radeon RX 5700 XT galt damals bei Erscheinung als Gaming-Grafikkarte für 1.440p. Wenn wir uns beispielsweise das neue Hitman 3 einmal genauer betrachten, zeigt sich, dass die AMD Radeon RX 6700 XT mit durchschnittlich 52 FPS schon ordentlich zu kämpfen hat. Auch bei der beliebten Aufbausimulation Anno 1800 sieht es für unseren Pixelbeschleuniger nicht besser aus. Die Vergangenheit zeigte aber oftmals eine deutliche Leistungsverbesserung in Form von Treiberupdates. Diese beiden Spiele zeigen allerdings ein extremes Szenario, welches nicht auf alle getesteten Spiele übertragbar ist. Viele Spiele lassen sich mit der neuen Radeon RX 6700 XT sogar in 2.160p genießen. Wie immer profitiert mal AMD, mal Nvidia bei den Spieletests. Wer eine Grafikarte aufgrund bevorzugter Spiele kaufen möchte, sollte sich also im Vorfeld einmal genau den Leistungsvergleich anschauen.