Die Kryptowährung Chia belegt jetzt über 10 Exabyte Speicher, zehnmal mehr als im April
Die Grafikkarten-Knappheit könnte bald ein Ende finden, wenn Ethereum nicht mehr mit GPUs geschürft wird, die nächste durch eine Kryptowährung verursachte Knappheit könnte aber schon bevorstehen. Informationen von Chia Explorer zufolge belegt das Chia-Netzwerk mittlerweile 10,29 EiB Speicher, das entspricht fast 12 Exabyte. Zum besseren Verständnis: Ein Exabyte entspricht 1.000 Petabyte oder aber einer Millionen Terabyte.
Chia wurde ursprünglich als umweltfreundliche weil stromsparende Kryptowährung vermarktet. Während keine leistungsstarken Prozessoren oder Grafikkarten notwendig sind, um die digitalen Münzen zu schürfen, benötigt das "Proof of Space and Time"-Prinzip umso mehr Speicher. Vereinfacht gesagt müssen Nutzer Unmengen an Daten auf eine möglichst schnelle SSD oder Festplatte schreiben, um sogenannte "Plots" zu erhalten, während die Blockchain Chia-Einheiten an Eigentümer von Plots zufällig verteilt.
Einer Berechnung von Wccftech zufolge mussten für die 10 EiB, die von Chia belegt werden, insgesamt mehr als 186 Exabyte Daten geschrieben werden. Da SSDs eine begrenzte Lebensdauer haben wurde dabei das Äquivalent von 310.000 1 TB fassenden Samsung 870 EVO Plus (ca. 150 Euro auf Amazon) verschleißt, die eine Lebensspanne von jeweils 600 TBW (Terabyte Written) aufweisen.
Das Wachstum ist besorgniserregend – seit Ende April hat sich der Speicherbedarf von Chia verzehnfacht, und derzeit deutet alles darauf hin, dass die Kryptowährung weiter Fahrt aufnehmen wird, sodass dadurch eine echte SSD-Knappheit verursacht werden könnte. Weitere informationen zu Chia gibt es auf der offiziellen Webseite.