Deutschland fordert sieben Jahre Software-Updates und Ersatzteil-Verfügbarkeit für Smartphones
Wie Heise Online berichtet arbeiten sowohl die EU-Kommission als auch die Bundesregierung Deutschland an strengeren Richtlinien für Smartphones. Die Regierung verlangt, dass Smartphone-Hersteller nach dem Launch eines Geräts sieben Jahre lang Sicherheits-Updates zur Verfügung stellen und über denselben Zeitraum Ersatzteile zum angemessenen Preis anbieten.
Die EU-Kommission schlägt dagegen fünf Jahre Support vor, mit dem Zusatz, dass Smartphone-Hersteller beim Launch eines Modells eine Preisliste für sämtliche Ersatzteile veröffentlichen müssten, über die nächsten fünf Jahre dürfen diese Preise nicht mehr erhöht werden. Ersatzteile müssten laut dieser Regelung innerhalb von fünf Werktagen geliefert werden, da eine längere Lieferdauer Kunden zusätzlich dazu motivieren könnte, ein neues Smartphone zu kaufen statt ihr aktuelles zu reparieren.
Im Gespräch sind auch Regelungen zur verpflichtenden Abbildung eines Energielabels, wie man das bereits von Haushaltsgeräten kennt, sowie ein Reparierbarkeits-Index, wie er in Frankreich bereits eingeführt wurde. Das Ziel all dieser Regelungen ist es, die Nutzungsdauer von Smartphones zu erhöhen, denn die meisten Treibhausgas-Emissionen werden bei der Produktion erzeugt, und nicht alle eingesetzten Rohstoffe können recycelt werden.
Ob diese Regelungen aber tatsächlich umgesetzt werden bleibt abzuwarten, denn der Industrie-Verband Digitaleurope setzt sich dafür ein, dass nur drei Jahre Sicherheits- und zwei Jahre Funktions-Updates vorgeschrieben werden – das wäre für manche Hersteller schon eine Verbesserung. Der Verband fordert, dass Hersteller nur Akkus und Displays bereitstellen müssten, da andere Komponenten vergleichsweise selten getauscht werden müssen.