Der Surface Laptop 4 15 bietet zwar mehr Leistung, enttäuscht aber trotzdem
Der neue Surface Laptop 4 ist da und zum ersten Mal sind beide Versionen (13,5 & 15 Zoll) sowohl mit AMD- als auch Intel-CPUs verfügbar. Wir konnten das neue 15-Zoll-Modell mit dem Custom-AMD-Prozessor nun ausführlich testen und sind insgesamt eher enttäuscht. Es handelt sich keinesfalls um ein schlechtes Gerät, und auch die Leistung konnte dank dem neuen AMD-Ryzen-Prozessor (Ryzen 7 4890U) massiv gesteigert werden. Der Chip basiert auf dem "normalen" Ryzen 7 4800U und anscheinend gibt es nur bei der iGPU einige Optimierungen, da hier vor allem der integrierte Videodecoder effizienter arbeitet. Allerdings muss man sich als Kunde schon fragen, warum man einen Premium-Preis für einen "alten" Ryzen-4000-Prozessor zahlen soll, wenn bereits Laptops mit Ryzen 5000 verfügbar sind.
Das 3:2-Display ist nach wie vor gut, sollte aber möglichst kalibriert werden. An der Helligkeit hat sich aber nichts verändert, weshalb Reflexionen auf dem Touchscreen schnell zum Problem werden können. gerade im Außeneinsatz ist die Nutzung damit eingeschränkt. Ein Upgrade auf Wi-Fi 6 gab es auch und das Gehäuse hinterlässt nach wie vor einen guten Eindruck, auch wenn es sich praktisch überhaupt nicht warten lässt.
Dann fangen die Probleme aber an, und ganz vorne dabei ist die magere und vor allem veraltete Anschlussausstattung. In dem Werbespot von Microsoft wird bei Apple kritisiert, dass man Adapter für USB-A benötigt. Das stimmt auch, allerdings bietet Apple modernere und vielseitigere Anschlüsse. Da Microsoft komplett auf Thunderbolt verzichtet, lässt sich auch keine externe Grafikkarte anschließen. Und dann als Vorteil zu präsentieren, dass man auf dem Surface Laptop 4 spielen kann und auf dem MacBook nicht, ist sicherlich eine fragwürdige Entscheidung. Der Surface Laptop 4 15 ist sowieso eines der wenigen Geräte in dieser Preis- und Größenordnung, die ohne dedizierte Grafikkarte angeboten werden.
Es gibt noch andere Schwachstellen, beispielsweise die schlechte Webcam (wobei das bei anderen Herstellern auch nicht besser ist), die fehlende Option für ein LTE- oder 5G-Modul oder auch der Surface-Connect-Anschluss, der unserer Meinung nach einfach unpraktisch ist und viel Platz wegnimmt (an der Stelle könnte man auch 2x USB-C verbauen). Zudem gibt es unnötige und künstliche Einschränkungen bei den Konfigurationen, denn 32 GB RAM und die große 1-TB-SSD gibt es nur in Verbindung mit dem Intel-Prozessor. Durch die vergleichsweise breiten Bildschirmränder wirkt das Gerät im Jahr 2021 einfach auch etwas angestaubt. Insgesamt hätten wir uns hier mehr Innovation und in allen Bereichen die aktuellste Technik gewünscht. Wie gesagt, der Surface Laptop 4 15 ist keinesfalls ein schlechtes Gerät, aber das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich nicht gut und eine Empfehlung fällt uns schwer.