Das neue Dell XPS 13 Plus könnte richtig gut sein, aber einige Designentscheidungen machen keinen Sinn
Dell hat das kompakte XPS 13 überarbeitet und bietet ab sofort zwei verschiedene Versionen an, das reguläre XPS 13 und das XPS 13 Plus, welches wir gerade getestet haben. Der große Unterschied zwischen den beiden Geräten liegt zunächst einmal in der Wahl des Prozessors, wobei man hier das aktuelle Line-Up von Intels Mobilprozessoren der Alder Lake-Serie betrachten muss. Die bisherigen U-Serie-CPUs (die aber teilweise auch mehr als 40 Watt verbraucht haben) werden jetzt um die sogenannten P-Serie-CPUs erweitert, die einen höheren Stromverbrauch aufweisen und zwei zusätzliche Performance-Kerne bieten.
Das reguläre XPS 13 bekommt die langsameren U-Serie-CPUs, während das teurere XPS 13 Plus mit den schnelleren P-Modellen ausgerüstet ist. Bei der Leistungskonfiguration muss man aber sagen, dass Dell hier mit dem voreingestellten Leistungsprofil sehr konservativ arbeitet und die Leistung nach kurzer Zeit absenkt, und zwar auf ein Niveau, bei dem auch die U-CPUs vollkommen ausgereicht hätten. Für kurze Spitzenlast würden auch diese Chips ausreichend Leistung bieten und im Alltag wird man auch keinen wirklichen Unterschied erkennen, aber in den (zumeist kurzweiligen) Benchmarks sind die Ergebnisse natürlich höher. Dabei funktioniert die Kühlung mit den beiden Lüftern ziemlich gut und im Ultra-Leistungsmodus ist auch die langfristige Performance gut und konkurrenzfähig. Allerdings wird auch Dell vor das Problem gestellt, was wir aktuell bei fast allen neuen Intel-Laptops sehen, denn für die guten Leistungswerte benötigen die Alder-Lake-CPUs einfach eine Menge Strom und können in der Spitze bis zu 64 Watt (Multi-Core) bzw. mehr als 25 Watt (Single-Core) verbrauchen. Dadurch springen die Lüfter schneller an, müssen mehr arbeiten (sind also lauter) und die Akkulaufzeiten sind kürzer. Zudem reichen die kompakten Netzteile oftmals nicht aus, wenn man den Laptop wirklich fordert. All diese Probleme treffen auch auf das neue XPS 13 Plus zu. Wie schon in den letzten Jahren muss man sagen, dass ein aktueller AMD-Ryzen-6000-Chip die deutlich bessere Wahl wäre, vor allem angesichts der stagnierenden Grafikleistung der Alder-Lake-CPUs. Aber da spielen neben der eingeschränkten Verfügbarkeit der AMD-Chips auch noch andere Faktoren eine Rolle.
Neben der CPU-Problematik muss man dem Hersteller aber zwei Designentscheidungen vorwerfen, die sich auch im Alltag negativ bemerkbar machen. Zunächst einmal ist da die drastische Reduzierung auf nur noch zwei USB-C-Anschlüsse, denn neben dem Kartenleser des Vorgängers hat Dell sogar den Klinkenstecker gestrichen. Es gibt zwar Adapter, aber das ist in der Praxis einfach nur unpraktisch. Wenn man etwas Gutes an den Anschlüssen finden möchte, dann ist es der volle Thunderbolt-4-Support, und es gibt auf jeder Seite einen Anschluss. Die neue Tastatur gefällt uns gut, die neue Touch Bar oberhalb der Tastatur aber nicht. Diese kann auch nicht wirklich viel, außer die regulären Sonderfunktionen oder Funktionstasten anzuzeigen, ist aber immer beleuchtet, was vor allem abends auch stören kann, wenn man beispielsweise eine Serie oder einen Film schaut. Auch die automatische Helligkeitsregelung hat bei uns im Test nicht immer geklappt. Wir sehen hier einfach keinen Mehrwert für den Nutzer.
Dennoch muss man auch ganz klar hervorheben, dass das XPS 13 Plus ein sehr kompaktes Gerät ist und sehr wenig Stellfläche einnimmt. Das optionale 4K-Panel sieht gut aus, aber kostet Akkulaufzeit, weshalb wir hier auf jeden Fall den regulären Full-HD-Bildschirm empfehlen würden. Eine matte Version bietet Dell aber leider nicht an. Alles in allem ist das neue XPS 13 Plus noch ein gutes Subnotebook, aber es gibt bessere Konkurrenten und einige der Probleme sind einfach unnötig. Für alle weiteren Informationen und Benchmarks steht zudem unser ausführlicher Testbericht zur Verfügung. Aktuell haben wir noch die Basisvariante des XPS 13 Plus sowie des normalen XPS 13 im Test, die demnächst veröffentlich werden.